Schuleingangsuntersuchung in Hessen: 11,4 Prozent der Schulanfänger haben Übergewicht, 8,4 Prozent Untergewicht

  • Pressemitteilung der Firma Hessisches Sozialministerium, 13.07.2011
Pressemitteilung vom: 13.07.2011 von der Firma Hessisches Sozialministerium aus Wiesbaden

Kurzfassung: Knapp 20 Prozent der Schulanfänger in Hessen bringen zu viele oder zu wenige Pfunde auf die Waage. Dies zeigt die Auswertung der Schuleingangsuntersuchung 2010. "11,4 Prozent der Schulanfänger haben Übergewicht. Davon werden 4,8 Prozent sogar als ...

[Hessisches Sozialministerium - 13.07.2011] Staatssekretärin Petra Müller-Klepper: "Defizite im Ernährungs- und Bewegungsverhalten erhöhen Krankheitsrisiko"


Knapp 20 Prozent der Schulanfänger in Hessen bringen zu viele oder zu wenige Pfunde auf die Waage. Dies zeigt die Auswertung der Schuleingangsuntersuchung 2010. "11,4 Prozent der Schulanfänger haben Übergewicht. Davon werden 4,8 Prozent sogar als fettleibig eingestuft. 8,4 Prozent der Kinder sind untergewichtig. Diese Daten, die gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg aufweisen, zeigen, dass bei jungen Menschen verstärkt die Themen gesunde Ernährung und Bewegung auf die Tagesordnung zu setzen sind", erklärte Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, heute in Wiesbaden.

Seit 2008 erfasst die Untersuchung auch die ethnischen Herkunftsgebiete von Kindern mit Migrationshintergrund und macht eine detailliertere Analyse möglich. Demnach weisen Kinder mit Migrationshintergrund besonders häufig Übergewicht auf. "Kinder mit Migrationshintergrund sind zu 17 Prozent von Übergewicht oder Fettleibigkeit betroffen, Kinder ohne Migrationshintergrund zu 9 Prozent", berichtete Petra Müller-Klepper. Mit den Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchung 2010 liegen nun Daten zu Körpergröße und Gewicht für den neunten Jahrgang der hessischen Schulanfänger vor. In der Gesamtschau blieb der Anteil übergewichtiger Jungen und Mädchen abgesehen von jährlichen Schwankungen von 2002 bis 2010 auf einem Niveau.

'Gesund leben – gesund bleiben' - Projekt des Sozialministeriums rückt Fettleibigkeit zu Leibe

Die Landesregierung will durch Gesundheitsförderung und Primärprävention die Ausweitung von Übergewicht und Fettleibigkeit sowie Mangel- und Fehlernährung in jungen Jahren stoppen und auf Dauer senken, so die Staatssekretärin. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie werde unter der Federführung des Sozialministeriums das Projekt "Gesund leben – gesund bleiben" durchgeführt, das hier einen Schwerpunkt setze. "Durch Präventionsprogramme in Kindertagesstätten und Schulen soll ein ausgewogenes Ernährungsverhalten zusammen mit ausreichender Bewegung gefördert werden." Parallel beteilige sich Hessen am Nationalen Aktionsplan IN FORM.

Im Rahmen der Landeskonferenz "Kinder und Jugendliche stark machen – Kompetenzförderung als Strategie der Gesundheitsförderung", die das Sozialministerium zusammen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am 24. August in Frankfurt veranstaltet, werden hessische Projekte und Ansätze vorgestellt. "Es gilt, die Gesundheitskompetenz der jungen Menschen positiv zu verändern, damit das Fehlverhalten bei der Ernährung und die Häufigkeit der hierdurch verursachten Erkrankungen zurück gehen", erläuterte die Gesundheitspolitikerin.

Insbesondere die Fettleibigkeit (Adipositas) sei eine Zivilisationskrankheit von zunehmender Bedeutung. Starkes Übergewicht gehöre zu den größten Risikofaktoren für die Gesundheit. "Es werden häufig schon in jungen Jahren die Weichen für schwerwiegende Folgeleiden gestellt. Übergewicht kann bereits bei Kindern zu Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Störungen im Zuckerstoffwechsel führen und leistet zahlreichen Spätfolgen im Erwachsenenalter Vorschub. Zudem wird Übergewicht als psychosoziale Belastung empfunden."

Positive Entwicklung des Impfstatus bei Kindern

Positiv hat sich der Impfstatus der Kinder entwickelt. "2010 haben 92,6 Prozent der Schulanfänger einen vollständigen Impfstatus aufweisen können. 2009 waren es 91,3 Prozent", berichtete die Staatssekretärin. Es sei zu erwarten, dass die Durchimpfungsrate in den nächsten Jahren noch weiter steigen werde, da das Hessische Kinderschutzgesetz seit 2008 grundsätzlich den Nachweis eines vollständigen Impfschutzes bei der Aufnahme in eine Kindereinrichtung vorsieht.


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