Hochschule München, BME und Wassermann AG: neue Studie zum Komplexitätsmanagement in der Supply Chain

  • Pressemitteilung der Firma Wassermann, 19.07.2011
Pressemitteilung vom: 19.07.2011 von der Firma Wassermann aus München

Kurzfassung: Unternehmen nutzen ihre Potenziale in der Supply Chain nur unzureichend aus München, 19. Juli 2011: In komplexen Supply Chains liegen nicht nur Risiken, sondern auch große Differenzierungspotenziale für Lieferanten, Hersteller und Handel. Doch ...

[Wassermann - 19.07.2011] Hochschule München, BME und Wassermann AG: neue Studie zum Komplexitätsmanagement in der Supply Chain


Unternehmen nutzen ihre Potenziale in der Supply Chain nur unzureichend aus

München, 19. Juli 2011: In komplexen Supply Chains liegen nicht nur Risiken, sondern auch große Differenzierungspotenziale für Lieferanten, Hersteller und Handel. Doch noch nutzen Unternehmen die Chancen eines proaktiven Komplexitätsmanagements nur unzureichend, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Hochschule München, die mit Unterstützung des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Wassermann AG durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Befragung von Supply-Chain-Verantwortlichen offenbaren: Nur ein Fünftel der Unternehmen nutzt geeignete Mittel und Methoden, um Veränderungen in Beschaffungs- und Absatzmärkten frühzeitig zu erkennen.

Die zentrale Fragestellung der von Professor André Krischke von der Fakultät für Betriebswirtschaft der Hochschule München durchgeführten Studie lautete: "Welche Maßnahmen sollten Unternehmen zur Steuerung der Supply-Chain-Komplexität ergreifen, um ein profitables Wachstum abzusichern?"

Wachsendes Problembewusstsein

Die anlässlich des Branchentreffs Vision-Days 2011 von einem Wissenschaftler-Team um Professor Krischke von der Hochschule München gestartete Umfrage mit nachfolgenden Fokusinterviews von 40 Logistik- und Supply-Chain-Managern deutscher Unternehmen zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten eine weitere Steigerung der Komplexität in der Logistikkette erwartet. Dies gilt über die gesamte Bandbreite der beteiligten Unternehmen und Branchen hinweg – unabhängig davon, ob Unternehmen mit zwanzig Mitarbeitern und einer Million Euro Umsatz oder Großkonzerne mit einigen Milliarden Euro Umsatz und mehr als zehntausend Mitarbeitern befragt wurden.

Allerdings wird die Dynamik der Komplexität von Tier-1- und Tier-2-Lieferanten besonders stark wahrgenommen. Unterschiede offenbaren sich bei den Triebfedern der Komplexitätszunahme. So spüren alle Unternehmen eine wachsende Volatilität der Nachfrage und der Kundenanforderungen. Während aber für Handel und OEM dabei die Globalisierung der Absatzmärkte die größte Rolle spielt, sehen die Tier-1- und Tier-2-Lieferanten in den wachsenden Anforderungen der Produktionssysteme den wesentlichen Komplexitätstreiber für ihre Supply Chains.

Optimierungspotenzial

Die befragten Manager sind sich überwiegend einig, dass die Beherrschung der Komplexität Priorität vor Vermeidung und Reduktion hat. Eine deutliche Mehrheit sieht in komplexen Supply Chains auch die Chance, Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Unter den Lieferanten stimmen dieser Aussage sogar über 90 Prozent der Befragten zu. Befragt nach den Maßnahmen und Instrumenten im Bereich Komplexitätsmanagement überwiegt auf allen Stufen der Supply Chain die Prozessmodularisierung. Dennoch bleibt im Handel und bei den OEMs der Bestand der wesentliche Puffer, während vor allem Tier-1- und Tier-2-Lieferanten vermehrt auch Kapazitäts- und Zeitpuffer einsetzen.

Professor André Krischke, Leiter der Studie, kommentiert die Ergebnisse: "Unternehmen nutzen derzeit nicht alle relevanten Hebel zur Reduzierung, Beherrschung und Vermeidung von Komplexität über die gesamte Supply Chain. Ansätze zum Umgang mit der dynamischen Komplexität wie Trend-Management, Szenario-Planung oder Simulation werden nur von einem Fünftel der Unternehmen eingesetzt. Die befragten Unternehmen nutzen die Chance auf eine Früherkennung und Nutzung von Veränderungen nur unzureichend."

Auch im Umgang mit den Risiken der Supply-Chain-Planung werden geeignete Methoden wie Standardisierung, Zentralisierung, Postponement und Mehrfachqualifikation eher zurückhaltend genutzt. Günter F. Baumann, Vorstand der Wassermann AG, ergänzt: "Die Antworten der befragten Supply-Chain-Manager zeigen zwar, dass Komplexität tatsächlich als Chance gesehen wird. Allerdings gibt es bei der Planung in dynamischen Systemen noch viel Optimierungspotenzial. Aus unserem Projektgeschäft wissen wir, wie sehr die Unternehmensplanung von Simulationen und dem Durchrechnen verschiedener Szenarien profitiert. Auf Basis so gewonnener Erkenntnisse fällt es dann auch leichter, Supply-Chain-Strategie und Unternehmensstrategie zu integrieren."

Von den Initiatoren der Studie gegründete Arbeitsgruppen innerhalb des BME werden jetzt den Themenkomplex vertiefen sowie Konzepte und Strategien erarbeiten, wie Komplexität in der Supply Chain besser beherrscht und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen genutzt werden kann. Die Wassermann AG nimmt die Ergebnisse in die Weiterentwicklung ihrer strategischen und quantitativen Methoden und Systeme zum Komplexitätsmanagement auf.


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