Zeuge: Gorleben ist nicht geeignet

  • Pressemitteilung der Firma SPD-Bundestagsfraktion, 17.12.2010
Pressemitteilung vom: 17.12.2010 von der Firma SPD-Bundestagsfraktion aus Berlin

Kurzfassung: Zur Zeugenvernehmung im 1.Untersuchungsausschuss "Gorleben" erklaert die Obfrau der SPD-Bundestagsfraktion Ute Vogt: Die Zeugenvernehmung von zwei Geologen hat deutlich erwiesen, dass es bei der Erkundung des Salzstockes Gorleben einen ...

[SPD-Bundestagsfraktion - 17.12.2010] Zeuge: Gorleben ist nicht geeignet


Zur Zeugenvernehmung im 1.Untersuchungsausschuss "Gorleben" erklaert die Obfrau der SPD-Bundestagsfraktion Ute Vogt:

Die Zeugenvernehmung von zwei Geologen hat deutlich erwiesen, dass es bei der Erkundung des Salzstockes Gorleben einen signifikanten Unterschied zwischen unabhaengigen und staatlich angestellten Wissenschaftlern gab.

Dr. Sigfried Keller, ein Geologe der Bundesanstalt fuer Geologie und Rohstoffe (BGR), lies bei seiner Vernehmung sehr schnell erkennen, dass die Eignung des Salzstockes Gorleben aus seiner Sicht ueber jeden Zweifel erhaben ist. Sicherheitsprognosen fuer mehrere Hunderttausend Jahre gingen dem Zeugen leicht ueber die Lippen. Der unabhaengige Geologe Ulrich Schneider hingegen, wollte sich derartige Aussagen "nicht anmassen". Der Forscher machte deutlich, dass fuer ihn "eine vergleichende Untersuchung das Primat einer Endlager-Suche ist".

Schneider war die "rechte Gorlebenhand" des renommierten Forschers Prof. Duphorn, der bereits im Juli im Untersuchungsausschuss feststellte: "Der Salzstock Gorleben ist tot". Duphorns Schicksal ist ein zentraler Beweis fuer die Zensur von Kritikern bei der Endlager-Entscheidung fuer Gorleben. Als Duphorn gemeinsam mit Schneider bereits im Jahre 1982 Risse, Kluefte und Laugenzufluesse im Salzstock Gorleben feststellten und diese publik wurden, wurde die Veroeffentlichung des Duphorn-Gutachten zunaechst gestoppt. Die heutige Aktenlage belegt, dass die staatlichen Behoerden PTB und BGR erheblichen Druck auf Duphorn und Schneider ausuebten. Den Geologen sollte "klargemacht" werden (Zitat Aktenvermerk), dass ihre Expertise auf Ablehnung stiess.

Die festangestellten Wissenschaftler in den staatlichen Behoerden wollten solche Wahrheiten nicht hoeren und lieber nur noch mit "Ihresgleichen" zusammenarbeiten. Das positive Ergebnis musste schon vor der Auftragsvergabe feststehen. Schneider dazu:

"Es gab erwuenschte und unerwuenschte Studien". Mit wissenschaftlicher Arbeit hat das nichts zu tun. Der Rest verlief ohne Duphorn und Schneider, denn ihr Vertrag wurde nicht verlaengert. Prof. Dr. Venzlaff, BGR-Direktor im Gespraech mit Ulrich Schneider: "Sie sind ein guter Geologe, aber bewerben bei uns brauchen sie sich nicht".

Kritische Geologen wurden bei der Standortentscheidung fuer Gorleben kaltgestellt. Die Entscheidungen trafen die beamteten "Wissenschaftler". Duphorn, Grimmel, Nickel, Appel, Schneider:

die Liste der unerwuenschten Forscher wird immer laenger. Alle haben im 1. Untersuchungsausschuss ausgesagt und die Gorleben-Methode wurde ueberdeutlich: International anerkannte Wissenschaftler werden zunaechst zensiert - wenn das nicht reicht, bekamen sie einfach keine Auftraege mehr.

In der Zeugenvernehmung ist es jedoch der Regierungskoalition - trotz mehrerer Versuche - nicht gelungen, Schneiders fachliche Integritaet in Frage zu stellen. Die Befragung zeigte erneut:

Insbesondere fuer die CDU sind "Experten" nur diejenigen Wissenschaftler, die keine Zweifel am Salzstock Gorleben haben.


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