Belastung durch dioxinähnliche PCB (polychlorierte Biphenyle) im Rindfleisch zu hoch!
- Pressemitteilung der Firma Deutscher Naturschutzring (DNR), 01.07.2011
Pressemitteilung vom: 01.07.2011 von der Firma Deutscher Naturschutzring (DNR) aus Bonn
Kurzfassung: Statt Bekämpfung der Ursachen will Bundesregierung Anpassung des EU-Auslösewerts Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat heute Bundesumweltminister Norbert Röttgen aufgefordert, am bisherigen europaweiten Auslösewert von 1 Pikogramm (pg) (gleich ...
[Deutscher Naturschutzring (DNR) - 01.07.2011] Belastung durch dioxinähnliche PCB(polychlorierte Biphenyle) im Rindfleisch zu hoch!
Statt Bekämpfung der Ursachen will Bundesregierung Anpassung des EU-Auslösewerts
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat heute Bundesumweltminister Norbert Röttgen aufgefordert, am bisherigen europaweiten Auslösewert von 1 Pikogramm (pg) (gleich zehn hoch -12 g) für dioxinähnliche PCB im Rindfleisch festzuhalten.
"Nachdem in Deutschland die Hälfte aller Rindfleischproben Gehalte an dioxinähnlichen PCB über dem europaweit geltenden Auslösewert aufweisen, soll jetzt einfach der EU-Auslösewert nach oben angepasst werden, anstelle alles zu tun, um die Belastung der Umwelt und damit indirekt die Belastung von Rindfleisch und anderen Lebensmitteln mit dioxinähnlichen PCB drastisch zu reduzieren", sagte der 1. Vizepräsident des DNR Prof. Dr. Hartmut Vogtmann.
Hohe Toxizität von dioxinähnlichen PCB
"Besonders toxisch wirkende Stoffe wie polychlorierte Biphenyle (PCB) und Dioxine, die schwer abbaubar sind und sich wegen ihrer Fettlöslichkeit in der Nahrungskette anreichern, haben in der Umwelt und in Lebensmitteln nichts verloren und müssen weitestgehend minimiert werden", betonte Vogtmann. Die chronische Toxizität der dioxinähnlichen PCB ist hoch. Es ist chemisch sehr stabil und reichert sich im Fettgewebe von Tieren und Menschen an. Der Mensch nimmt die schädlichen Substanzen im Wesentlichen über fetthaltige, vom Tier stammende Nahrung auf. Wirkungen auf das Immun-, Hormon- und Reproduktionssystem können schon in niedrigen Dosen auftreten. Außerdem gelten diese Verbindungen als kanzerogen.
Gesundheitlicher Schutz des Verbrauchers
Für den gesundheitlichen Schutz des Verbrauchers vor dioxinähnlichen PCB in Lebensmitteln wurden neben europaweit rechtsverbindlich geltenden und meistens großzügig bemessenen Grenzwerten, im EU-Sprachgebrauch "Höchstgehalte" genannt, auch rechtlich unverbindliche "Auslösewerte" festgelegt. Sie liegen unterhalb der Höchstgehalte und dienen Erzeugern und Überwachung als Frühwarnsystem. Der bisherige EU-Auslösewert für dioxinähnliche PCB im Rindfleisch beträgt 1,0pgWHO-TEQ/g Fett (Internationale Toxizitäts-Äquivalenz-Konzentration, pg = Pikogramm = 10 -12 g) und soll auf Vorschlag der Bundesregierung auf 2 pg verdoppelt werden! Der maximal zulässige Höchstgehalt von 4,5 pg WHO-TEQ/g Fett soll dagegen unverändert bleiben. Wird dieser Wert überschritten, so darf das Rindfleisch nicht in den Handel gebracht werden. Auslösewerte sollen überdurchschnittlich hohe Belastungen finden helfen und dazu beitragen, Quellen für die Verunreinigung mit diesen gesundheitsgefährdenden Stoffen ausfindig zu machen, diese zu beseitigen oder zumindest einzuschränken, bevor der für die Verkehrsfähigkeit relevante maximal zulässige Gehalt erreicht ist; daher "Frühwarnsystem".
Quellen von dioxinähnlichen PCB
Dioxine und dioxinähnliche PCB entstehen als ungewollte bzw. unerwünschte Nebenprodukte bei chemischen Prozessen in der "Chlorchemie" und allen Verbrennungsprozessen in Anwesenheit von Chlor und organischem Kohlenstoff unter bestimmten Bedingungen, z.B. bei Temperaturen zwischen 250 und 800 Grad C und bestimmten Verweilzeiten. Sie werden vorzugsweise über die Luft verteilt, erläuterte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. Thermische Prozesse der Metallgewinnung und –verarbeitung haben den größten Anteil an den verbleibenden Dioxinemissionen. Hier sind vor allem Sinteranlagen zu nennen. Vor der Verhüttung im Hochofen wird feinkörniges Eisenerz in Sinteranlagen geschmolzen.
Auch die Schifffahrt trägt durch die Verbrennung von Schweröl zur Belastung der Umwelt und damit der Nahrungskette mit dioxinähnlichen PCB bei.
Zu hohe dioxinähnliche PCB-Werte
Durch das Verbot von PCB (PCB-Verbotsverordnung vom 1.1. 1989) und von PCP (Pentachlorphenol), das als Nebenprodukte relevante Mengen Dioxine enthalten konnte, die Verbesserung der Abgasreinigung bei Verbrennungsanlagen (z.B. Müllverbrennungsanlagen, Kabelverschwelungsanlagen sowie weiterer Maßnahmen wurden die größten Schadstoffquellen inzwischen eliminiert. Auswertungen der Dioxindatenbank im 5. Bericht der Bund/Länder AG Dioxine zeigen, dass ab der zweiten Hälfte der 1990er Jahre keine Abnahme der Dioxinbelastung der Luft stattfindet. Nach der nationalen Berichterstattung zur atmosphärischen Emission haben in den Jahren 2000 bis 2008 die Emissionen von PCB von 17,3 auf 18,6 kg und bei Dioxinen von 75,6 auf 76,3 g I-TEQ (Internationale Toxizitäts-Äquivalenz-Konzentration) in Deutschland leicht zugenommen (Nationale Trendtabellen für die deutsche Berichterstattung atmosphärischer Emissionen (POP), Stand Februar 2010. "Es ist höchste Zeit, die Schadstoffquellen zu beseitigen, verlangte Röscheisen."
Weitere Informationen:
Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär
Tel.: 0228-35 90 05, mobil: 0160 97 209 108
Statt Bekämpfung der Ursachen will Bundesregierung Anpassung des EU-Auslösewerts
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat heute Bundesumweltminister Norbert Röttgen aufgefordert, am bisherigen europaweiten Auslösewert von 1 Pikogramm (pg) (gleich zehn hoch -12 g) für dioxinähnliche PCB im Rindfleisch festzuhalten.
"Nachdem in Deutschland die Hälfte aller Rindfleischproben Gehalte an dioxinähnlichen PCB über dem europaweit geltenden Auslösewert aufweisen, soll jetzt einfach der EU-Auslösewert nach oben angepasst werden, anstelle alles zu tun, um die Belastung der Umwelt und damit indirekt die Belastung von Rindfleisch und anderen Lebensmitteln mit dioxinähnlichen PCB drastisch zu reduzieren", sagte der 1. Vizepräsident des DNR Prof. Dr. Hartmut Vogtmann.
Hohe Toxizität von dioxinähnlichen PCB
"Besonders toxisch wirkende Stoffe wie polychlorierte Biphenyle (PCB) und Dioxine, die schwer abbaubar sind und sich wegen ihrer Fettlöslichkeit in der Nahrungskette anreichern, haben in der Umwelt und in Lebensmitteln nichts verloren und müssen weitestgehend minimiert werden", betonte Vogtmann. Die chronische Toxizität der dioxinähnlichen PCB ist hoch. Es ist chemisch sehr stabil und reichert sich im Fettgewebe von Tieren und Menschen an. Der Mensch nimmt die schädlichen Substanzen im Wesentlichen über fetthaltige, vom Tier stammende Nahrung auf. Wirkungen auf das Immun-, Hormon- und Reproduktionssystem können schon in niedrigen Dosen auftreten. Außerdem gelten diese Verbindungen als kanzerogen.
Gesundheitlicher Schutz des Verbrauchers
Für den gesundheitlichen Schutz des Verbrauchers vor dioxinähnlichen PCB in Lebensmitteln wurden neben europaweit rechtsverbindlich geltenden und meistens großzügig bemessenen Grenzwerten, im EU-Sprachgebrauch "Höchstgehalte" genannt, auch rechtlich unverbindliche "Auslösewerte" festgelegt. Sie liegen unterhalb der Höchstgehalte und dienen Erzeugern und Überwachung als Frühwarnsystem. Der bisherige EU-Auslösewert für dioxinähnliche PCB im Rindfleisch beträgt 1,0pgWHO-TEQ/g Fett (Internationale Toxizitäts-Äquivalenz-Konzentration, pg = Pikogramm = 10 -12 g) und soll auf Vorschlag der Bundesregierung auf 2 pg verdoppelt werden! Der maximal zulässige Höchstgehalt von 4,5 pg WHO-TEQ/g Fett soll dagegen unverändert bleiben. Wird dieser Wert überschritten, so darf das Rindfleisch nicht in den Handel gebracht werden. Auslösewerte sollen überdurchschnittlich hohe Belastungen finden helfen und dazu beitragen, Quellen für die Verunreinigung mit diesen gesundheitsgefährdenden Stoffen ausfindig zu machen, diese zu beseitigen oder zumindest einzuschränken, bevor der für die Verkehrsfähigkeit relevante maximal zulässige Gehalt erreicht ist; daher "Frühwarnsystem".
Quellen von dioxinähnlichen PCB
Dioxine und dioxinähnliche PCB entstehen als ungewollte bzw. unerwünschte Nebenprodukte bei chemischen Prozessen in der "Chlorchemie" und allen Verbrennungsprozessen in Anwesenheit von Chlor und organischem Kohlenstoff unter bestimmten Bedingungen, z.B. bei Temperaturen zwischen 250 und 800 Grad C und bestimmten Verweilzeiten. Sie werden vorzugsweise über die Luft verteilt, erläuterte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. Thermische Prozesse der Metallgewinnung und –verarbeitung haben den größten Anteil an den verbleibenden Dioxinemissionen. Hier sind vor allem Sinteranlagen zu nennen. Vor der Verhüttung im Hochofen wird feinkörniges Eisenerz in Sinteranlagen geschmolzen.
Auch die Schifffahrt trägt durch die Verbrennung von Schweröl zur Belastung der Umwelt und damit der Nahrungskette mit dioxinähnlichen PCB bei.
Zu hohe dioxinähnliche PCB-Werte
Durch das Verbot von PCB (PCB-Verbotsverordnung vom 1.1. 1989) und von PCP (Pentachlorphenol), das als Nebenprodukte relevante Mengen Dioxine enthalten konnte, die Verbesserung der Abgasreinigung bei Verbrennungsanlagen (z.B. Müllverbrennungsanlagen, Kabelverschwelungsanlagen sowie weiterer Maßnahmen wurden die größten Schadstoffquellen inzwischen eliminiert. Auswertungen der Dioxindatenbank im 5. Bericht der Bund/Länder AG Dioxine zeigen, dass ab der zweiten Hälfte der 1990er Jahre keine Abnahme der Dioxinbelastung der Luft stattfindet. Nach der nationalen Berichterstattung zur atmosphärischen Emission haben in den Jahren 2000 bis 2008 die Emissionen von PCB von 17,3 auf 18,6 kg und bei Dioxinen von 75,6 auf 76,3 g I-TEQ (Internationale Toxizitäts-Äquivalenz-Konzentration) in Deutschland leicht zugenommen (Nationale Trendtabellen für die deutsche Berichterstattung atmosphärischer Emissionen (POP), Stand Februar 2010. "Es ist höchste Zeit, die Schadstoffquellen zu beseitigen, verlangte Röscheisen."
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Tel.: 0228-35 90 05, mobil: 0160 97 209 108
Über Deutscher Naturschutzring (DNR):
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist der Dachverband der im Natur- und Umweltschutz tätigen Verbände in Deutschland.
Firmenkontakt:
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