Brasilien sägt am Regenwald

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 19.05.2011
Pressemitteilung vom: 19.05.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Die illegale Abholzung des Regenwaldes ist im brasilianischen Amazonas-Gebiet deutlich gestiegen. Dies geht aus neuen Sattelitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) in Brasilia hervor. Allein im April wurden in Brasiliens ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 19.05.2011] Brasilien sägt am Regenwald

Illegale Abholzung im Amazonas-Gebiet steigt überraschend rasant / WWF: schuld ist Debatte um das brasilianische Waldschutzgesetz


Die illegale Abholzung des Regenwaldes ist im brasilianischen Amazonas-Gebiet deutlich gestiegen. Dies geht aus neuen Sattelitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) in Brasilia hervor. Allein im April wurden in Brasiliens Amazonas 477,4 Quadratkilometer Regenwald gerodet, 85 Prozent davon verschwanden im Bundesstaat Mato Grosso. Im Vergleich zu März bedeutet dies einen rasanten Anstieg um 540 Prozent. "Für das Klima, den Amazonas und die Arten, die dort leben, ist das katastrophal", sagt Roberto Maldonado, Amazonas-Referent beim WWF Deutschland. "Mit jedem Quadratmeter Regenwald verlieren wir ein weiteres Stück der Kühlanlage unserer Erde."

Laut WWF verschwindet der Amazonas-Regenwald in Brasilien vor allem für die Agroindustrie, insbesondere für Rinderzucht und Soja-Anbau. "Dass ausgerechnet jetzt derart viel illegal abgeholzt wird, ist kein Zufall", sagt WWF-Experte Maldonado. "Im brasilianischen Unterhaus wird gerade darüber debattiert, ob das bisher starke Waldschutzgesetz gekippt wird. Die Hoffnung darauf, dass ohnehin bald straffrei gerodet werden darf, lässt offenbar die Sägen kreisen." Hinzu komme, dass die Preise für Soja den Anbau im Moment besonders attraktiv machten.

Das brasilianische Waldschutzgesetz besteht seit 1934 und besagt, dass Grundbesitzer einen vorgeschrieben Anteil ihres Landes nicht entwalden dürfen. Im Amazonas beträgt dieser Anteil 80 Prozent. Kritiker geben an, das Gesetz behindere das Wirtschaftswachstum des Landes und müsse deshalb zugunsten der Landwirtschaft und der Fleischindustrie reformiert werden. Die Abstimmung über die Aufweichung des Gesetzes wurde bereits mehrfach verschoben, zuletzt am Dienstag. Sollte das Unterhaus der Reform zustimmen, muss als nächstes der Senat entscheiden. Anschließend müsste der Präsident die Reform in Kraft setzen.

Der WWF fordert das brasilianische Unterhaus auf, die Debatte um die Reform zügig zu beenden und es beim starken Waldschutzgesetz zu belassen. Außerdem müssten die Drahtzieher der illegalen Abholzung rasch zur Rechenschaft gezogen werden. "Sechzig Prozent des Amazonas stehen auf brasilianischem Boden, er hat aber Bedeutung für die ganze Welt", so Roberto Maldonado.


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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