NABU warnt vor Kardinalfehler bei Biogasförderung im EEG

  • Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 03.06.2011
Pressemitteilung vom: 03.06.2011 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn

Kurzfassung: Tschimpke: Keine weiteren Maiswüsten durch Großindustrieanlagen Berlin – Der NABU kritisiert den von Bundesumweltminister Röttgen vorgestellten Entwurf für eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bereich Biomasse als ...

[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 03.06.2011] NABU warnt vor Kardinalfehler bei Biogasförderung im EEG


Tschimpke: Keine weiteren Maiswüsten durch Großindustrieanlagen

Berlin – Der NABU kritisiert den von Bundesumweltminister Röttgen vorgestellten Entwurf für eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bereich Biomasse als fehlerhaft und ökologisch kontraproduktiv. "Der massive Ausbau der Biogaslandwirtschaft ist ökologischer Unsinn und darf nicht noch weiter gefördert werden", erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Eine weitere Förderung von Maiswüsten sei aus klima- und umweltpolitischer Sicht nicht vertretbar und könne auch nicht durch die Energiewende begründet werden. "In diesem Punkt ist der Gesetzentwurf ein Angriff auf die Natur, den Klimaschutz und auf die bäuerliche Landwirtschaft", kritisiert Tschimpke.

Zwar sieht der Gesetzentwurf bei der Biogas-Förderung eine Deckelung des Mais- und Getreideanteils in den Biogasanlagen auf maximal 50 Prozent vor, was den Anteil von Mais-Monokulturen begrenzen und einen Fruchtwechsel fördern würde, doch gleichzeitig begünstigt der EEG-Entwurf landschaftsunverträgliche Großanlagen bis fünf Megawatt. "Das würde sämtliche guten Vorsätze konterkarieren und die Naturschutzprobleme in den Regionen weiter verschärfen", erklärt Tschimpke.

Der Anbau von Energiemais ist nach aktuellen Schätzungen innerhalb von sechs Jahren von 70.000 Hektar auf fast 800.000 Hektar gestiegen. Das hat drastische Auswirkungen auf das Landschaftsbild und den Naturhaushalt. Das Umweltministerium habe dieses Problem im Grundsatz zwar erkannt, zugleich stellt der Gesetzentwurf die Großanlagen von den Vorgaben frei und bietet zudem eine deutlich höhere Vergütung, kritisiert der NABU. Dieser Kardinalfehler würde zu einem noch höheren Flächenverbrauch, einem weiteren Anstieg der Pachtpreise und einer intensiveren Bewirtschaftung der Flächen führen. Auf der anderen Seite würden alle kleineren Anlagen, die auf der Basis von Gülle und naturverträglichen Anbaukulturen betrieben werden, zu den Verlierern des EEG-Entwurfs gehören.

Der NABU fordert, die Förderung der Großanlagen zu reduzieren und stattdessen besonders umweltfreundliche Biogassubstrate besser zu vergüten sowie hofgebundene Gülleanlagen zusätzlich zu unterstützen. Nötig sei ein Paradigmenwechsel für eine bedarfsgerechte Nutzung der Biomasse zur Stromerzeugung, ohne dass dafür insgesamt wesentlich mehr Rohstoffe als heute verbraucht werden.


Für Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 0172-5966097
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.

Firmenkontakt:
Für Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 0172-5966097
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Die Pressemeldung "NABU warnt vor Kardinalfehler bei Biogasförderung im EEG" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "NABU warnt vor Kardinalfehler bei Biogasförderung im EEG" ist NABU - Naturschutzbund Deutschland.