Kritik am Delfinarium im ConnyLand - Regierungspräsident droht Tierschützern
- Pressemitteilung der Firma WDSF, 19.07.2011
Pressemitteilung vom: 19.07.2011 von der Firma WDSF aus Hagen
Kurzfassung: (Schweiz/Deutschland – 19.07.2011) In einer öffentlichen Stellungnahme hatte der zuständige Kantonstierarzt im Thurgau, Paul Witzig, die Vorwürfe der beiden deutschen Meeresschutz-Organisationen "Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)" und "ProWal" ...
[WDSF - 19.07.2011] Kritik am Delfinarium im ConnyLand - Regierungspräsident droht Tierschützern
(Schweiz/Deutschland – 19.07.2011) In einer öffentlichen Stellungnahme hatte der zuständige Kantonstierarzt im Thurgau, Paul Witzig, die Vorwürfe der beiden deutschen Meeresschutz-Organisationen "Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)" und "ProWal" gegen das Delfinarium im Vergnügungspark ConnyLand in Lipperswill zurückgewiesen. Die Stellungnahme war von Regierungspräsident Kaspar Schläpfer veranlasst worden, nachdem die Tierschützer bei ihm als Aufsichtsbehörde schwere Haltungsmängel bei den Delfinen beklagt hatten.
Jürgen Ortmüller, WDSF-Geschäftsführer:"Wir wundern uns, dass Herr Witzig einerseits verlauten lässt, dass alles in Ordnung sei, aber gleichzeitig unsere Einwände an die Staatsanwaltschaft weiter gereicht hat. Die Aussage von Herrn Witzig, dass "Delfinen nicht zwingend ein Schattenplatz zur Verfügung stehen muss", lässt er sich über den heutigen Connyland-Direkor Roberto Gasser aus der Zirkusfamilie Gasser und seiner Delfintrainerin Nadja Gasser ausgerechnet von "Experten" bestätigen, die sich als Zoo-Befürworter für die Gefangenschaft von Delfinen einsetzen. Einer von ihnen, Manuel Garcia Hartmann, hat jahrelang das Delfinarium in Duisburg betreut und damit sein Geld verdient und der andere, Andrew Greenwood, gilt als Mitglied der "Internation Zoo Veterinary Group" ebenfalls als uneingeschränkter Befürworter der Gefangenhaltung von Delfinen. Unabhängige Forscher haben jedoch festgestellt, dass Delfine und Wale schon durch das Auftauchen zum Atmen sonnenbrandgefährdet sind: (http://www.br-online.de/wissen/umwelt/wale-und-delfine-DID1271162373888/wale-sonnenbrand-blasen-ID1289384043326.xml und http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-1328624/Why-whales-sunburn-pigs-hippos-dont.html). In einem türkischen Delfinarium ohne Sonnenschutz sind im vergangenen Jahr innerhalb weniger Tage vier Delfine gestorben. Delfine und Seelöwen leiden in Gefangenschaft oft unter erheblichen Sehschwächen bis hin zur Blindheit aufgrund des fehlenden Sonnenschutzes. Selbst recherchiert hat Paul Witzig offenbar nicht."
Die Inspektion des Delfinariums durch die Delfinschutz-Organisationen mit der Bemängelung des fehlenden Sonnenschutzes fand am 03. Juli statt. Erst am 08. Juli bestätigt Witzig die Behebung des Mangels in einem Bericht an den Regierungspräsidenten: "Aktuell war für die männlichen Tiere in den Aussenbecken der Zugang zum überdachten Bereich aber nicht möglich. Auf Grund meiner Intervention wurde dies korrigiert und ich konnte heute feststellen, dass der Zugang wieder offen ist…". Für die Tierschützer ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, da es dort heißt, dass die Tiere vor jeder Witterung zu schützen sind.
WDSF und ProWal kritisieren ebenso die hohe Todesrate im Delfinarium. Sechs verstorbene Delfine in den vergangenen drei Jahren verzeichnet Betreiber Roby Gasser. Erst im Mai verlor einer der Delfine in den Becken sein Leben. Die Überlebenschance des mit seiner Delfin-Mutter separierten Delfin-Babys halten die Tierschutz-Organisationen für gering. Das stark gechlorte Wasser mache den sensiblen Meeressäugern sehr zu schaffen, so Ortmüller. Teilweise müssten die Delfine zwangsernährt werden.
Weiterhin wird von den Delfinschutz-Experten kritisiert, dass das Delfinarium ohne Betonfundamente errichtet wurde. Die Delfine schwimmen lediglich auf einer blau gefärbten Plastikplane. "Wenn die reißt, ist das der sichere Tod der Delfine", sagt Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal.
In einer Stellungnahme des deutschen Wissenschaftlers Christian Schulze von der Ruhr Universität Bochum für das zuständige Bundesministerium in Deutschland zur Änderung der Haltungsbedingungen heißt es, dass Delfine in Delfinarien "wenigstens über eine Bahnenlänge von 850 bis 900 Metern verfügen müssten, um ihnen entsprechend ihrer biologischen Grundbedürfnisse die Möglichkeit zu geben, eine Minute geradeaus zu schwimmen." WDSF und ProWal bemängeln diese fehlenden Voraussetzungen in allen Delfinarien, so auch im Connyland.
Auf die erhobenen Vorwürfe zur Lärmbelästigung durch die benachbarte Achterbahn und durch die Wasserrutsche ging der Kantonstierarzt gegenüber den Organisationen erst gar nicht ein. "Den Delfinen geht es gut", sagte er gestern in einem Radio-Interview. Auch den Hinweis auf die starke Fäkalienbelastung durch Kot und Urin der Delfine und die daraus resultierende Bakterienentwicklung mit einer möglichen Ansteckungsgefahr für die Besucher wollte Witzig offenbar nicht gelten lassen. Immerhin scheidet jedes der Tiere bis zu 15 Kilogramm Fäkalien pro Tag aus. Im Nachbarbecken der Seelöwen recherchierten die Tierschützer, dass abends, wenn sich die Tiere im Innenbereich befinden, ein hochgiftiges Bindemittel zum Einsatz kommt, das die Mikroorganismen und Schwebteile binden soll, damit diese vom Filtersystem erfasst werden können. Eine Antwort auf die damit möglicherweise verbundene Gefährdung der Meeressäuger durch das starke Gift blieb Witzig ebenfalls schuldig.
Trotz Anfrage beim Regierungspräsident Kaspar Schläpfer (Thurgau) wurde WDSF und ProWal kein Einblick in die ärztlichen Unterlagen der Delfinhaltung im Connyland gewährt. Laut neuester höchstrichterlicher Rechtsprechung muss ein solcher Antrag in Deutschland beantwortet werden. Es sollte verwundern, warum das in der Schweiz anders sein sollte, meint Andreas Morlok von ProWal.
Die Forderung von Jürgen Ortmüller (WDSF) gegenüber Regierungspräsident Schläpfer nach "politischen Personalkonsequenzen" bei Nichtberücksichtigung "der fundierten und faktischen Beweismitteln" zum Tierschutz beantwortete der Regierungspräsident wie folgt: "Ihre Forderung, Dr. Witzig sei von seiner Aufgabe zu entbinden, lehne ich ab. Herr Dr. Witzig ist ein sehr erfahrener und kundiger Tierarzt. … Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Ihre Vorwürfe gegen mich, meine Mitarbeiter und auch gegen das Conny-Land unter Umständen den Tatbestand der Nötigung und/oder der Ehrverletzung erfüllen können. Ich ersuche Sie deshalb in aller Form, die Erhebung unberechtigter Vorwürfe zu unterlassen."
Für Ortmüller vom WDSF eine Ungeheuerlichkeit: "Wer nichts zu verbergen hat, muss sich den berechtigten Fragen zur Erfüllung der Rechtmäßigkeit eines bemängelten Zustands stellen, sonst ist Schläpfer als Regierungspräsident fehl am Platze. Die Drohung, dass wir mit unseren kritischen Fragen den Tatbestand der Nötigung und/oder Ehrverletzung erfüllen könnten, müssen wir als Versuch werten, uns mundtot zu machen. Schläpfer sollte sich gut überlegen, ob er mit solchen Äußerungen nicht eher an seinem eigenen politischen Stuhl sägt. Wir erwarten eine schonungslose Aufklärung sämtlicher deklarierten Mängel und hoffen dabei auf die Unterstützung der Bevölkerung im Sinne der geschundenen Delfine. Bei einer polizeilich angemeldeten Kundgebung am 07. August vor dem Eingang zum Connyland von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr werden wir gerne Rede und Antwort stehen."--
Pressekontakte:
WDSF (www.wdsf.eu) - Jürgen Ortmüller - Tel.: +49 (0) 151 24030 952
(Schweiz/Deutschland – 19.07.2011) In einer öffentlichen Stellungnahme hatte der zuständige Kantonstierarzt im Thurgau, Paul Witzig, die Vorwürfe der beiden deutschen Meeresschutz-Organisationen "Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)" und "ProWal" gegen das Delfinarium im Vergnügungspark ConnyLand in Lipperswill zurückgewiesen. Die Stellungnahme war von Regierungspräsident Kaspar Schläpfer veranlasst worden, nachdem die Tierschützer bei ihm als Aufsichtsbehörde schwere Haltungsmängel bei den Delfinen beklagt hatten.
Jürgen Ortmüller, WDSF-Geschäftsführer:"Wir wundern uns, dass Herr Witzig einerseits verlauten lässt, dass alles in Ordnung sei, aber gleichzeitig unsere Einwände an die Staatsanwaltschaft weiter gereicht hat. Die Aussage von Herrn Witzig, dass "Delfinen nicht zwingend ein Schattenplatz zur Verfügung stehen muss", lässt er sich über den heutigen Connyland-Direkor Roberto Gasser aus der Zirkusfamilie Gasser und seiner Delfintrainerin Nadja Gasser ausgerechnet von "Experten" bestätigen, die sich als Zoo-Befürworter für die Gefangenschaft von Delfinen einsetzen. Einer von ihnen, Manuel Garcia Hartmann, hat jahrelang das Delfinarium in Duisburg betreut und damit sein Geld verdient und der andere, Andrew Greenwood, gilt als Mitglied der "Internation Zoo Veterinary Group" ebenfalls als uneingeschränkter Befürworter der Gefangenhaltung von Delfinen. Unabhängige Forscher haben jedoch festgestellt, dass Delfine und Wale schon durch das Auftauchen zum Atmen sonnenbrandgefährdet sind: (http://www.br-online.de/wissen/umwelt/wale-und-delfine-DID1271162373888/wale-sonnenbrand-blasen-ID1289384043326.xml und http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-1328624/Why-whales-sunburn-pigs-hippos-dont.html). In einem türkischen Delfinarium ohne Sonnenschutz sind im vergangenen Jahr innerhalb weniger Tage vier Delfine gestorben. Delfine und Seelöwen leiden in Gefangenschaft oft unter erheblichen Sehschwächen bis hin zur Blindheit aufgrund des fehlenden Sonnenschutzes. Selbst recherchiert hat Paul Witzig offenbar nicht."
Die Inspektion des Delfinariums durch die Delfinschutz-Organisationen mit der Bemängelung des fehlenden Sonnenschutzes fand am 03. Juli statt. Erst am 08. Juli bestätigt Witzig die Behebung des Mangels in einem Bericht an den Regierungspräsidenten: "Aktuell war für die männlichen Tiere in den Aussenbecken der Zugang zum überdachten Bereich aber nicht möglich. Auf Grund meiner Intervention wurde dies korrigiert und ich konnte heute feststellen, dass der Zugang wieder offen ist…". Für die Tierschützer ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, da es dort heißt, dass die Tiere vor jeder Witterung zu schützen sind.
WDSF und ProWal kritisieren ebenso die hohe Todesrate im Delfinarium. Sechs verstorbene Delfine in den vergangenen drei Jahren verzeichnet Betreiber Roby Gasser. Erst im Mai verlor einer der Delfine in den Becken sein Leben. Die Überlebenschance des mit seiner Delfin-Mutter separierten Delfin-Babys halten die Tierschutz-Organisationen für gering. Das stark gechlorte Wasser mache den sensiblen Meeressäugern sehr zu schaffen, so Ortmüller. Teilweise müssten die Delfine zwangsernährt werden.
Weiterhin wird von den Delfinschutz-Experten kritisiert, dass das Delfinarium ohne Betonfundamente errichtet wurde. Die Delfine schwimmen lediglich auf einer blau gefärbten Plastikplane. "Wenn die reißt, ist das der sichere Tod der Delfine", sagt Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal.
In einer Stellungnahme des deutschen Wissenschaftlers Christian Schulze von der Ruhr Universität Bochum für das zuständige Bundesministerium in Deutschland zur Änderung der Haltungsbedingungen heißt es, dass Delfine in Delfinarien "wenigstens über eine Bahnenlänge von 850 bis 900 Metern verfügen müssten, um ihnen entsprechend ihrer biologischen Grundbedürfnisse die Möglichkeit zu geben, eine Minute geradeaus zu schwimmen." WDSF und ProWal bemängeln diese fehlenden Voraussetzungen in allen Delfinarien, so auch im Connyland.
Auf die erhobenen Vorwürfe zur Lärmbelästigung durch die benachbarte Achterbahn und durch die Wasserrutsche ging der Kantonstierarzt gegenüber den Organisationen erst gar nicht ein. "Den Delfinen geht es gut", sagte er gestern in einem Radio-Interview. Auch den Hinweis auf die starke Fäkalienbelastung durch Kot und Urin der Delfine und die daraus resultierende Bakterienentwicklung mit einer möglichen Ansteckungsgefahr für die Besucher wollte Witzig offenbar nicht gelten lassen. Immerhin scheidet jedes der Tiere bis zu 15 Kilogramm Fäkalien pro Tag aus. Im Nachbarbecken der Seelöwen recherchierten die Tierschützer, dass abends, wenn sich die Tiere im Innenbereich befinden, ein hochgiftiges Bindemittel zum Einsatz kommt, das die Mikroorganismen und Schwebteile binden soll, damit diese vom Filtersystem erfasst werden können. Eine Antwort auf die damit möglicherweise verbundene Gefährdung der Meeressäuger durch das starke Gift blieb Witzig ebenfalls schuldig.
Trotz Anfrage beim Regierungspräsident Kaspar Schläpfer (Thurgau) wurde WDSF und ProWal kein Einblick in die ärztlichen Unterlagen der Delfinhaltung im Connyland gewährt. Laut neuester höchstrichterlicher Rechtsprechung muss ein solcher Antrag in Deutschland beantwortet werden. Es sollte verwundern, warum das in der Schweiz anders sein sollte, meint Andreas Morlok von ProWal.
Die Forderung von Jürgen Ortmüller (WDSF) gegenüber Regierungspräsident Schläpfer nach "politischen Personalkonsequenzen" bei Nichtberücksichtigung "der fundierten und faktischen Beweismitteln" zum Tierschutz beantwortete der Regierungspräsident wie folgt: "Ihre Forderung, Dr. Witzig sei von seiner Aufgabe zu entbinden, lehne ich ab. Herr Dr. Witzig ist ein sehr erfahrener und kundiger Tierarzt. … Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Ihre Vorwürfe gegen mich, meine Mitarbeiter und auch gegen das Conny-Land unter Umständen den Tatbestand der Nötigung und/oder der Ehrverletzung erfüllen können. Ich ersuche Sie deshalb in aller Form, die Erhebung unberechtigter Vorwürfe zu unterlassen."
Für Ortmüller vom WDSF eine Ungeheuerlichkeit: "Wer nichts zu verbergen hat, muss sich den berechtigten Fragen zur Erfüllung der Rechtmäßigkeit eines bemängelten Zustands stellen, sonst ist Schläpfer als Regierungspräsident fehl am Platze. Die Drohung, dass wir mit unseren kritischen Fragen den Tatbestand der Nötigung und/oder Ehrverletzung erfüllen könnten, müssen wir als Versuch werten, uns mundtot zu machen. Schläpfer sollte sich gut überlegen, ob er mit solchen Äußerungen nicht eher an seinem eigenen politischen Stuhl sägt. Wir erwarten eine schonungslose Aufklärung sämtlicher deklarierten Mängel und hoffen dabei auf die Unterstützung der Bevölkerung im Sinne der geschundenen Delfine. Bei einer polizeilich angemeldeten Kundgebung am 07. August vor dem Eingang zum Connyland von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr werden wir gerne Rede und Antwort stehen."--
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