Papierfirmen bedrohen Tiger, Orang-Utans und Elefanten

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 15.12.2010
Pressemitteilung vom: 15.12.2010 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Papierfirmen bedrohen Tiger, Orang-Utans und Elefanten WWF deckt Machenschaften eines der größten Papierproduzenten der Welt auf Berlin - Nach Recherchen des WWF und indonesischer Organisationen rodet der Papiergigant Asia Pulp Paper/Sinar Mas ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 15.12.2010] Papierfirmen bedrohen Tiger, Orang-Utans und Elefanten


WWF deckt Machenschaften eines der größten Papierproduzenten der Welt auf

Berlin - Nach Recherchen des WWF und indonesischer Organisationen rodet der Papiergigant Asia Pulp
Paper/Sinar Mas Group (APP/SMG), einer der größten Papierproduzenten weltweit, auf der indonesischen Insel Sumatra weiter Naturwälder. 60.000 Hektar sind seit 2004 auf undurchsichtige Weise abgeholzt worden. Der betroffene Wald rund um den Nationalpark Bukit Tigapuluh wird von internationalen Wissenschaftlern als einer der 20 wichtigsten für das Überleben des Tigers eingestuft. Der rund 320.000 Hektar große Regenwald ist auch einer der letzten Lebensräume für Orang-Utans und Elefanten.

"Das Treiben von APP muss gestoppt werden", sagt WWF-Tropenwaldreferent Markus Radday. "Dies ist einer der letzten intakten Naturwälder Sumatras, wichtig für das Klima und viele Arten. Wo sollen die Tiger, Orang-Utans und Elefanten hin?" Rund 30 Tiger leben noch in Bukit Tigapuluh, das sind etwa zehn Prozent des vom Aussterben bedrohten Sumatra-Tigers. Hinzu kommen über 150 Sumatra-Elefanten und 130 Sumatra-Orang-Utans. Diese wurden in einem Projekt der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Regierung Indonesiens ausgewildert.

Den WWF-Untersuchungen zufolge durchforsten APP-nahe Firmen seit 2004 die Region Bukit Tigapuluh systematisch nach inaktiven Holzkonzessionen, die in Naturwäldern liegen. Einmal ausfindig gemacht, werden die Konzessionen bei staatlichen Stellen erworben und – meist unter fragwürdigen Umständen – anschließend in industrielle Plantagenkonzessionen umgewandelt. "Damit haben die mit APP verbandelten Firmen die Lizenz zum Kahlschlag. Den abgeholzten Naturwald wandeln sie in Plantagen um”, erläutert WWF-Experte Radday. Offiziell behauptet APP, keine für den Naturschutz wertvollen Wälder abzuholzen. Tatsächlich plant die Firma weitere massive Rodungen. Die APP-Expansionspläne erstrecken sich auf zusätzliche 97.000 Hektar Naturwald im Gebiet von Bukit Tigapuluh.

Der WWF hat die indonesische Regierung aufgefordert, keine Genehmigungen zur Abholzung an APP oder mit APP verbundene Unternehmen zu vergeben. Erst im November hat sich die indonesische Regierung auf dem Tigergipfel in St. Petersburg dazu verpflichtet, die Bukit Tigapuluh-Region zu einer der Tigerschutz-Regionen Indonesiens zu machen. Gleichzeitig appelliert der WWF an APP, seine kriminelle Rodungspraxis aufzugeben.


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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