Merkels sogenannte 'Partnerschaft mit Afrika' ist Schönfärberei

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 13.07.2011
Pressemitteilung vom: 13.07.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: * Attac kritisiert Rohstoffjagd Anlässlich der Reise der Bundeskanzlerin wirft das globalisierungskritische Netzwerk Attac der Bundesregierung Schönfärberei und Egoismus vor. Roland Süß vom Attac Koordinierungskreis: "Ginge es Merkel ...

[Attac Deutschland - 13.07.2011] Merkels sogenannte "Partnerschaft mit Afrika" ist Schönfärberei


* Attac kritisiert Rohstoffjagd

Anlässlich der Reise der Bundeskanzlerin wirft das globalisierungskritische Netzwerk Attac der Bundesregierung Schönfärberei und Egoismus vor. Roland Süß vom Attac
Koordinierungskreis: "Ginge es Merkel tatsächlich um die Beseitigung von Hunger und Armut in Afrika, müsste sie sowohl die Exportsubventionen von Lebensmitteln abschaffen, als auch sich von der Freihandelspolitik verabschieden. Aber leider geht es ihr vor allem anderen um die Wahrung von wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen."

Attac bezeichnete die Äußerungen des DIHK-Geschäftsführers als ungeschminkte Brutalität. Süss: "Wenn ein bedeutender Wirtschaftslobbyist wie Martin Wansleben von der DIHK öffentlich erklärt, Merkel solle 'einen weiterhin freien Zugang zu Afrikas Rohstoffen' sicherstellen, ist das Zynismus pur. Der Rohstoffabbau zerstört Lebensgrundlagen, geht mit schweren Menschenrechtsverletzungen einher, führt zum Abfluss der Gelder aus dem Land und hat nichts mit echten Entwicklungsperspektiven zu tun."

Deutschland sei mit seiner Exportorientierung einer der größten Rohstoffkonsumenten der Welt. Wenn die Bundeskanzlerin mit dem Vorsatz nach Afrika fahre, vor allem Handels- und Investitionshindernisse abzubauen, kämen zentrale Fragen für die Menschen in Afrika und letztlich auf der ganzen Welt zu kurz. "Zu den Nebenwirkungen der Rohstoff-Jagd gehört auch ein Verbrauch weit über den Kapaziäten der Umwelt. Wer zukunftsfähige Politik machen will, darf dabei weder einseitig die eigene Industrie berücksichtigen, noch vor dem Klimawandel die Augen verschließen."

Attac fordert eine alternative Rohstoffstrategie. Die auf Verbrauch und Konsum ausgerichtete Wirtschaftsweise sollte von einem gerechten globalen System zur nachhaltigen Nutzung der weltweiten Ressourcen abgelöst werden.


Für Rückfragen und Interviews:
* Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 2725893

Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

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