Verschuldetes Italien: Scharfe Kritik an Krisenmanagement und -Profiteuren

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 18.07.2011
Pressemitteilung vom: 18.07.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: Verstärkte Proteste genau zehn Jahre nach großen G8-Demos in Genua "Zusammen mit den internationalen Finanzmärkten sorgt die Berlusconi-Regierung für eine erhebliche Verschlechterung der Lebensbedingungen breiter Bevölkerungskreise", erklärte ...

[Attac Deutschland - 18.07.2011] Verschuldetes Italien: Scharfe Kritik an Krisenmanagement und -Profiteuren


Verstärkte Proteste genau zehn Jahre nach großen G8-Demos in Genua

"Zusammen mit den internationalen Finanzmärkten sorgt die Berlusconi-Regierung für eine erhebliche Verschlechterung der Lebensbedingungen breiter Bevölkerungskreise", erklärte Fabrizio Valli von Attac Italien, "Die Spekulationsattacke gegen Italien eine unmittelbare Konsequenz des Kürzungs- und Privatisierungspakets, das vergangene Woche beschlossen wurde."

Mit Kürzungen bei den Kommunalverwaltungsbudgets, im öffentlichen Dienst, im Gesundheits- und im Ausbildungssystem solle das 47-Milliarden-Defizit reduziert werden, während gleichzeitig die Unternehmenssteuern und Spitzensteuersätze für Großverdiener gesenkt werden.

"Große US-Hedgefonds wetten nun auf die Ausweitung der Schuldenkrise in Italien und verdienen an der Not. Vor solchen Entwicklungen warnen wir seit Jahren. Die G20 und die EU dürfen nicht länger zaudern. Hedgefonds müssen verboten werden, Banken und andere Finanzmarktakteure müssen streng reguliert werden", sagte Hugo Braun vom Koordinierungskreis von Attac Deutschland. "Darüber hinaus braucht es eine Vermögensabgabe und endlich eine Besteuerung von Finanzspekulation."

"Die auf Sozialabbau, Privatisierung und Konkurrenz basierende Politik der EU und der italienischen Regierung ist nicht geeignet, der Krise und der Spekulation entgegen zu wirken. Es ist an der Zeit, dieser neoliberalen Politik Einhalt zu gebieten. Ein anderes Europa ist dringend nötig", betont Fabrizio Valli.

Die Protestbewegung in Italien erlebt in dieser Woche mit einer Demonstrations- und Veranstaltungsserie in Genua einen neuen Höhepunkt.

Vor genau zehn Jahren fanden dort die Massendemonstrationen gegen den damaligen G8-Gipfel statt, in deren Verlauf der jugendliche Demonstrant Carlo Guiliano von der Polizei erschossen wurde.

Attac Italien und Attac Deutschland veranstalten in Genua am 21. Juli gemeinsam mehrere Workshops zur Eurokrise und zu Formen der europäischen Protestbewegung. Hugo Braun ist für Attac Deutschland ab Dienstag vor Ort in Genua.

Mehr Information: www.genova2011.org


Für Rückfragen:
Hugo Braun, 0211-674980,
ab Dienstag in Genua +49 171 5422515

Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

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