Biosprit macht Fliegen nicht umweltfreundlich – Lufthansa wäscht sich mit Testflügen zwischen Hamburg und Frankfurt grün
- Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 15.07.2011
Pressemitteilung vom: 15.07.2011 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin
Kurzfassung: Hamburg/Frankfurt a.M./Berlin: "Der Einsatz von Agrosprit im Luftverkehr zur CO2-Minderung ist eine ökologische Mogelpackung", kritisierte Werner Reh, Verkehrsexperte vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), anlässlich der heute ...
[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 15.07.2011] Biosprit macht Fliegen nicht umweltfreundlich – Lufthansa wäscht sich mit Testflügen zwischen Hamburg und Frankfurt grün
Hamburg/Frankfurt a.M./Berlin: "Der Einsatz von Agrosprit im Luftverkehr zur CO2-Minderung ist eine ökologische Mogelpackung", kritisierte Werner Reh, Verkehrsexperte vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), anlässlich der heute von Lufthansa gestarteten Flugversuche mit Biosprit. Die Lufthansa wolle ihre Klimaziele fast ausschließlich mit der Beimischung von Agrosprit erreichen. Damit müsste jedoch der Anbau von Energiepflanzen künftig enorm ausgeweitet werden. Die damit einhergehende weltweite Zerstörung von Wäldern, der Verlust der Artenvielfalt und die Konkurrenz zu Nahrungsmitteln seien unverantwortbar, so Reh. Mit ihren Testflügen würde die Lufthansa dieser ökologisch fatalen Entwicklung den Weg bereiten.
Die Lufthansa will in den nächsten sechs Monaten bei insgesamt 1200 Flügen zwischen Hamburg und Frankfurt/Main zu 25 Prozent Agrospritanteil tanken. Der Versuch wird von der Bundesregierung mit 2,5 Millionen Euro unterstützt.
Reh: "Die Lufthansa plant, im Jahr 2025 eine Menge von Agrosprit einzusetzen, für die eine Anbaufläche mindestens von der Größe Niedersachsens benötigt würde. Hier wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben, und die Bundesregierung stellt dafür auch noch Steuergelder bereit. Außerdem lenkt die Lufthansa mit ihren Biospritzielen von der eigentlichen Aufgabe, ihre Flugzeuge deutlich effizienter zu machen, ab. Diese ökologisch kontraproduktive Entwicklung muss gestoppt werden."
Statt CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr auf Kosten der Umwelt schönzurechnen, müssten schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden, um diese tatsächlich zu senken. Dazu müssten an erster Stelle die zehn Milliarden an Subventionen, die jährlich in den Flugverkehr fließen, gestrichen werden. Außerdem müsse der europäische Emissionshandel für den Flugverkehr nachgebessert werden, um Kostenwahrheit herzustellen. Dringend zu beseitigen sei dabei die Anrechnung von Biokraftstoffen als "Nullemission", weil dadurch der Anreiz zur Effizienzsteigerung sinke.
Reh: "Ob mit oder ohne Biosprit – Kurzstreckenflüge sind immer klimaschädlich und vermeidbar. Eine Bahnfahrt von Frankfurt am Main nach Hamburg verursacht einen CO2-Ausstoß von nur 17 kg, ein Flug dagegen 78 kg. Klimaschutz im Flugverkehr geht nicht ohne eine möglichst vollständige Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn."
Hamburg/Frankfurt a.M./Berlin: "Der Einsatz von Agrosprit im Luftverkehr zur CO2-Minderung ist eine ökologische Mogelpackung", kritisierte Werner Reh, Verkehrsexperte vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), anlässlich der heute von Lufthansa gestarteten Flugversuche mit Biosprit. Die Lufthansa wolle ihre Klimaziele fast ausschließlich mit der Beimischung von Agrosprit erreichen. Damit müsste jedoch der Anbau von Energiepflanzen künftig enorm ausgeweitet werden. Die damit einhergehende weltweite Zerstörung von Wäldern, der Verlust der Artenvielfalt und die Konkurrenz zu Nahrungsmitteln seien unverantwortbar, so Reh. Mit ihren Testflügen würde die Lufthansa dieser ökologisch fatalen Entwicklung den Weg bereiten.
Die Lufthansa will in den nächsten sechs Monaten bei insgesamt 1200 Flügen zwischen Hamburg und Frankfurt/Main zu 25 Prozent Agrospritanteil tanken. Der Versuch wird von der Bundesregierung mit 2,5 Millionen Euro unterstützt.
Reh: "Die Lufthansa plant, im Jahr 2025 eine Menge von Agrosprit einzusetzen, für die eine Anbaufläche mindestens von der Größe Niedersachsens benötigt würde. Hier wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben, und die Bundesregierung stellt dafür auch noch Steuergelder bereit. Außerdem lenkt die Lufthansa mit ihren Biospritzielen von der eigentlichen Aufgabe, ihre Flugzeuge deutlich effizienter zu machen, ab. Diese ökologisch kontraproduktive Entwicklung muss gestoppt werden."
Statt CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr auf Kosten der Umwelt schönzurechnen, müssten schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden, um diese tatsächlich zu senken. Dazu müssten an erster Stelle die zehn Milliarden an Subventionen, die jährlich in den Flugverkehr fließen, gestrichen werden. Außerdem müsse der europäische Emissionshandel für den Flugverkehr nachgebessert werden, um Kostenwahrheit herzustellen. Dringend zu beseitigen sei dabei die Anrechnung von Biokraftstoffen als "Nullemission", weil dadurch der Anreiz zur Effizienzsteigerung sinke.
Reh: "Ob mit oder ohne Biosprit – Kurzstreckenflüge sind immer klimaschädlich und vermeidbar. Eine Bahnfahrt von Frankfurt am Main nach Hamburg verursacht einen CO2-Ausstoß von nur 17 kg, ein Flug dagegen 78 kg. Klimaschutz im Flugverkehr geht nicht ohne eine möglichst vollständige Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn."
Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.
Firmenkontakt:
Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel: (030)27586-435, E-Mail: werner.reh@bund.net bzw. Almut Gaude BUND-Pressereferentin, Tel.: (030)27586-464, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.
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Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel: (030)27586-435, E-Mail: werner.reh@bund.net bzw. Almut Gaude BUND-Pressereferentin, Tel.: (030)27586-464, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
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