Gemeinsame Presseerklärung über die Begegnung der Präsidien der SPD und des ZdK
- Pressemitteilung der Firma SPD, 21.06.2011
Pressemitteilung vom: 21.06.2011 von der Firma SPD aus Berlin
Kurzfassung: Das Präsidium der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands unter Leitung des Vorsitzenden Sigmar Gabriel und das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) unter der Leitung seines Präsidenten Alois Glück haben sich am 20. Juni ...
[SPD - 21.06.2011] Gemeinsame Presseerklärung über die Begegnung der Präsidien der SPD und des ZdK
Das Präsidium der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands unter Leitung des Vorsitzenden Sigmar Gabriel und das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) unter der Leitung seines Präsidenten Alois Glück haben sich am 20. Juni 2011 in Berlin zu einem zweistündigen Gespräch getroffen.
Gesprächsthemen waren der Zusammenhalt der Gesellschaft, die Situation der katholischen Kirche in Deutschland, das Verhältnis von Staat und Religion, die Debatte um die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Zukunft von Wehrdienst und Freiwilligendiensten.
Am Anfang des Gesprächs stand die Beobachtung, dass die Bindungskraft von Großorganisationen abnimmt, obwohl bei den Menschen die Sinn- und Orientierungssuche spürbar größer wird. Im Blick auf die katholische Kirche bestand Einigkeit, dass der erlittene Vertrauensverlust nach der Aufdeckung zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs und ihrer Aufarbeitung eine große Herausforderung sei. Gleichzeitig bestand Einigkeit darüber, dass die Kirche für die Gesellschaft einen wichtigen Dienst leistet.
Insbesondere bei Katholiken- wie Kirchentagen sei öffentlich zu erleben, dass der gelebte Glaube weiterhin gesellschaftlichen Zusammenhalt stifte und das Gemeinwesen positiv präge.
Beide Seiten betonten die Dringlichkeit, rasch einen gangbaren Weg für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in deutscher Sprache zu finden, der muslimischen Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Kenntnis und eine kritische Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Glauben ermöglicht. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Hannelore Kraft erläuterte die von ihrer Landesregierung ergriffenen Initiativen.
Mit besonderer Aufmerksamkeit und Sorge verfolgt das ZdK die aktuelle, kurz vor der Entscheidung im Deutschen Bundestag stehende Debatte um die begrenzte Zulassung oder ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik. ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann stellte die Aktivitäten des ZdK für ein vollständiges Verbot der PID vor. Die SPD würdigte dieses Engagement und verwies auf die fraktionsübergreifenden, jeweils auch von SPD-Abgeordneten unterstützten Anträge, die dem Deutschen Bundestag vorliegen. Die Verantwortliche für den Bereich Kirchen und Religionsgemeinschaften im Präsidium der SPD, Barbara Hendricks, betonte, dass es sich um eine anspruchsvolle Gewissensentscheidung handle, bei der auch Christinnen und Christen zu unterschiedlichen Urteilen kommen könnten. Beide Seiten unterstrichen, dass die Entscheidung in keinem Fall zu einer Diskriminierung von behinderten Kindern und ihren Eltern führen dürfe.
Kurz vor der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes gibt es in ZdK und SPD große Bedenken, wie der kurzfristige Umstieg in freiwillige Dienste gelingen kann. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit den Trägern möglichst schnell Antworten auf die noch offenen Fragen finden. Für das ZdK benannte General a.D. Karl-Heinz Lather die Aufrechterhaltung des Konzeptes der Inneren Führung und des Staatsbürgers in Uniform als ethisch geleiteten Maßstab für den Reformprozess in der Bundeswehr. Für die SPD unterstrich Florian Pronold, dass auch künftig die Bundeswehr in der Gesellschaft verankert sein müsse. ZdK und SPD betonten die Notwendigkeit, dafür genügend geeignete Freiwillige aus allen Gruppen der Gesellschaft zu gewinnen. Dazu müssten Anreizstrukturen geschaffen werden, die den jungen Leuten einen echten Gewinn böten.
Nach dem offenen Gespräch wurde vereinbart, den Austausch zwischen dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und dem Präsidium der SPD regelmäßig fortzusetzen.
An dem Gespräch nahmen teil:
SPD-Präsidium:
Sigmar Gabriel MdB, Vorsitzender der SPD Andrea Nahles MdB, Generalsekretärin der SPD Dr. Barbara Hendricks MdB, Schatzmeisterin der SPD und Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften im Präsidium der SPD Astrid Klug, Bundesgeschäftsführerin der SPD Hannelore Kraft MdL, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Stellvertretende Parteivorsitzende der SPD Joachim Poß MdB, Mitglied des Präsidiums der SPD und Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion Florian Pronold MdB, Mitglied des Präsidiums der SPD, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und Landesvorsitzender der BayernSPD Kerstin Griese MdB, Mitglied des Parteivorstands der SPD und Sprecherin des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsident, Vorsitzender des Kulturforums der SPD und Sprecher des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD
Zentralkomitee der deutschen Katholiken:
Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Dr. Christoph Braß, Vizepräsident des ZdK Karin Kortmann, Vizepräsidentin des ZdK Dr. Claudia Lücking-Michel, Vizepräsidentin des ZdK Alois Wolf, Vizepräsident des ZdK General a.D. Karl-Heinz Lather, Mitglied des Hauptausschusses des ZdK Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des ZdK
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Parteivorstand
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Telefon (030) 25991-300, FAX (030) 25991-507
Herausgeberin: Andrea Nahles
Redaktion: Tobias Dünow
e-mail: pressestelle@spd.de
http://www.spd.de
http://www.meinespd.net/
Das Präsidium der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands unter Leitung des Vorsitzenden Sigmar Gabriel und das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) unter der Leitung seines Präsidenten Alois Glück haben sich am 20. Juni 2011 in Berlin zu einem zweistündigen Gespräch getroffen.
Gesprächsthemen waren der Zusammenhalt der Gesellschaft, die Situation der katholischen Kirche in Deutschland, das Verhältnis von Staat und Religion, die Debatte um die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Zukunft von Wehrdienst und Freiwilligendiensten.
Am Anfang des Gesprächs stand die Beobachtung, dass die Bindungskraft von Großorganisationen abnimmt, obwohl bei den Menschen die Sinn- und Orientierungssuche spürbar größer wird. Im Blick auf die katholische Kirche bestand Einigkeit, dass der erlittene Vertrauensverlust nach der Aufdeckung zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs und ihrer Aufarbeitung eine große Herausforderung sei. Gleichzeitig bestand Einigkeit darüber, dass die Kirche für die Gesellschaft einen wichtigen Dienst leistet.
Insbesondere bei Katholiken- wie Kirchentagen sei öffentlich zu erleben, dass der gelebte Glaube weiterhin gesellschaftlichen Zusammenhalt stifte und das Gemeinwesen positiv präge.
Beide Seiten betonten die Dringlichkeit, rasch einen gangbaren Weg für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in deutscher Sprache zu finden, der muslimischen Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Kenntnis und eine kritische Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Glauben ermöglicht. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Hannelore Kraft erläuterte die von ihrer Landesregierung ergriffenen Initiativen.
Mit besonderer Aufmerksamkeit und Sorge verfolgt das ZdK die aktuelle, kurz vor der Entscheidung im Deutschen Bundestag stehende Debatte um die begrenzte Zulassung oder ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik. ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann stellte die Aktivitäten des ZdK für ein vollständiges Verbot der PID vor. Die SPD würdigte dieses Engagement und verwies auf die fraktionsübergreifenden, jeweils auch von SPD-Abgeordneten unterstützten Anträge, die dem Deutschen Bundestag vorliegen. Die Verantwortliche für den Bereich Kirchen und Religionsgemeinschaften im Präsidium der SPD, Barbara Hendricks, betonte, dass es sich um eine anspruchsvolle Gewissensentscheidung handle, bei der auch Christinnen und Christen zu unterschiedlichen Urteilen kommen könnten. Beide Seiten unterstrichen, dass die Entscheidung in keinem Fall zu einer Diskriminierung von behinderten Kindern und ihren Eltern führen dürfe.
Kurz vor der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes gibt es in ZdK und SPD große Bedenken, wie der kurzfristige Umstieg in freiwillige Dienste gelingen kann. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit den Trägern möglichst schnell Antworten auf die noch offenen Fragen finden. Für das ZdK benannte General a.D. Karl-Heinz Lather die Aufrechterhaltung des Konzeptes der Inneren Führung und des Staatsbürgers in Uniform als ethisch geleiteten Maßstab für den Reformprozess in der Bundeswehr. Für die SPD unterstrich Florian Pronold, dass auch künftig die Bundeswehr in der Gesellschaft verankert sein müsse. ZdK und SPD betonten die Notwendigkeit, dafür genügend geeignete Freiwillige aus allen Gruppen der Gesellschaft zu gewinnen. Dazu müssten Anreizstrukturen geschaffen werden, die den jungen Leuten einen echten Gewinn böten.
Nach dem offenen Gespräch wurde vereinbart, den Austausch zwischen dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und dem Präsidium der SPD regelmäßig fortzusetzen.
An dem Gespräch nahmen teil:
SPD-Präsidium:
Sigmar Gabriel MdB, Vorsitzender der SPD Andrea Nahles MdB, Generalsekretärin der SPD Dr. Barbara Hendricks MdB, Schatzmeisterin der SPD und Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften im Präsidium der SPD Astrid Klug, Bundesgeschäftsführerin der SPD Hannelore Kraft MdL, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Stellvertretende Parteivorsitzende der SPD Joachim Poß MdB, Mitglied des Präsidiums der SPD und Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion Florian Pronold MdB, Mitglied des Präsidiums der SPD, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und Landesvorsitzender der BayernSPD Kerstin Griese MdB, Mitglied des Parteivorstands der SPD und Sprecherin des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsident, Vorsitzender des Kulturforums der SPD und Sprecher des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD
Zentralkomitee der deutschen Katholiken:
Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Dr. Christoph Braß, Vizepräsident des ZdK Karin Kortmann, Vizepräsidentin des ZdK Dr. Claudia Lücking-Michel, Vizepräsidentin des ZdK Alois Wolf, Vizepräsident des ZdK General a.D. Karl-Heinz Lather, Mitglied des Hauptausschusses des ZdK Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des ZdK
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Parteivorstand
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Telefon (030) 25991-300, FAX (030) 25991-507
Herausgeberin: Andrea Nahles
Redaktion: Tobias Dünow
e-mail: pressestelle@spd.de
http://www.spd.de
http://www.meinespd.net/
Über SPD:
(Da unsere Organisationseinheiten auf verschiedene Gebäude verteilt sind, müssen Sie ggf. die genaue Adresse bei der Organisationseinheit erfragen.)
Zukunftsgerecht in Europa
Gerechtigkeit und ein fairer Wettbewerb in einem sozialen Rechtsstaat zeichnen das Zusammenleben in der Europäischen Union aus. Das macht das europäische Sozialstaatsmodell so einzigartig. Es fußt in der europäischen Aufklärung und speist sich aus der europäischen Arbeiterbewegung. Denn im Kern geht es diesem europäische Sozialstaat immer auch um Teilhabe und Mitbestimmung.
Soziale Bürgerrechte, Zugang zu Bildung und gerechte Teilhabe am Wohlstand - dieses Europa ist grundlegend geprägt von der sozialdemokratischen Idee. Diese Grundidee des Sozialstaatmodells wollen wir im Europa der Zukunft beibehalten. Das ist auch der Grundgedanke der Agenda 2010.
....
Firmenkontakt:
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Parteivorstand
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Telefon (030) 25991-300, FAX (030) 25991-507
Herausgeberin: Andrea Nahles
Redaktion: Tobias Dünow
e-mail: pressestelle@spd.de
http://www.spd.de
http://www.meinespd.net/
(Da unsere Organisationseinheiten auf verschiedene Gebäude verteilt sind, müssen Sie ggf. die genaue Adresse bei der Organisationseinheit erfragen.)
Zukunftsgerecht in Europa
Gerechtigkeit und ein fairer Wettbewerb in einem sozialen Rechtsstaat zeichnen das Zusammenleben in der Europäischen Union aus. Das macht das europäische Sozialstaatsmodell so einzigartig. Es fußt in der europäischen Aufklärung und speist sich aus der europäischen Arbeiterbewegung. Denn im Kern geht es diesem europäische Sozialstaat immer auch um Teilhabe und Mitbestimmung.
Soziale Bürgerrechte, Zugang zu Bildung und gerechte Teilhabe am Wohlstand - dieses Europa ist grundlegend geprägt von der sozialdemokratischen Idee. Diese Grundidee des Sozialstaatmodells wollen wir im Europa der Zukunft beibehalten. Das ist auch der Grundgedanke der Agenda 2010.
....
Firmenkontakt:
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Parteivorstand
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Telefon (030) 25991-300, FAX (030) 25991-507
Herausgeberin: Andrea Nahles
Redaktion: Tobias Dünow
e-mail: pressestelle@spd.de
http://www.spd.de
http://www.meinespd.net/
Die Pressemeldung "Gemeinsame Presseerklärung über die Begegnung der Präsidien der SPD und des ZdK" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Gemeinsame Presseerklärung über die Begegnung der Präsidien der SPD und des ZdK" ist SPD.