Arbeitsmarkt Berlin: Wirtschaft wächst, Arbeitslosigkeit bleibt
- Pressemitteilung der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin, 27.07.2011
Pressemitteilung vom: 27.07.2011 von der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin aus Berlin
Kurzfassung: Der Berliner Arbeitsmarkt bleibt ein schwieriger Sonderfall. Zwar steigt die Zahl der Arbeitsplätze seit Jahren kräftig, die Arbeitslosigkeit verharrt trotzdem auf hohem Niveau. Dies ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Wochenberichts des ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 27.07.2011] Arbeitsmarkt Berlin: Wirtschaft wächst, Arbeitslosigkeit bleibt
Der Berliner Arbeitsmarkt bleibt ein schwieriger Sonderfall. Zwar steigt die Zahl der Arbeitsplätze seit Jahren kräftig, die Arbeitslosigkeit verharrt trotzdem auf hohem Niveau. Dies ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Wochenberichts des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). "Die Berliner Wirtschaft ist auf einem robusten Wachstumspfad, doch die neuen Jobs werden zu einem wohl erheblichen Teil von Neu-Berlinern besetzt", sagt DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke. "Problematisch sind auch der große Anteil von Hartz IV-Empfängern und Geringqualifizierten unter den Arbeitslosen sowie die hohe Jugendarbeitslosigkeit." Darüber hinaus sei Berlin ein Magnet für einige Berufsgruppen mit schlechten Beschäftigungschancen geworden.
"Mit der Berliner Wirtschaftsleistung ging es in den letzten Jahren kräftig nach oben, sogar kräftiger als in anderen Bundesländern", sagt Brenke. Auch die Beschäftigung hat stark zugelegt: Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs seit 2005 um mehr als 100 000 gestiegen; Minijobs und Selbständige sind dabei ausgeklammert. "Von 2005 bis 2008 gab es auch einen Abbau der Arbeitslosigkeit, der dann aber stagnierte. Neben der wachsenden Zahl der Arbeitsplätze kam hinzu, dass die Zahl der Personen, die auf dem Arbeitsmarkt einen Job nachfragten, demografisch bedingt gesunken war. Diese Entwicklung wurde durch den Zuzug von Arbeitskräften in den letzten Jahren gestoppt." Betrachtet man die sozialversicherungspflichtigen Jobs, so liegt die Arbeitslosenrate in Berlin aktuell bei etwa 18 Prozent. Berlin zählt damit zu den Regionen mit der höchsten Unterbeschäftigung in Deutschland.
Problematisch ist auch die Struktur der Arbeitslosigkeit: Mehr als 80 Prozent der Berliner Arbeitslosen beziehen Hartz IV. Sie haben oft keine Berufserfahrung und konnten noch nie Leistungsansprüche realisieren oder sind aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit aus dem Leistungssystem herausgefallen. Die Hälfte der Arbeitslosen kann keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen. All dies deutet darauf hin, dass sich die Arbeitslosigkeit in Berlin in einigen Bereichen deutlich verhärtet hat. Das gilt für Einsatzgebiete unqualifizierter Arbeitskräfte, aber auch für einige Akademiker, insbesondere Sozialwissenschaftler und Künstler. Extrem hohe Arbeitslosenquoten gibt es in Berlin etwa bei Lagerverwaltern, Bürohilfskräften, Werkschutzleuten, Transportgeräteführern, Elektrogerätemonteuren, aber auch bei Wirtschaftswissenschaftlern, Sozialarbeitern, Künstlern und Publizisten. Relativ geringe Probleme haben dagegen Facharbeiter im industriellen Bereich.
Erhebliche Unterschiede zum Rest der Republik zeigen sich auch bei der Jugendarbeitslosigkeit. Sie ist aufgrund des geringen Lehrstellenangebotes überdurchschnittlich hoch: Der Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt in Berlin bei nur 4,8 Prozent, im Bundesdurchschnitt dagegen bei 6,1 Prozent.
Pressestelle
Renate Bogdanovic
Sabine Fiedler
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Mohrenstraße 58
10117 Berlin
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Der Berliner Arbeitsmarkt bleibt ein schwieriger Sonderfall. Zwar steigt die Zahl der Arbeitsplätze seit Jahren kräftig, die Arbeitslosigkeit verharrt trotzdem auf hohem Niveau. Dies ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Wochenberichts des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). "Die Berliner Wirtschaft ist auf einem robusten Wachstumspfad, doch die neuen Jobs werden zu einem wohl erheblichen Teil von Neu-Berlinern besetzt", sagt DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke. "Problematisch sind auch der große Anteil von Hartz IV-Empfängern und Geringqualifizierten unter den Arbeitslosen sowie die hohe Jugendarbeitslosigkeit." Darüber hinaus sei Berlin ein Magnet für einige Berufsgruppen mit schlechten Beschäftigungschancen geworden.
"Mit der Berliner Wirtschaftsleistung ging es in den letzten Jahren kräftig nach oben, sogar kräftiger als in anderen Bundesländern", sagt Brenke. Auch die Beschäftigung hat stark zugelegt: Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs seit 2005 um mehr als 100 000 gestiegen; Minijobs und Selbständige sind dabei ausgeklammert. "Von 2005 bis 2008 gab es auch einen Abbau der Arbeitslosigkeit, der dann aber stagnierte. Neben der wachsenden Zahl der Arbeitsplätze kam hinzu, dass die Zahl der Personen, die auf dem Arbeitsmarkt einen Job nachfragten, demografisch bedingt gesunken war. Diese Entwicklung wurde durch den Zuzug von Arbeitskräften in den letzten Jahren gestoppt." Betrachtet man die sozialversicherungspflichtigen Jobs, so liegt die Arbeitslosenrate in Berlin aktuell bei etwa 18 Prozent. Berlin zählt damit zu den Regionen mit der höchsten Unterbeschäftigung in Deutschland.
Problematisch ist auch die Struktur der Arbeitslosigkeit: Mehr als 80 Prozent der Berliner Arbeitslosen beziehen Hartz IV. Sie haben oft keine Berufserfahrung und konnten noch nie Leistungsansprüche realisieren oder sind aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit aus dem Leistungssystem herausgefallen. Die Hälfte der Arbeitslosen kann keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen. All dies deutet darauf hin, dass sich die Arbeitslosigkeit in Berlin in einigen Bereichen deutlich verhärtet hat. Das gilt für Einsatzgebiete unqualifizierter Arbeitskräfte, aber auch für einige Akademiker, insbesondere Sozialwissenschaftler und Künstler. Extrem hohe Arbeitslosenquoten gibt es in Berlin etwa bei Lagerverwaltern, Bürohilfskräften, Werkschutzleuten, Transportgeräteführern, Elektrogerätemonteuren, aber auch bei Wirtschaftswissenschaftlern, Sozialarbeitern, Künstlern und Publizisten. Relativ geringe Probleme haben dagegen Facharbeiter im industriellen Bereich.
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