Keine Übernahme von Hess-Natur durch Rüstungskonzern / Attac-Aktion am Freitag
- Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 15.12.2010
Pressemitteilung vom: 15.12.2010 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M
Kurzfassung: * Übernahme von Ökotextilanbieter durch Private-Equity-Fonds stoppen * Rüstungskonzern Carlyle will Hess-Natur schlucken / Attac kündigt Proteste an Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat Proteste gegen die geplante Übernahme des ...
[Attac Deutschland - 15.12.2010] Keine Übernahme von Hess-Natur durch Rüstungskonzern / Attac-Aktion am Freitag
* Übernahme von Ökotextilanbieter durch Private-Equity-Fonds stoppen
* Rüstungskonzern Carlyle will Hess-Natur schlucken / Attac kündigt Proteste an
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat Proteste gegen die geplante Übernahme des Ökotextilunternehmens Hess-Natur durch den US-amerikanischen Private-Equity-Fonds und Rüstungskonzern Carlyle angekündigt. "Die Kundinnen und Kunden von Hess-Natur sind politisch wache Menschen, die eine sozial und umweltverträgliche Produktion von Textilien fördern wollen und sich sicher nicht daran beteiligen werden, die Kassen eines Panzerbauers zu füllen", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
Attac-Aktive planen für Freitag eine Aktion beim Unternehmenssitz von Hess-Natur in Butzbach, zudem wollen die Globalisierungskritiker im Internet Unterschriften gegen die Übernahme sammeln. "Wir rufen die Kundinnen und Kunden von Hess-Natur sowie alle kritischen Bürgerinnen und Bürger auf, mit ihrer Unterschrift deutlich zu machen, dass sie im Falle einer Übernahme durch Carlyle nicht bei Hess-Natur kaufen werden", sagte Jutta Sundermann. "Je mehr Druck und Wirbel wir machen, umso größer sind unsere Chancen, Carlyle abschrecken." Es sei anzunehmen, dass der Private-Equity-Fonds eine öffentlich geführte kritische Debatte in Deutschland über sein Geschäftsmodell scheue.
Wie aus einem Artikel in der Frankfurter Rundschau vom heutigen Mittwoch hervorgeht, hat Carlyle entgegen ersten Medienberichten nach wie vor starkes Interesse an einer Übernahme von Hess-Natur. Hess-Natur wurde 2001 von der Arcandor-Tochter Primondo übernommen und fiel dann im Zuge der Arcandor-Pleite zusammen mit anderen Spezialversendern an den Karstadt-Quelle-Mitarbeiter-Trust (KQMT). Im November hat Carlyle von KQMT bereits sechs Spezialversender gekauft, darunter Baby-Walz.
Die ehemalige Pressesprecherin von Hess-Natur, Anne Kirchhof, unterstützt den Protest: "Tausende von Menschen als Kunden und hunderte Betriebe als Lieferanten auf der ganzen Welt haben Hess-Natur seit seiner Gründung begleitet und darin unterstützt, umweltverträgliche Standards und faire Handelsbeziehungen über drei Jahrzehnte in der Modeindustrie zu etablieren. Sie folgten der Vision einer menschenfreundlichen, sozialverträglichen und zukunftsfähigen Wirtschaft. Die Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden von Hess-Natur wollen sicher nicht für einen Rüstungskonzern arbeiten oder ihre Kleidung dort kaufen."
Attac engagiert sich über den Fall Hess-Natur hinaus gegen das Geschäftsmodell der als "Heuschrecken" bekannten Private-Equity-Fonds und fordert strenge gesetzliche Regeln für die Branche. "Die Politik gestattet nach wie vor den Kauf und das Ausschlachten, den Weiterverkauf oder die Umwandlung von Unternehmen durch Private-Equity-Fonds. Die neue EU-Regulierung ändert daran zu wenig", sagte Markus Henn von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Finanzmärkte. Private-Equity-Fonds ruinieren Betriebe durch kreditfinanzierte Sonderausschüttungen, müssen weiterhin kaum Eigenkapitalvorschriften erfüllen und sind von der Gewerbesteuer befreit. Markus Henn: "So kann keine Veränderung hin zu einer echten ökologisch und sozial ausgewogenen Produktion gelingen!"
Im Internet:
* Attac-Seite "Carlyle stoppen" mit Unterschriftenaktion (in Kürze): http://www.attac.de/carlyle-stoppen
* Frankfurter Rundschau, 15.12.2010, "Angst vor dem Aufschrei der Kunden: Heuschrecke greift nach Hess-Natur":
http://www.fr-online.de/wirtschaft/heuschrecke-greift-nach-hess-natur/-/1472780/4923158/-/view/asFirstTeaser/-/index.html
Für Rückfragen und Interviews:
* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769
* Markus Henn, Attac-AG Finanzmärkte und Internationale Steuern, Tel. (0176) 3763 0916
* Übernahme von Ökotextilanbieter durch Private-Equity-Fonds stoppen
* Rüstungskonzern Carlyle will Hess-Natur schlucken / Attac kündigt Proteste an
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat Proteste gegen die geplante Übernahme des Ökotextilunternehmens Hess-Natur durch den US-amerikanischen Private-Equity-Fonds und Rüstungskonzern Carlyle angekündigt. "Die Kundinnen und Kunden von Hess-Natur sind politisch wache Menschen, die eine sozial und umweltverträgliche Produktion von Textilien fördern wollen und sich sicher nicht daran beteiligen werden, die Kassen eines Panzerbauers zu füllen", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
Attac-Aktive planen für Freitag eine Aktion beim Unternehmenssitz von Hess-Natur in Butzbach, zudem wollen die Globalisierungskritiker im Internet Unterschriften gegen die Übernahme sammeln. "Wir rufen die Kundinnen und Kunden von Hess-Natur sowie alle kritischen Bürgerinnen und Bürger auf, mit ihrer Unterschrift deutlich zu machen, dass sie im Falle einer Übernahme durch Carlyle nicht bei Hess-Natur kaufen werden", sagte Jutta Sundermann. "Je mehr Druck und Wirbel wir machen, umso größer sind unsere Chancen, Carlyle abschrecken." Es sei anzunehmen, dass der Private-Equity-Fonds eine öffentlich geführte kritische Debatte in Deutschland über sein Geschäftsmodell scheue.
Wie aus einem Artikel in der Frankfurter Rundschau vom heutigen Mittwoch hervorgeht, hat Carlyle entgegen ersten Medienberichten nach wie vor starkes Interesse an einer Übernahme von Hess-Natur. Hess-Natur wurde 2001 von der Arcandor-Tochter Primondo übernommen und fiel dann im Zuge der Arcandor-Pleite zusammen mit anderen Spezialversendern an den Karstadt-Quelle-Mitarbeiter-Trust (KQMT). Im November hat Carlyle von KQMT bereits sechs Spezialversender gekauft, darunter Baby-Walz.
Die ehemalige Pressesprecherin von Hess-Natur, Anne Kirchhof, unterstützt den Protest: "Tausende von Menschen als Kunden und hunderte Betriebe als Lieferanten auf der ganzen Welt haben Hess-Natur seit seiner Gründung begleitet und darin unterstützt, umweltverträgliche Standards und faire Handelsbeziehungen über drei Jahrzehnte in der Modeindustrie zu etablieren. Sie folgten der Vision einer menschenfreundlichen, sozialverträglichen und zukunftsfähigen Wirtschaft. Die Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden von Hess-Natur wollen sicher nicht für einen Rüstungskonzern arbeiten oder ihre Kleidung dort kaufen."
Attac engagiert sich über den Fall Hess-Natur hinaus gegen das Geschäftsmodell der als "Heuschrecken" bekannten Private-Equity-Fonds und fordert strenge gesetzliche Regeln für die Branche. "Die Politik gestattet nach wie vor den Kauf und das Ausschlachten, den Weiterverkauf oder die Umwandlung von Unternehmen durch Private-Equity-Fonds. Die neue EU-Regulierung ändert daran zu wenig", sagte Markus Henn von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Finanzmärkte. Private-Equity-Fonds ruinieren Betriebe durch kreditfinanzierte Sonderausschüttungen, müssen weiterhin kaum Eigenkapitalvorschriften erfüllen und sind von der Gewerbesteuer befreit. Markus Henn: "So kann keine Veränderung hin zu einer echten ökologisch und sozial ausgewogenen Produktion gelingen!"
Im Internet:
* Attac-Seite "Carlyle stoppen" mit Unterschriftenaktion (in Kürze): http://www.attac.de/carlyle-stoppen
* Frankfurter Rundschau, 15.12.2010, "Angst vor dem Aufschrei der Kunden: Heuschrecke greift nach Hess-Natur":
http://www.fr-online.de/wirtschaft/heuschrecke-greift-nach-hess-natur/-/1472780/4923158/-/view/asFirstTeaser/-/index.html
Für Rückfragen und Interviews:
* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769
* Markus Henn, Attac-AG Finanzmärkte und Internationale Steuern, Tel. (0176) 3763 0916
Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.
Firmenkontakt:
* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769
* Markus Henn, Attac-AG Finanzmärkte und Internationale Steuern, Tel. (0176) 3763 0916
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.
Firmenkontakt:
* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769
* Markus Henn, Attac-AG Finanzmärkte und Internationale Steuern, Tel. (0176) 3763 0916
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