KOPPELIN: SPD-Angebot zur Griechenlandkrise auf Ernsthaftigkeit prüfen (19.07.2011)

  • Pressemitteilung der Firma FDP, 19.07.2011
Pressemitteilung vom: 19.07.2011 von der Firma FDP aus Berlin

Kurzfassung: BERLIN. Zu dem Kooperationsangebot der SPD, gemeinsam mit der Bundesregierung an einem Konzept zur Lösung der Griechenlandkrise mitzuwirken, erklärt der FDP-Obmann im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Jürgen KOPPELIN: Grundsätzlich ...

[FDP - 19.07.2011] KOPPELIN: SPD-Angebot zur Griechenlandkrise auf Ernsthaftigkeit prüfen (19.07.2011)


BERLIN. Zu dem Kooperationsangebot der SPD, gemeinsam mit der Bundesregierung an einem Konzept zur Lösung der Griechenlandkrise mitzuwirken, erklärt der FDP-Obmann im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Jürgen KOPPELIN:

Grundsätzlich sollte ein solches Angebot der SPD auf seine Ernsthaftigkeit geprüft werden. Dieses Kooperationsangebot ist immerhin auch das Eingeständnis der SPD, bisher zur Lösung der Griechenlandkrise wenig eigene Vorschläge beigetragen zu haben. Bisher war die SPD nur mit Kritik an der Bundesregierung aufgefallen.

Die SPD sollte durchaus mit in die Verantwortung genommen werden. Immerhin war es ein sozialdemokratischer Bundesfinanzminister, der voller Begeisterung dem Beitritt Griechenlands in die Euro-Gemeinschaft zugestimmt hat. Ebenso war es die frühere rot-grüne Bundesregierung, die die Stabilitätskriterien der Euro-Staaten aufweichen ließ.

Die SPD kann allein schon dadurch einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Griechenlandkrise leisten, indem sie dem griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou und seiner sozialistischen PASOK-Partei, einer europäischen Schwesterpartei der SPD, als Ratgeber zur Verfügung steht. Dafür wird die Bundesregierung sicher dankbar sein.

Das Angebot der SPD sollte trotz aller sozialdemokratischen Polemik gegen die Bundesregierung auf den Prüfstand gestellt werden. Es geht schließlich nicht nur um die Lösung der Griechenlandkrise und der Probleme einiger Euro-Staaten. Es geht darum, dass letztlich auch Deutschland keinen Schaden nimmt.


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Eine Geschichte als Herausforderung.
Der Liberalismus begann seinen historischen Weg als Philosophie der Freiheit und als politische Bewegung für die Rechte des Einzelnen. Die Willkürherrschaft des Absolutismus stand im Widerspruch zur Idee einer freiheitlichen Gesellschaft. Mit dem Verfassungsstaat hat der Liberalismus den Absolutismus überwunden.
Als erste politische Bewegung hat der Liberalismus dem einzelnen Bürger, seiner menschlichen Würde und seinen Menschenrechten der Freiheit und Gleichheit Vorrang vor der Macht des Staates eingeräumt. Schritt für Schritt verwirklichten Liberale den modernen Verfassungsstaat mit individuellen Grundrechten, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Minderheiten, der Gewaltenteilung und der Rechtsbindung staatlicher Gewalt.

Der Liberalismus hat als Freiheitsbewegung nicht nur für die Gleichheit vor dem Gesetz gekämpft, sondern auch für Chancengleichheit in der Gesellschaft. Mit der Marktwirtschaft und ihrer sozialen Verpflichtung hat der Liberalismus neue Chancen gegen Existenznot und konservative Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen eröffnet.

Die liberale Verfassung unserer Bundesrepublik Deutschland hat mehr demokratische Stabilität, mehr allgemeinen Wohlstand, mehr soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit hervorgebracht, als dies je zuvor in der Geschichte der Fall gewesen ist. Und dennoch ist die Idee der Freiheit den schleichenden Gefahren der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt. Weniger Teilhabe am demokratischen Staat, weniger Chancen für ein selbstbestimmtes Leben durch weniger Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, Entmündigungen durch kollektive Zwangssysteme und bevormundende Bürokratie sind neue Bedrohungen der Freiheit.

Liberale haben nach 1945 der Idee der Freiheit zum erneuten Durchbruch verholfen. Die FDP war stets der Motor für Reformen, wenn es um Richtungsentscheidungen zugunsten der Freiheit ging. Nur durch die FDP konnte in den fünfziger Jahren die Soziale Marktwirtschaft gegen die Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten durchgesetzt werden. Nur durch die FDP konnte sich in den siebziger Jahren mehr Bürgerfreiheit gegen konservative Rechts- und Gesellschaftspolitik durchsetzen. Die Liberalen waren Vorreiter für die Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, gegen obrigkeits- staatliche Bevormundung und Engstirnigkeit. Unsere Politik der marktwirtschaftlichen Erneuerung in den achtziger Jahren brachte neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für mehr Bürger.

Ein großer Teil des Widerstands gegen das sozialistische Staatswesen erwuchs aus der Attraktivität des freiheitlich-liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Das in den europäischen Integrationsprozeß eingebettete, vereinte Deutschland ist das freiheitlichste unserer Geschichte.

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