Greenpeace: Warnungen vor Stromausfällen sind ungeprüft und durchschaubar
- Pressemitteilung der Firma Greenpeace, 31.05.2011
Pressemitteilung vom: 31.05.2011 von der Firma Greenpeace aus Hamburg
Kurzfassung: Umweltschutzorganisation stellt Anträge auf Einsicht von Netzdaten bei Netzagentur Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace hat heute bei der Bundesnetzagentur einen Antrag zur Herausgabe von Netzdaten nach dem Umweltinformationsgesetz ...
[Greenpeace - 31.05.2011] Greenpeace: Warnungen vor Stromausfällen sind ungeprüft und durchschaubar
Umweltschutzorganisation stellt Anträge auf Einsicht von Netzdaten bei Netzagentur
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace hat heute bei der Bundesnetzagentur einen Antrag zur Herausgabe von Netzdaten nach dem Umweltinformationsgesetz gestellt. Die Umweltschützer fordern die vollständige Offenlegung der Daten, damit diese durch unabhängige Experten überprüft werden können. Die Daten geben Aufschluss über Leitungskapazitäten der Stromnetze und über Verbrauch und Erzeugung an mehreren hundert Netzknotenpunkten. Unter dem Vorwand, Geschäftsgeheimnisse zu schützen, verweigern die Übertragungsnetzbetreiber bislang den vollständigen Zugang und verteidigen ihr Informationsmonopol.
Selbst Behörden und Parlamente konnten die Informationen bisher nicht überprüfen. Dennoch hatte die Bundesnetzagentur vor einem Blackout bei einem zu schnellen Atomausstieg gewarnt und auf mögliche Engpässe und Probleme bei der Netzstabilität hingewiesen. Die Behörde bezieht sich dabei ausschließlich auf Aussagen und Daten der Netzbetreiber selbst, deren Richtigkeit nicht vollständig geprüft werden konnte.
""Die Bundesnetzagentur macht sich zum nützlichen Idioten der Atomlobby, wenn sie leichtfertig und ungeprüft den Aussagen der Netzbetreiber zu möglichen Blackouts traut"", erklärt Andree Böhling, Energieexperte bei Greenpeace. ""Es stinkt zum Himmel, wenn die gleichen Konzerne, die um längere Laufzeiten für AKW kämpfen, vor Blackouts warnen, ohne dafür Belege vorzulegen. Alle Netzdaten der Energieversorger müssen transparent gemacht und einer unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen werden.""
In ihrem Bericht Auswirkungen des Kernkraftwerks-Moratoriums auf die Übertragungsnetze und die Versorgungssicherheit räumt die Bundesnetzagentur ein, dass es sich um vorläufige Ergebnisse handele. Diese stützen sich allein auf Aussagen der Übertragungsnetzbetreiber und würden durch die Behörde selbst noch nicht hinreichend überprüft.
""Es ist ungeheuerlich, dass die Bundesregierung anhand dieser unseriösen Datenlage den Atomausstieg verlangsamt und Atomkraftwerke in Reserve vorhalten will. Die Vorstellung, kaum regelbare Atomkraftwerke statt Gaskraftwerke vorhalten zu wollen, ist energiewirtschaftlich ohnehin abenteuerlich"", so Böhling.
Weitere Anträge auf Dateneinsicht hat Greenpeace beim Bundeswirtschaftsministerium und der Deutschen Energie-Agentur gestellt. Die Datenlage zum Netzausbaubedarf im deutschen Übertragungsnetz ist ebenso intransparent. Die Studien der Deutschen Energie-Agentur zum Netzausbaubedarf basieren auf Informationen der Übertragungsnetzbetreiber, die durch unabhängige Experten nicht überprüft werden können
Bildunterschrift: 02.01.2009 Stromleitungen des Kernkraftwerks Brunsbuettel. Betreiber ist der Energiekonzern Vattenfall. Brunsbuettel ist eines der aeltesten und anfaelligsten Atomkraftwerke in Deutschland.
Greenpeace e.V.
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
presse@greenpeace.de
www.greenpeace.de
Telefon: 040/30618 -340 oder -341
Fax: 040/30618-160
Umweltschutzorganisation stellt Anträge auf Einsicht von Netzdaten bei Netzagentur
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace hat heute bei der Bundesnetzagentur einen Antrag zur Herausgabe von Netzdaten nach dem Umweltinformationsgesetz gestellt. Die Umweltschützer fordern die vollständige Offenlegung der Daten, damit diese durch unabhängige Experten überprüft werden können. Die Daten geben Aufschluss über Leitungskapazitäten der Stromnetze und über Verbrauch und Erzeugung an mehreren hundert Netzknotenpunkten. Unter dem Vorwand, Geschäftsgeheimnisse zu schützen, verweigern die Übertragungsnetzbetreiber bislang den vollständigen Zugang und verteidigen ihr Informationsmonopol.
Selbst Behörden und Parlamente konnten die Informationen bisher nicht überprüfen. Dennoch hatte die Bundesnetzagentur vor einem Blackout bei einem zu schnellen Atomausstieg gewarnt und auf mögliche Engpässe und Probleme bei der Netzstabilität hingewiesen. Die Behörde bezieht sich dabei ausschließlich auf Aussagen und Daten der Netzbetreiber selbst, deren Richtigkeit nicht vollständig geprüft werden konnte.
""Die Bundesnetzagentur macht sich zum nützlichen Idioten der Atomlobby, wenn sie leichtfertig und ungeprüft den Aussagen der Netzbetreiber zu möglichen Blackouts traut"", erklärt Andree Böhling, Energieexperte bei Greenpeace. ""Es stinkt zum Himmel, wenn die gleichen Konzerne, die um längere Laufzeiten für AKW kämpfen, vor Blackouts warnen, ohne dafür Belege vorzulegen. Alle Netzdaten der Energieversorger müssen transparent gemacht und einer unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen werden.""
In ihrem Bericht Auswirkungen des Kernkraftwerks-Moratoriums auf die Übertragungsnetze und die Versorgungssicherheit räumt die Bundesnetzagentur ein, dass es sich um vorläufige Ergebnisse handele. Diese stützen sich allein auf Aussagen der Übertragungsnetzbetreiber und würden durch die Behörde selbst noch nicht hinreichend überprüft.
""Es ist ungeheuerlich, dass die Bundesregierung anhand dieser unseriösen Datenlage den Atomausstieg verlangsamt und Atomkraftwerke in Reserve vorhalten will. Die Vorstellung, kaum regelbare Atomkraftwerke statt Gaskraftwerke vorhalten zu wollen, ist energiewirtschaftlich ohnehin abenteuerlich"", so Böhling.
Weitere Anträge auf Dateneinsicht hat Greenpeace beim Bundeswirtschaftsministerium und der Deutschen Energie-Agentur gestellt. Die Datenlage zum Netzausbaubedarf im deutschen Übertragungsnetz ist ebenso intransparent. Die Studien der Deutschen Energie-Agentur zum Netzausbaubedarf basieren auf Informationen der Übertragungsnetzbetreiber, die durch unabhängige Experten nicht überprüft werden können
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Über Greenpeace:
Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. Die Organisation ist unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen.
Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.
Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
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