'Mobil nach Schlaganfall'
- Pressemitteilung der Firma Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, 04.07.2011
Pressemitteilung vom: 04.07.2011 von der Firma Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe aus Gütersloh
Kurzfassung: Gütersloh - Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und das Medizintechnikunternehmen Otto Bock HealthCare haben die Initiative "Mobil nach Schlaganfall" gestartet. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Versorgung von Schlaganfall-Patienten in ...
[Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe - 04.07.2011] "Mobil nach Schlaganfall"
Gütersloh - Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und das Medizintechnikunternehmen Otto Bock HealthCare haben die Initiative "Mobil nach Schlaganfall" gestartet. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Versorgung von Schlaganfall-Patienten in der Rehabilitation und Nachsorge. Alljährlich erleiden 250.000 Bundesbürger einen Schlaganfall. Nur rund 25 Prozent werden im Anschluss an die Akutbehandlung in eine Rehabilitationsklinik überwiesen.
Wenn notwendige Leistungen nicht erbracht werden, bringt dies dem zuständigen Kostenträger kurzfristig eine Ersparnis. Gesamtgesellschaftlich jedoch komme es lediglich zu einer Verschiebung, so die Schlaganfall-Hilfe. "Unzureichend rehabilitierte Patienten sind später auf deutlich mehr Hilfeleistungen angewiesen. Der Schlaganfall bleibt somit medizinisch, gesundheitspolitisch und volkswirtschaftlich eine große Herausforderung, ganz abgesehen von den familiären Schicksalen hinter jedem Fall", erklärt Prof. Dr. Karl Einhäupl, Vorsitzender des Stiftungsrats. So werden beispielsweise in Nordrhein-Westfalen nach Berechnungen des Instituts Arbeit und Technik rund 25 Prozent der Schlaganfallbedingten Pflegeleistungen, das sind 150 Millionen Euro, durch Sozialhilfeträger aufgebracht.
"Medizin, Pflege und Therapie finden in Deutschland auf einem hohen Niveau statt", stellt Dr. Brigitte Mohn fest. Sie ist Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Dennoch sei das Ergebnis für den einzelnen Patienten nicht immer gut. Die starre Sektorisierung des Gesundheitssystems erschwere eine optimale Versorgung. "Es gibt noch immer Brüche in der Versorgungskette. Beispielsweise ist der Weg von der Akutklinik in die Rehaklinik nicht einheitlich geregelt."
In drei Pilot-Regionen Deutschlands veranstalten die Kooperationspartner Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Otto Bock HealthCare Rehaforen. Moderiert und wissenschaftlich begleitet analysieren die an der Schlaganfall-Versorgung Beteiligten die Schwachstellen in der Versorgungskette und erarbeiten gemeinsam Lösungen zur Verbesserung.
Der Auftakt fand Ende Juni in Bielefeld statt. Dort trafen sich rund 100 Fachleute zum 1. Rehaforum Schlaganfall Ostwestfalen-Lippe auf Einladung der Schlaganfall-Hilfe und Otto Bock Healthcare. Unterstützung fanden die Veranstalter durch das Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen, das Institut Arbeit und Technik und das Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG). Als Schwachstellen identifizierten die Akteure unterschiedliche Qualitätsstandards, fehlende gemeinsame Leitlinien, kaum valide Daten über die Wirksamkeit der Rehabilitation und einen Mangel an Kommunikation an den Übergängen zwischen den Versorgungsstufen.
"Die gemeinsame Initiative mit der Stiftung erfüllt für uns als Unternehmen in der Medizintechnik zwei wichtige Anforderungen: Den offenen, zukunftsorientierten Dialog mit Medizin, Rehabilitation und Kostenträgern zum Wohle des Patienten und die Initiierung einer breiten öffentlichen Wahrnehmung des Themas. Durch unsere tiefe Verwurzelung mit dem Thema Mensch, Mobilität und Behinderung wissen wir um die Notwendigkeit, für die Belange von Betroffenen einzustehen. Die Initiative weist in eine hervorragende Richtung – wir werden aber auch einen langen Atem haben müssen, " erläutert Dr.-Ing. Michael Hasenpusch, Geschäftsführer Technologie und Patient Care bei der Otto Bock HealthCare GmbH, die Motivation zur Partnerschaft.
Unerlässlich sei auf Dauer ein sektorübergreifendes Case Management von der Akutklinik bis zur Nachsorge. Nach Modellrechnungen der Deutschen Schlaganfall-Hilfe führt ein solches Modell langfristig betrachtet zu keiner Kostensteigerung, jedoch zu einem erheblichen Qualitätsgewinn.
In Ostwestfalen werden die Beteiligten nun gemeinsame Qualitätskriterien entwickeln. Diese sollen schon bald auch für andere Regionen Deutschlands nutzbar werden. Im Herbst dieses Jahres sind weitere Rehaforen in den Regionen Dresden und Rhein/Ruhr vorgesehen.
Weitere Informationen und Fotos zum Download unter http://www.schlaganfall-hilfe.de
Fakten zu den Folgen des Schlaganfalls
Mit jährlich rund 63.000 Todesfällen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache. Etwa 60 Prozent der Überlebenden bleiben langfristig behindert. Die lebenslangen Kosten pro Schlaganfall betragen derzeit rund 43.000 EUR. Angesichts der demographischen Entwicklung werden sie deutlich steigen, denn die Altersgruppe der über 60jährigen erleidet ca. 80 % aller Schlaganfälle. Der Anteil dieser Altersgruppe wird von derzeit 25 % auf 33 % in 2030 wachsen. Die Gesundheitsversorgung braucht Lösungsansätze für diese Herausforderung.
Kontakt
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Carl-Miele-Str. 210, 33311 Gütersloh
Mario Leisle / Sabine Kemmler
Telefon: 05241 9770-12 / 05241 9770-52
Telefax: 05241 816817-2 / 05241 816817-52
E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
http://www.schlaganfall-hilfe.de
Gütersloh - Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und das Medizintechnikunternehmen Otto Bock HealthCare haben die Initiative "Mobil nach Schlaganfall" gestartet. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Versorgung von Schlaganfall-Patienten in der Rehabilitation und Nachsorge. Alljährlich erleiden 250.000 Bundesbürger einen Schlaganfall. Nur rund 25 Prozent werden im Anschluss an die Akutbehandlung in eine Rehabilitationsklinik überwiesen.
Wenn notwendige Leistungen nicht erbracht werden, bringt dies dem zuständigen Kostenträger kurzfristig eine Ersparnis. Gesamtgesellschaftlich jedoch komme es lediglich zu einer Verschiebung, so die Schlaganfall-Hilfe. "Unzureichend rehabilitierte Patienten sind später auf deutlich mehr Hilfeleistungen angewiesen. Der Schlaganfall bleibt somit medizinisch, gesundheitspolitisch und volkswirtschaftlich eine große Herausforderung, ganz abgesehen von den familiären Schicksalen hinter jedem Fall", erklärt Prof. Dr. Karl Einhäupl, Vorsitzender des Stiftungsrats. So werden beispielsweise in Nordrhein-Westfalen nach Berechnungen des Instituts Arbeit und Technik rund 25 Prozent der Schlaganfallbedingten Pflegeleistungen, das sind 150 Millionen Euro, durch Sozialhilfeträger aufgebracht.
"Medizin, Pflege und Therapie finden in Deutschland auf einem hohen Niveau statt", stellt Dr. Brigitte Mohn fest. Sie ist Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Dennoch sei das Ergebnis für den einzelnen Patienten nicht immer gut. Die starre Sektorisierung des Gesundheitssystems erschwere eine optimale Versorgung. "Es gibt noch immer Brüche in der Versorgungskette. Beispielsweise ist der Weg von der Akutklinik in die Rehaklinik nicht einheitlich geregelt."
In drei Pilot-Regionen Deutschlands veranstalten die Kooperationspartner Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Otto Bock HealthCare Rehaforen. Moderiert und wissenschaftlich begleitet analysieren die an der Schlaganfall-Versorgung Beteiligten die Schwachstellen in der Versorgungskette und erarbeiten gemeinsam Lösungen zur Verbesserung.
Der Auftakt fand Ende Juni in Bielefeld statt. Dort trafen sich rund 100 Fachleute zum 1. Rehaforum Schlaganfall Ostwestfalen-Lippe auf Einladung der Schlaganfall-Hilfe und Otto Bock Healthcare. Unterstützung fanden die Veranstalter durch das Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen, das Institut Arbeit und Technik und das Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG). Als Schwachstellen identifizierten die Akteure unterschiedliche Qualitätsstandards, fehlende gemeinsame Leitlinien, kaum valide Daten über die Wirksamkeit der Rehabilitation und einen Mangel an Kommunikation an den Übergängen zwischen den Versorgungsstufen.
"Die gemeinsame Initiative mit der Stiftung erfüllt für uns als Unternehmen in der Medizintechnik zwei wichtige Anforderungen: Den offenen, zukunftsorientierten Dialog mit Medizin, Rehabilitation und Kostenträgern zum Wohle des Patienten und die Initiierung einer breiten öffentlichen Wahrnehmung des Themas. Durch unsere tiefe Verwurzelung mit dem Thema Mensch, Mobilität und Behinderung wissen wir um die Notwendigkeit, für die Belange von Betroffenen einzustehen. Die Initiative weist in eine hervorragende Richtung – wir werden aber auch einen langen Atem haben müssen, " erläutert Dr.-Ing. Michael Hasenpusch, Geschäftsführer Technologie und Patient Care bei der Otto Bock HealthCare GmbH, die Motivation zur Partnerschaft.
Unerlässlich sei auf Dauer ein sektorübergreifendes Case Management von der Akutklinik bis zur Nachsorge. Nach Modellrechnungen der Deutschen Schlaganfall-Hilfe führt ein solches Modell langfristig betrachtet zu keiner Kostensteigerung, jedoch zu einem erheblichen Qualitätsgewinn.
In Ostwestfalen werden die Beteiligten nun gemeinsame Qualitätskriterien entwickeln. Diese sollen schon bald auch für andere Regionen Deutschlands nutzbar werden. Im Herbst dieses Jahres sind weitere Rehaforen in den Regionen Dresden und Rhein/Ruhr vorgesehen.
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Fakten zu den Folgen des Schlaganfalls
Mit jährlich rund 63.000 Todesfällen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache. Etwa 60 Prozent der Überlebenden bleiben langfristig behindert. Die lebenslangen Kosten pro Schlaganfall betragen derzeit rund 43.000 EUR. Angesichts der demographischen Entwicklung werden sie deutlich steigen, denn die Altersgruppe der über 60jährigen erleidet ca. 80 % aller Schlaganfälle. Der Anteil dieser Altersgruppe wird von derzeit 25 % auf 33 % in 2030 wachsen. Die Gesundheitsversorgung braucht Lösungsansätze für diese Herausforderung.
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