NABU zieht verhaltene Bilanz zum Ende des UN-Jahres der Biologischen Vielfalt
- Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 17.12.2010
Pressemitteilung vom: 17.12.2010 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn
Kurzfassung: Tschimpke: 2011 Ernst machen mit Abbau umweltschädlicher Subventionen Berlin - Mit Blick auf das zu Ende gehende Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt hat der NABU eine mäßige Bilanz gezogen. Die Vereinten Nationen hatten 2010 zum ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 17.12.2010] NABU zieht verhaltene Bilanz zum Ende des UN-Jahres der Biologischen Vielfalt
Tschimpke: 2011 Ernst machen mit Abbau umweltschädlicher Subventionen
Berlin - Mit Blick auf das zu Ende gehende Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt hat der NABU eine mäßige Bilanz gezogen. Die Vereinten Nationen hatten 2010 zum Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt erklärt. Weltweit wollten die Regierungen bis dahin den Rückgang der Arten aufgehalten oder zumindest stark gebremst haben.
In der Realität ist dieses Vorhaben gescheitert.
"Das Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt geht zu Ende, ohne das Ziel, den Verlust an Arten und Lebensräume zu stoppen, global, in der EU oder auch nur in Deutschland erreicht zu haben. Das Jahr 2010 muss deswegen ein deutlicher Weckruf für stärkere Anstrengungen zur Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen sein. Der Erfolg beim Erhalt und der nachhaltigen Nutzung der Vielfalt unserer Arten und Lebensräume bestimmt unsere Zukunft. Einfach weitere zehn Jahre untätig verstreichen zu lassen, wäre für die Artenvielfalt unserer Erde katastrophal", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Anlässlich der Abschlusszeremonie zum UN-Jahr am 18./19. Dezember im japanischen Kanazawa und dem Treffen der EU-Umweltminister am 20.
Dezember in Brüssel forderte der NABU verstärkte Anstrengungen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene.
Allein in Deutschland sind über 70 Prozent der Lebensräume gefährdet, 40 Prozent der Tierarten stehen auf der Roten Liste, jede zweite einheimische Vogelart gilt als gefährdet, ein Drittel der Pilzarten und fast ein Drittel der Farn- und Blütenpflanzen sind gefährdet oder bereits ausgestorben. Schuld daran sind insbesondere die intensive Landwirtschaft sowie der anhaltend hohe Flächenverbrauch und die Zerschneidung der Landschaft durch Siedlungen und Verkehrswege. Die vor drei Jahren verabschiedete Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt müsse endlich in den Bundesländern umgesetzt werden. Dies gelte auch für das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, zu dem sich die Bundesregierung auf Anregung des NABU im Koalitionsvertrag verpflichtet habe.
Ein erster wichtiger Schritt im neuen Jahr wäre der Abbau umweltschädlicher Subventionen. "Ob im Agrar-, Fischerei-, Verkehrs- oder Energiebereich: Wir können nicht weiter mit Steuergeldern die Zerstörung des Planeten fördern. Die EU-Regierungen und das Europäische Parlament haben daher im kommenden Jahr die Aufgabe, die landwirtschaftliche Förderung neu und umweltverträglicher zu gestalten", so Tschimpke.
Positiv seien die Ergebnisse der Weltnaturschutzkonferenz im japanischen Nagoya im Oktober zu bewerten. Die Tatsache, dass die 193 Vertragsstaaten der UN-Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD) in Nagoya einstimmig einem umfassenden Paket von Naturschutzmaßnahmen zugestimmt hätten, sei für die Weltgemeinschaft ein beachtlicher Erfolg.
Jetzt müssten die Regierungen ihren Worten Taten folgen lassen. "In Nagoya wurde beschlossen, bis 2020 alle umweltschädlichen Subventionen abzubauen. Jetzt ist es an Deutschland und Europa hier entschlossen voranzugehen und das Wohl des Planeten über Lobbyinteressen zu stellen", so Tschimpke.
Für Rückfragen:
Florian Schöne, Stellv. NABU-Fachbereichsleiter, Naturschutz und Umweltpolitik, Tel. 030-284984-1615.
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, Brüssel, +49 (0) 172 596 60 98.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Tschimpke: 2011 Ernst machen mit Abbau umweltschädlicher Subventionen
Berlin - Mit Blick auf das zu Ende gehende Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt hat der NABU eine mäßige Bilanz gezogen. Die Vereinten Nationen hatten 2010 zum Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt erklärt. Weltweit wollten die Regierungen bis dahin den Rückgang der Arten aufgehalten oder zumindest stark gebremst haben.
In der Realität ist dieses Vorhaben gescheitert.
"Das Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt geht zu Ende, ohne das Ziel, den Verlust an Arten und Lebensräume zu stoppen, global, in der EU oder auch nur in Deutschland erreicht zu haben. Das Jahr 2010 muss deswegen ein deutlicher Weckruf für stärkere Anstrengungen zur Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen sein. Der Erfolg beim Erhalt und der nachhaltigen Nutzung der Vielfalt unserer Arten und Lebensräume bestimmt unsere Zukunft. Einfach weitere zehn Jahre untätig verstreichen zu lassen, wäre für die Artenvielfalt unserer Erde katastrophal", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Anlässlich der Abschlusszeremonie zum UN-Jahr am 18./19. Dezember im japanischen Kanazawa und dem Treffen der EU-Umweltminister am 20.
Dezember in Brüssel forderte der NABU verstärkte Anstrengungen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene.
Allein in Deutschland sind über 70 Prozent der Lebensräume gefährdet, 40 Prozent der Tierarten stehen auf der Roten Liste, jede zweite einheimische Vogelart gilt als gefährdet, ein Drittel der Pilzarten und fast ein Drittel der Farn- und Blütenpflanzen sind gefährdet oder bereits ausgestorben. Schuld daran sind insbesondere die intensive Landwirtschaft sowie der anhaltend hohe Flächenverbrauch und die Zerschneidung der Landschaft durch Siedlungen und Verkehrswege. Die vor drei Jahren verabschiedete Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt müsse endlich in den Bundesländern umgesetzt werden. Dies gelte auch für das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, zu dem sich die Bundesregierung auf Anregung des NABU im Koalitionsvertrag verpflichtet habe.
Ein erster wichtiger Schritt im neuen Jahr wäre der Abbau umweltschädlicher Subventionen. "Ob im Agrar-, Fischerei-, Verkehrs- oder Energiebereich: Wir können nicht weiter mit Steuergeldern die Zerstörung des Planeten fördern. Die EU-Regierungen und das Europäische Parlament haben daher im kommenden Jahr die Aufgabe, die landwirtschaftliche Förderung neu und umweltverträglicher zu gestalten", so Tschimpke.
Positiv seien die Ergebnisse der Weltnaturschutzkonferenz im japanischen Nagoya im Oktober zu bewerten. Die Tatsache, dass die 193 Vertragsstaaten der UN-Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD) in Nagoya einstimmig einem umfassenden Paket von Naturschutzmaßnahmen zugestimmt hätten, sei für die Weltgemeinschaft ein beachtlicher Erfolg.
Jetzt müssten die Regierungen ihren Worten Taten folgen lassen. "In Nagoya wurde beschlossen, bis 2020 alle umweltschädlichen Subventionen abzubauen. Jetzt ist es an Deutschland und Europa hier entschlossen voranzugehen und das Wohl des Planeten über Lobbyinteressen zu stellen", so Tschimpke.
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Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
Firmenkontakt:
Florian Schöne, Stellv. NABU-Fachbereichsleiter, Naturschutz und Umweltpolitik, Tel. 030-284984-1615.
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, Brüssel, +49 (0) 172 596 60 98.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
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