ABS: möglichst bald und für alle

  • Pressemitteilung der Firma ADAC, 11.07.2011
Pressemitteilung vom: 11.07.2011 von der Firma ADAC aus München

Kurzfassung: Mehr Sicherheit für Motorräder ADAC fordert schnellere Einführung von Antiblockiersystemen Nach Ansicht des ADAC könnte die von der EU für 2017 geplante verbindliche Einführung des Motorrad-ABS auch schon 2015 umgesetzt werden. ...

[ADAC - 11.07.2011] ABS: möglichst bald und für alle


Mehr Sicherheit für Motorräder ADAC fordert schnellere Einführung von Antiblockiersystemen Nach Ansicht des ADAC könnte die von der EU für 2017 geplante verbindliche Einführung des Motorrad-ABS auch schon 2015 umgesetzt werden. Darüber hinaus kritisiert der Club, dass die Pflicht, die Maschinen mit Antiblockiersystemen auszurüsten, auf Krafträder über 125 ccm beschränkt bleiben soll. ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker: "Eine vorgezogene Umsetzung der Verordnung sowie eine gleichzeitige Ausdehnung auf alle Hubraumklassen könnte in Europa nach Berechnungen der Experten jährlich Hunderten von Motorradfahren das Leben retten."

Weder die beschleunigte Einführung noch die Ausweitung der ABS-Pflicht auf alle Hubraumklassen stellen ein Problem dar, da die notwendige Technik bereits zur Verfügung steht. Schon heute verfügen in Deutschland zwei von drei neu zugelassenen Motorräder über ein ABS. Bei den großen Motorrollern liegt die Ausstattungsquote bei 25 Prozent. Die mit dem Einbau verbundenen Kosten belaufen sich auf circa 100 Euro pro Motorrad. In Anbetracht des Sicherheitsgewinns eine geringe Investition.

Dank ABS lassen sich heute selbst beim Bremsen auf nasser Fahrbahn Verzögerungswerte erreichen, die kaum ein Viertel aller Motorradfahrer ohne ABS-Unterstützung bei Trockenheit schafft. In der Praxis heißt das: Wenn zwei Biker, einer mit ABS-Maschine, der andere ohne, bei Tempo 100 zu bremsen beginnen, ist der ABS-lose Fahrer noch rund 45 km/h schnell, wenn der mit ABS schon steht. Das bedeutet auch, dass dem Biker im Ernstfall mehr Zeit zur Verfügung steht, besser auf die jeweilige Situation reagieren zu können.

Doch es geht nicht allein um die Länge des Bremswegs. Genauso wichtig ist es, einen Sturz zu vermeiden. Besonders auf wechselndem Untergrund zeigt sich, dass moderne ABS-Systeme auch dann sauber arbeiten, wenn sich die Griffigkeit der Fahrbahn während der Bremsung plötzlich ändert. Feuchtes Laub, Gullydeckel, Bitumen oder Splitt und Sand verlieren damit im Falle einer Notbremsung ihren Schrecken.


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