Großer Kongress 'Jenseits des Wachstums?!' eröffnet

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 20.05.2011
Pressemitteilung vom: 20.05.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: Vandana Shiva und Alberto Acosta kritisieren vorherrschendes Entwicklungsmodell Mit mehr als 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist am Freitagnachmittag der Kongress "Jenseits des Wachstums?!" an der Technischen Universität in Berlin eröffnet ...

[Attac Deutschland - 20.05.2011] Großer Kongress "Jenseits des Wachstums?!" eröffnet


Vandana Shiva und Alberto Acosta kritisieren vorherrschendes Entwicklungsmodell

Mit mehr als 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist am Freitagnachmittag der Kongress "Jenseits des Wachstums?!" an der Technischen Universität in Berlin eröffnet worden. Bis Sonntag geht es in mehr als 70 Veranstaltungen um die Probleme der gegenwärtigen, vom Wachstumszwang dominierten Wirtschaft und Alternativen zu ihr. Im Mittelpunkt des Kongresses, den das globalisierungskritische Netzwerk Attac in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-, der Heinrich-Böll-, der Otto-Brenner- und der Rosa-Luxemburg-Stiftung ausrichtet, stehen Fragen wie: Was ist falsch an der gegenwärtigen Wachstumsökonomie? Ist ökologisches und soziales Wachstum möglich? Und wie könnte eine Gesellschaft ohne Wachstumszwang aussehen?

Vandana Shiva, indische Trägerin des Alternativen Nobelpreises, sagte zum Auftakt des Kongresses: "Die heutige Ökonomie ist losgelöst von ökologischen Prozessen und Grundbedürfnissen und steht in Widerspruch zu ihnen. Während die Zerstörung der Natur mit einer Verbesserung des menschlichen Wohlergehens gerechtfertigt wird, haben für die Mehrheit der Menschen Armut und Vertreibung von ihrem Besitz zugenommen. Während dieser Prozess nicht ökologisch nachhaltig ist, ist er auch ökonomisch ungerecht. Während er als 'ökonomische Entwicklung' angepriesen wird, führt er zu Unterentwicklung. Während er Wachstum schaffen soll, verursacht es lebensbedrohliche Zerstörung. Das vorherrschende Modell 'wirtschaftlicher Entwicklung' richtet sich gegen das Leben selbst."

Alberto Acosta, der Vorsitzender der Verfassunggebenden Versammlung sowie Energieminister Ecuadors war, sprach über das Konzept des "Buen Vivir" (Gutes Leben), das eine zentrale Rolle in der Debatte um Alternativen zum vorherrschenden Wachstumsmodell. "Buen Vivir ist eine Möglichkeit, eine andere Gesellschaft zu schaffen, die auf dem Zusammenleben der Bürger in Vielfalt und Harmonie mit der Natur beruht und auf der Anerkennung der unterschiedlichen kulturellen Werte basiert, die in der Anden-Region und der Welt bestehen", sagte Alberto Acosta.

Dies stehe einer möglichen Modernisierung der Gesellschaft aber nicht entgegen, insbesondere dann nicht, wenn das Buen Vivir in den technologischen Fortschritt mit einbezogen werde. "Eine wesentliche Aufgabe liegt im fortlaufenden und konstruktiven Dialog des traditionellen Wissens mit dem neuesten universellen Gedankengut, der in einem fortwährenden Prozess der Entkolonialisierung der Gesellschaft dient."

Manuskripte der Auftaktreden:

* Vandana Shiva: http://kurzlink.de/Auftakt_Shiva
* Alberto Acosta: http://kurzlink.de/Auftakt_Acosta

Kongress-Homepage mit Programm: www.jenseits-des-wachstums.de


Für Rückfragen und Interviews:

* Matthias Schmelzer, Attac Deutschland, Tel. (0176) 9901 0188
* Dr. Michael Dauderstädt, F.-Ebert-Stiftung, Tel. (0228) 883 8301
* Georg Kössler, Heinrich-Böll-Stiftung, Tel. (0176) 620 50750
* Stefan Thimmel Rosa-Luxemburg-Stiftung, Tel. (0176) 7052 4894

Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland

Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
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Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
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Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

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