Herausforderung Gewalt: Von Cybermobbing bis zur Schlägerei

  • Pressemitteilung der Firma Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 30.05.2011
Pressemitteilung vom: 30.05.2011 von der Firma Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aus Berlin

Kurzfassung: Schulen und Polizei gemeinsam gegen Gewalt - grundlegend überarbeitete Handreichung der Polizei "Herausforderung Gewalt" stellt erfolgreiche Maßnahmen zur Gewaltprävention an Schulen vor Stuttgart - Formen schwerer Gewalt sind an Schulen zwar ...

[Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - 30.05.2011] Herausforderung Gewalt: Von Cybermobbing bis zur Schlägerei


Schulen und Polizei gemeinsam gegen Gewalt - grundlegend überarbeitete Handreichung der Polizei "Herausforderung Gewalt" stellt erfolgreiche Maßnahmen zur Gewaltprävention an Schulen vor Stuttgart - Formen schwerer Gewalt sind an Schulen zwar eher selten, Mobbing und Beleidigungen dagegen alltäglich. Doch gerade bei diesen vermeintlich kleineren Vorfällen gilt es anzusetzen, um einer möglichen Gewaltentwicklung früh und effektiv vorzubeugen. Die Handreichung "Herausforderung Gewalt" der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unterstützt Lehr- und pädagogische Fachkräfte bei dieser Aufgabe. Sie bietet umfassende Informationen zur Gewaltprävention nach dem Gewaltpräventionsprogramm des Psychologen Dan Olweus sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die schulische Praxis. Die Schirmherrschaft hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Annette Schavan übernommen.

Im Zehn-Jahres-Vergleich ist die Zahl der registrierten Gewaltdelikte laut Polizeilicher Kriminalstatistik erheblich gestiegen. Erst in den vergangenen zwei Jahren sind leichte Rückgänge zu verzeichnen. Die Zahlen sind allerdings immer noch sehr hoch. Überproportional oft sind dabei Jugendliche Täter, aber auch Opfer. Hier wächst den Schulen eine wichtige erzieherische Aufgabe zu. "Schulen vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch Modelle des gewaltfreien und wertschätzenden Miteinanders. Die Handreichung 0Herausforderung Gewalt` bietet hierfür wertvolle Hinweise, weshalb ich sie gerne mit meiner Schirmherrschaft unterstütze", erklärt die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Annette Schavan.

"Auffällig aggressive Schüler tragen ein hohes Risiko, dass sich ihr Verhalten verfestigt und sie auf Dauer in die Kriminalität abgleiten. Die Opfer werden vielfach zu den Gewalttätern von morgen, weil sie Gewalt als probate Form der Konfliktlösung kennen lernen, wenn sie von ihrem Umfeld nicht unterstützt und den Gewalttätern frühzeitig Grenzen aufgezeigt werden", erklärt Boris Rhein, Vorsitzender der Innenministerkonferenz und Innenminister des Landes Hessen. "Gewalt in der Familie, prügelnde Eltern, verbaute Chancen auf Grund schlechter Bildung oder sozialer Benachteiligung erhöhen das Risiko der Entstehung von Jugendgewalt drastisch. Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss der Medien. Deshalb ist es enorm wichtig, den Kreislauf der Gewalt so frühzeitig wie möglich zu durchbrechen", betont Prof. Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg.

"Die Forschung zeigt klar, dass wirksame Eindämmung von Gewalt immer dann funktioniert, wenn Prävention kontinuierlich betrieben wird und viele 0an einem Strang` ziehen. Man spricht von Mehr-Ebenen-Konzepten - das koordinierte Zusammenwirken von Lehrern, Schülern und Eltern, gemeinsam mit wichtigen sozialen Akteuren und der Polizei", erklärt Prof. Dr. Britta Bannenberg, Professorin für Kriminologie in Giessen und Verfasserin der Handreichung. "Gewalt darf nicht hingenommen und als Form von Konfliktlösung akzeptiert werden. Vielmehr soll eine schulische Umgebung geschaffen werden, die auf der einen Seite von Wärme und Anteilnahme gekennzeichnet ist, auf der anderen Seite aber feste Grenzen gegen inakzeptable Verhaltensweisen setzt." Dabei gilt es, diese gewaltpräventiven Maßnahmen dauerhaft in den Schulalltag einzubetten.

Die Handreichung, die bereits 1997 zum ersten Mal erschienen ist, wurde grundlegend überarbeitet. Sie ist Teil des polizeilichen Gewaltpräventionsprogramms, das unter anderem die Broschüre "Wege aus der Gewalt - so schützen Sie Ihr Kind" für Eltern sowie das Medienpaket "Abseits?!" mit sechs Kurzepisoden aus dem Schullalltag für die Arbeit mit Schülern umfasst. Interessenten können die Handreichung bei allen Landeskriminalämtern bestellen oder im Internet herunterladen unter: www.polizei-beratung.de/herausforderung-gewalt. Sie wird darüber hinaus auf dem Deutschen Präventionstag am 30. und 31. Mai 2011 in Oldenburg der Öffentlichkeit vorgestellt.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.polizei-beratung.de/presse.

Profil Programm Polizeiliche Kriminalprävention

Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) verfolgt das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren, Medien und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kriminalpräventive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnahmen und Konzepten, welche die örtlichen Polizeidienststellen in ihrer Präventionsarbeit unterstützen.


BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Pressereferat
Hannoversche Straße 28 - 30
D - 10115 Berlin
Telefon: (030) 18 57 - 50 50
Fax: (030) 18 57 - 55 51
E-Mail: presse@bmbf.bund.de
URL: http://www.bmbf.de/press/

Über Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF):
Die Innovationskraft unseres Landes zu stärken, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und die Qualität der Bildung zu erhöhen, das sind die Ziele des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Wir wollen mit innovativen Technologien neue Märkte fördern und Forschung für den Menschen betreiben. Die Menschen in unserem Land sind die wichtigste Zukunftsressource. Es gilt, alle Talente zu fördern und Chancengleichheit zu verwirklichen. Deutschland soll innerhalb von zehn Jahren wieder zu einer der führenden Bildungsnationen werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird seit dem 22. November 2005 von Bundesministerin Dr. Annette Schavan geleitet. Bei ihren Aufgaben unterstützen sie die Parlamentarischen Staatssekretäre Thomas Rachel und Andreas Storm sowie die beamteten Staatssekretäre Michael Thielen und Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer. Das Bundesministerium mit seinen rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist in neun Abteilungen gegliedert.

Firmenkontakt:
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Pressereferat
Hannoversche Straße 28 - 30
D - 10115 Berlin
Telefon: (030) 18 57 - 50 50
Fax: (030) 18 57 - 55 51
E-Mail: presse@bmbf.bund.de
URL: http://www.bmbf.de/press/

Die Pressemeldung "Herausforderung Gewalt: Von Cybermobbing bis zur Schlägerei" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Herausforderung Gewalt: Von Cybermobbing bis zur Schlägerei" ist Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).