Andere EHEC-Bakterien als bei Patienten - Weiterer Anstieg bei Erkrankungen
- Pressemitteilung der Firma Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg, 31.05.2011
Pressemitteilung vom: 31.05.2011 von der Firma Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg aus Hamburg
Kurzfassung: Hamburg - Die ersten EHEC-Erreger, die im Institut für Hygiene und Umwelt (HU) der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) bei der Untersuchung von Salat-Gurken entdeckt wurden, sind analysiert: Es zeigte sich bei zwei der vier Proben ...
[Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg - 31.05.2011] Andere EHEC-Bakterien als bei Patienten - Weiterer Anstieg bei Erkrankungen
Hamburg - Die ersten EHEC-Erreger, die im Institut für Hygiene und Umwelt (HU) der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) bei der Untersuchung von Salat-Gurken entdeckt wurden, sind analysiert: Es zeigte sich bei zwei der vier Proben keine Übereinstimmung mit den Erregern des Typs O104, die aus den Stuhlproben der Patienten isoliert wurden. "Unsere Hoffnung, die Quelle der schweren Komplikationsfälle mit HUS-Syndrom zu entdecken, hat sich bei diesen ersten Ergebnissen leider nicht erfüllt", so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. "Unabhängig vom Resultat der ausstehenden zwei Proben war es richtig, unsere Untersuchungsergebnisse zu veröffentlichen, denn die Verunreinigungen können sehr wohl EHEC auslösen. Es wäre unverantwortlich, bei einer solchen Zahl von Erkrankungen einen begründeten Verdacht zurückzuhalten. Der Schutz von Menschenleben muss wichtiger sein als wirtschaftliche Interessen." Parallel zur weiteren Suche nach der Infektionsquelle wird weiterhin auch der Ursache für die Kontamination der Gurken nachgegangen, denn EHEC-Bakterien stellen – unabhängig vom Serotyp – immer eine Gesundheitsgefahr dar.
Auch bei den Fallzahlen kann keine Entwarnung gegeben werden: In Hamburg wurden bis heute 569 Fälle von Patientinnen und Patienten gemeldet, die mit Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) infiziert bzw. EHEC-Verdachtsfälle sind. Von diesen Fällen werden in den Hamburger Krankenhäusern (Stand heute 11 Uhr) 110 Personen stationär aufgrund des Hämolytisch-Urämischen-Syndroms (HUS) oder HUS-Verdachts behandelt. Weiterhin sind weibliche Personen mit 82 Fällen überproportional vertreten.
Für die Bestimmung des entdeckten Bakterientyps bei den Gurken musste zunächst eine Reinkultur der Bakterien angezüchtet werden. Der anschließend durchgeführte Agglutinationstest zeigte, dass es sich bei diesen Bakterienstämmen nicht um den Serotyp O104 handelt, der bei den Patienten festgestellt wurde. Es handelte sich aber in jedem Fall um toxin-bildende EHEC-Keime, deren Serotyp noch zu bestimmen ist. Untersuchungsmaterialien, die von den anderen beiden Gurken stammen, wurde auch an das nationale Referenzzentrum in Berlin sowie an das europäische Referenzlabor in Rom gesendet.
Selbst wenn die positiv getesteten Gurken nicht Quelle der aktuellen EHEC-Epidemie sind, stellen sie dennoch eine Gesundheitsgefahr dar und die Erreger können zu EHEC-Erkrankungen führen. Ihre Handelswege werden daher weiterhin zurückverfolgt und Ware in Hamburg aus dem Handel genommen. Die Untersuchungen im HU ergaben, dass drei der vier kontaminierten Gurken vom gleichen Erzeuger in Malaga stammen. Bei der vierten Gurke wurde der Ursprung bislang noch nicht einwandfrei geklärt.
Da die Infektionsquelle für den EHEC-Ausbruch bisher nicht festgestellt wurde gilt weiterhin die Warnung des Robert-Koch-Instituts: Tomaten, Salatgurken und Blattsalate sollten im Moment nicht roh verzehrt werden. Eine epidemiologische Studie zeigte, dass betroffene Patienten die genannten Lebensmittel signifikant häufiger verzehrt hatten als gesunde Studienteilnehmer. Es steht aber noch nicht abschließend fest, ob eines oder mehrere dieser drei Lebensmittel mit dem Ausbruchsgeschehen tatsächlich in Zusammenhang stehen. Im HU werden deshalb weiter intensiv auch andere Lebensmittel untersucht. Die Proben werden von den Verbraucherschutzämtern der Bezirke weiterhin aus Restaurants, großen Handelsketten und Märkten im ganzen Stadtgebiet sowie aus den Haushalten der Patienten entnommen.
Weitere Informationen zur Erkrankung oder zu Hygienemaßnahmen sind über die Internetseite der BGV unter http://www.hamburg.de sowie über den telefonischen Hamburg Service unter 428 28 -0 verfügbar.
Kontakt
Rückfragen der Medien:
Pressestelle der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Rico Schmidt; Tel.: 428 37-2332
E-Mail: pressestelle@bgv.hamburg.de; Internet: www.hamburg.de/bgv
Institut für Hygiene und Umwelt,
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sinje Köpke; Tel. 428 45-7304,
E-Mail: sinje.koepke@hu.hamburg.de; Internet: www.hamburg.de/hu
http://www.hamburg.de/bgv
Hamburg - Die ersten EHEC-Erreger, die im Institut für Hygiene und Umwelt (HU) der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) bei der Untersuchung von Salat-Gurken entdeckt wurden, sind analysiert: Es zeigte sich bei zwei der vier Proben keine Übereinstimmung mit den Erregern des Typs O104, die aus den Stuhlproben der Patienten isoliert wurden. "Unsere Hoffnung, die Quelle der schweren Komplikationsfälle mit HUS-Syndrom zu entdecken, hat sich bei diesen ersten Ergebnissen leider nicht erfüllt", so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. "Unabhängig vom Resultat der ausstehenden zwei Proben war es richtig, unsere Untersuchungsergebnisse zu veröffentlichen, denn die Verunreinigungen können sehr wohl EHEC auslösen. Es wäre unverantwortlich, bei einer solchen Zahl von Erkrankungen einen begründeten Verdacht zurückzuhalten. Der Schutz von Menschenleben muss wichtiger sein als wirtschaftliche Interessen." Parallel zur weiteren Suche nach der Infektionsquelle wird weiterhin auch der Ursache für die Kontamination der Gurken nachgegangen, denn EHEC-Bakterien stellen – unabhängig vom Serotyp – immer eine Gesundheitsgefahr dar.
Auch bei den Fallzahlen kann keine Entwarnung gegeben werden: In Hamburg wurden bis heute 569 Fälle von Patientinnen und Patienten gemeldet, die mit Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) infiziert bzw. EHEC-Verdachtsfälle sind. Von diesen Fällen werden in den Hamburger Krankenhäusern (Stand heute 11 Uhr) 110 Personen stationär aufgrund des Hämolytisch-Urämischen-Syndroms (HUS) oder HUS-Verdachts behandelt. Weiterhin sind weibliche Personen mit 82 Fällen überproportional vertreten.
Für die Bestimmung des entdeckten Bakterientyps bei den Gurken musste zunächst eine Reinkultur der Bakterien angezüchtet werden. Der anschließend durchgeführte Agglutinationstest zeigte, dass es sich bei diesen Bakterienstämmen nicht um den Serotyp O104 handelt, der bei den Patienten festgestellt wurde. Es handelte sich aber in jedem Fall um toxin-bildende EHEC-Keime, deren Serotyp noch zu bestimmen ist. Untersuchungsmaterialien, die von den anderen beiden Gurken stammen, wurde auch an das nationale Referenzzentrum in Berlin sowie an das europäische Referenzlabor in Rom gesendet.
Selbst wenn die positiv getesteten Gurken nicht Quelle der aktuellen EHEC-Epidemie sind, stellen sie dennoch eine Gesundheitsgefahr dar und die Erreger können zu EHEC-Erkrankungen führen. Ihre Handelswege werden daher weiterhin zurückverfolgt und Ware in Hamburg aus dem Handel genommen. Die Untersuchungen im HU ergaben, dass drei der vier kontaminierten Gurken vom gleichen Erzeuger in Malaga stammen. Bei der vierten Gurke wurde der Ursprung bislang noch nicht einwandfrei geklärt.
Da die Infektionsquelle für den EHEC-Ausbruch bisher nicht festgestellt wurde gilt weiterhin die Warnung des Robert-Koch-Instituts: Tomaten, Salatgurken und Blattsalate sollten im Moment nicht roh verzehrt werden. Eine epidemiologische Studie zeigte, dass betroffene Patienten die genannten Lebensmittel signifikant häufiger verzehrt hatten als gesunde Studienteilnehmer. Es steht aber noch nicht abschließend fest, ob eines oder mehrere dieser drei Lebensmittel mit dem Ausbruchsgeschehen tatsächlich in Zusammenhang stehen. Im HU werden deshalb weiter intensiv auch andere Lebensmittel untersucht. Die Proben werden von den Verbraucherschutzämtern der Bezirke weiterhin aus Restaurants, großen Handelsketten und Märkten im ganzen Stadtgebiet sowie aus den Haushalten der Patienten entnommen.
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