Eisbären in der Klimafalle
- Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 21.07.2011
Pressemitteilung vom: 21.07.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt
Kurzfassung: WWF-Studie: Schmelzendes Polareis macht Eisbären zu Langstreckenschwimmern. / Sterblichkeit bei Jungtieren steigt. Berlin - Die durch den Klimawandel beschleunigte Eisschmelze in der Arktis wird einer aktuellen Studie zufolge, zu einer immer ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 21.07.2011] Eisbären in der Klimafalle
WWF-Studie: Schmelzendes Polareis macht Eisbären zu Langstreckenschwimmern. / Sterblichkeit bei Jungtieren steigt.
Berlin - Die durch den Klimawandel beschleunigte Eisschmelze in der Arktis wird einer aktuellen Studie zufolge, zu einer immer größeren Bedrohung für die Eisbären. "Wir vermuten schon lange, dass Eisbären durch die abnehmende Meereisfläche gezwungen sind, deutlich längere Strecken schwimmend zurückzulegen und durch Erschöpfung im Meer zu ertrinken drohen. Diese Gefahr ist nun erstmals empirisch bewiesen", so Stefan Ziegler, Artenschutzreferent beim WWF Deutschland. Besonders bei den Jungtieren steige durch den Verlust an stabilem Meereis die Sterblichkeitsrate.
Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von Satellitendaten. Zwischen 2004 und 2009 wurden die Schwimmdistanzen von 68 mit GPS-Sendern ausgestatteten Eisbärweibchen aufgezeichnet. Dabei kam heraus, dass die Sterblichkeitsrate der Jungtiere deutlich höher war, je länger die zurückgelegten Schwimmdistanzen wurden. Im Untersuchungszeitraum legten elf Eisbärmütter Einzelstrecken von mehr als 30 Kilometern zurück. Fünf von ihnen verloren in dieser Zeit ihr Junges, was einer Sterblichkeit von 45 Prozent entspricht. Bei den Eisbärjungen, die Einzelstrecken von weniger als 30 Kilometern mit ihrer Mutter zurücklegten, lag die Sterblichkeit bei nur 18 Prozent. Der Rekordwert an insgesamt zurückgelegter Strecke lag bei 687 Kilometern und rund 12 Tagen. Männliche Eisbären wurden nicht in die Studie einbezogen, da sie aus anatomischen Gründen nicht mit Sendern ausgestattet werden können. Ihre muskulösen Nacken sind größer als ihr Kopf.
Weltweit leben 20.000 bis 25.000 Eisbären. Die Weltnaturschutzunion IUCN befürchtet, dass dieser Bestand um mindestens 30 Prozent in den nächsten 45 Jahren schrumpfen wird – als Folge der verstärkten Packeisschmelze. Auch Meeresverschmutzung, die zunehmende Schifffahrt sowie die Erforschung und Förderung von Öl- und Gasvorkommen in der Arktis gefährden die bestehenden Eisbärpopulationen. Seit dem Jahr 2006 wird der Eisbär deshalb in der Kategorie "gefährdet" auf der Roten Liste der IUCN geführt. Mit Maßnahmen zur Dämpfung des Klimawandels und Anit-Wildeei-Programmen versucht der WWF, den Eisbären und seinen Lebensraum zu schützen.
Die Ergebnisse der Studie "Long-distance swimming events by adult female polar bears in the southern Beaufort and Chukchi Seas” von Anthony M. Pagano, Kristin S. Simac, George M. Durner, und WWF-Polarexperte Geoff S. York wurden im Rahmen der International Bear Association (IBA) Conference in Ottawa, Kanada veröffentlicht.
Roland Gramling
Pressestelle
WWF Deutschland
Tel.: 030 / 311 777 425
WWF-Studie: Schmelzendes Polareis macht Eisbären zu Langstreckenschwimmern. / Sterblichkeit bei Jungtieren steigt.
Berlin - Die durch den Klimawandel beschleunigte Eisschmelze in der Arktis wird einer aktuellen Studie zufolge, zu einer immer größeren Bedrohung für die Eisbären. "Wir vermuten schon lange, dass Eisbären durch die abnehmende Meereisfläche gezwungen sind, deutlich längere Strecken schwimmend zurückzulegen und durch Erschöpfung im Meer zu ertrinken drohen. Diese Gefahr ist nun erstmals empirisch bewiesen", so Stefan Ziegler, Artenschutzreferent beim WWF Deutschland. Besonders bei den Jungtieren steige durch den Verlust an stabilem Meereis die Sterblichkeitsrate.
Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von Satellitendaten. Zwischen 2004 und 2009 wurden die Schwimmdistanzen von 68 mit GPS-Sendern ausgestatteten Eisbärweibchen aufgezeichnet. Dabei kam heraus, dass die Sterblichkeitsrate der Jungtiere deutlich höher war, je länger die zurückgelegten Schwimmdistanzen wurden. Im Untersuchungszeitraum legten elf Eisbärmütter Einzelstrecken von mehr als 30 Kilometern zurück. Fünf von ihnen verloren in dieser Zeit ihr Junges, was einer Sterblichkeit von 45 Prozent entspricht. Bei den Eisbärjungen, die Einzelstrecken von weniger als 30 Kilometern mit ihrer Mutter zurücklegten, lag die Sterblichkeit bei nur 18 Prozent. Der Rekordwert an insgesamt zurückgelegter Strecke lag bei 687 Kilometern und rund 12 Tagen. Männliche Eisbären wurden nicht in die Studie einbezogen, da sie aus anatomischen Gründen nicht mit Sendern ausgestattet werden können. Ihre muskulösen Nacken sind größer als ihr Kopf.
Weltweit leben 20.000 bis 25.000 Eisbären. Die Weltnaturschutzunion IUCN befürchtet, dass dieser Bestand um mindestens 30 Prozent in den nächsten 45 Jahren schrumpfen wird – als Folge der verstärkten Packeisschmelze. Auch Meeresverschmutzung, die zunehmende Schifffahrt sowie die Erforschung und Förderung von Öl- und Gasvorkommen in der Arktis gefährden die bestehenden Eisbärpopulationen. Seit dem Jahr 2006 wird der Eisbär deshalb in der Kategorie "gefährdet" auf der Roten Liste der IUCN geführt. Mit Maßnahmen zur Dämpfung des Klimawandels und Anit-Wildeei-Programmen versucht der WWF, den Eisbären und seinen Lebensraum zu schützen.
Die Ergebnisse der Studie "Long-distance swimming events by adult female polar bears in the southern Beaufort and Chukchi Seas” von Anthony M. Pagano, Kristin S. Simac, George M. Durner, und WWF-Polarexperte Geoff S. York wurden im Rahmen der International Bear Association (IBA) Conference in Ottawa, Kanada veröffentlicht.
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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
Firmenkontakt:
Roland Gramling
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Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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