Nach außergewöhnlichem 1. Quartal 2011 kehrt Munich Re im 2. Quartal zu gewohnter Ertragsstärke zurück
- Pressemitteilung der Firma Munich Re, 04.08.2011
Pressemitteilung vom: 04.08.2011 von der Firma Munich Re aus
Kurzfassung: Nach sehr hohen Belastungen durch Naturkatastrophen im 1. Quartal 2011 ist Munich Re im 2. Quartal mit einem Ergebnis von 738 (Vorjahreszeitraum: 709) Mio. € wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im gesamten 1. Halbjahr verzeichnete Munich Re ...
[Munich Re - 04.08.2011] Nach außergewöhnlichem 1. Quartal 2011 kehrt Munich Re im 2. Quartal zu gewohnter Ertragsstärke zurück
Nach sehr hohen Belastungen durch Naturkatastrophen im 1. Quartal 2011 ist Munich Re im 2. Quartal mit einem Ergebnis von 738 (Vorjahreszeitraum: 709) Mio. € wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im gesamten 1. Halbjahr verzeichnete Munich Re allerdings noch einen Konzernverlust von 210 Mio. € (Vorjahresgewinn: 1.194 Mio. €). Für das Gesamtjahr 2011 strebt Munich Re weiterhin einen Gewinn an.
Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard zu der hohen Belastung durch Naturkatastrophen im 1. Halbjahr: "Es war eine außergewöhnliche Häufung von Großschäden, aber genau dafür ist Rückversicherung da. Denn ein gut ausgebautes und funktionierendes Versicherungs- und Rückversicherungssystem trägt dazu bei, Katastrophen dieses Ausmaßes zu bewältigen." Auch im 2. Quartal gab es hohe Schäden durch Naturkatastrophen, insbesondere bei mehreren Tornadoserien in den USA.
Von Bomhard hob die Vorteile des integrierten Geschäftsmodells von Munich Re hervor: "Die Erstversicherung liefert stabile Erträge und gleicht Belastungen aus, wenn in der Rückversicherung hohe Kosten aus Naturkatastrophen oder industriellen Großrisiken anfallen."
Im 1. Halbjahr war ERGO vor allem wegen einer Incentive-Veranstaltung für Vermittler, die 2007 in Budapest stattfand, und dem Umgang mit fehlerhaften Antragsformularen für Riester-Renten in die Kritik geraten. Die Ereignisse bei ERGO bedauerte von Bomhard und betonte gleichzeitig: "Die Fehler der Vergangenheit zeigen, dass der eingeschlagene Kurs der ERGO notwendig und richtig war. ERGO wird zeigen, dass Kundenorientierung und eine hohe Beratungsqualität, Transparenz und Offenheit der Schlüssel zum Erfolg sind."
Für das Gesamtjahr 2011 bekräftigte von Bomhard: "Trotz der außergewöhnlich großen Schadenbelastungen wollen wir ein positives Jahresergebnis erzielen." Dies gelte auch, wenn im weiteren Verlauf des Jahres erneut Großschäden eintreten, solange sie das durchschnittlich zu erwartende Ausmaß nicht wesentlich überschreiten.
Zusammenfassung der Zahlen der ersten sechs Monate
Die Gruppe erzielte von Januar bis Juni ein operatives Ergebnis von -437 (2.218) Mio. €. Im 2. Quartal wurde ein operatives Ergebnis von 947 Mio. € erreicht. Das Eigenkapital sank im Vergleich zum Jahresende um 11,8 % auf 20,3 Mrd. €. Die Gründe dafür waren: der Verlust im 1. Quartal, der relativ starke Euro, die Dividendenzahlung von 1,1 Mrd. € und ein infolge der Kapitalmarktentwicklung eingetretener moderater Rückgang bei den Bewertungsreserven. Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) bei -2,2 %, die Rendite auf das gesamte Eigenkapital (RoE) bei -2,0 %. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 10,3 % auf 24,9 (22,6) Mrd. €; von den Beiträgen entfielen 12,0 Mrd. € auf das 2. Quartal. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,1 % gestiegen.
Erstversicherung: ERGO verstärkt Compliance und setzt auf noch mehr Transparenz
Das operative Ergebnis für die ersten sechs Monate 2011 betrug 639 (627) Mio. €; davon 466 Mio. € im 2. Quartal. Das Konzernergebnis vor Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 358 (293) Mio. €; davon 302 Mio. € im 2. Quartal. Geprägt war das Konzernergebnis des 1. Halbjahrs von Sondereffekten: Im 1. Quartal Abschreibungen in Höhe von 34 Mio. € in Südkorea, im 2. Quartal ein erfreulicher Gewinn von 156 Mio. € aus dem Verkauf einer Immobiliengesellschaft in Singapur sowie Abschreibungen in Höhe von 113 Mio. € auf griechische Staatsanleihen und eine Belastung in Höhe von 15 Mio. € aus der Neubewertung von derivativen Finanzinstrumenten zur Absicherung gegen Niedrigzinsszenarien. Die ERGO Versicherungsgruppe erreichte ein Konzernergebnis in Höhe von 178 (164) Mio. €.
ERGO-Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentierte: "Mit dem Geschäftsverlauf des 2. Quartals können wir zufrieden sein. Durch Sondereffekte in der Kapitalanlage wird das etwas überlagert."
Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden- und Unfallversicherung (inkl. Rechtsschutz) betrug im 1. Halbjahr 96,5 (96,6) %. Im 2. Quartal lag die Schaden-Kosten-Quote mit 94,7 (94,5) % auf einem guten Niveau.
Die gebuchten Bruttobeiträge über alle Sparten wiesen von Januar bis Juni ein Plus von 0,9 % auf und beliefen sich auf 8,95 (8,87) Mrd. €; davon 4,17 (4,15) Mrd. € von April bis Juni. Wachstum kam vor allem aus der Schaden- und Unfallversicherung und der deutschen Krankenversicherung.
Die gesamten Beitragseinnahmen im Segment Leben gingen im In- und Ausland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 6,3 % zurück. ERGO hat im In- und Ausland deutlich weniger Einmalbeitragsgeschäft gezeichnet (-17,1 %). Da ERGO die laufenden Neugeschäftsbeiträge um 10,7 % steigern konnte, lag das in Jahresbeitragsäquivalent (Annual Premium Equivalent, APE, entspricht dem laufenden Beitrag plus 10 % der Einmalbeiträge) gemessene Neugeschäft von 363 (362) Mio. € mit einer Steigerung von 0,3 % in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Im Erstversicherungssegment Gesundheit nahmen die Beitragseinnahmen in den ersten sechs Monaten 2011 um 4,5 % auf 2,9 (2,8) Mrd. € zu; davon 1,4 Mrd. € im 2. Quartal. Die Steigerung im 2. Quartal betrug 6,2 %. Im Neugeschäft konnten deutliche Zuwächse erzielt werden, insbesondere in der Ergänzungsversicherung.
Im Segment Schaden- und Unfallversicherung erzielte ERGO in den ersten sechs Monaten 2011 Beitragseinnahmen von 3,1 (3,0) Mrd. €; davon von April bis Juni 1,3 Mrd. €. Das internationale Geschäft legte um 5,2 % auf 1,22 (1,16) Mrd. € zu. Das Inlandsgeschäft wuchs ebenfalls: Seit Jahresbeginn erreichten die Beiträge hier 1,9 (1,8) Mrd. €, ein Plus von 1,9 %. Insbesondere im Gewerbe-/Industriegeschäft konnte ERGO die Beitragseinnahmen steigern.
Zu den Konsequenzen aus den Vorfällen in Budapest und den Fehlern beim Umgang mit Riester-Formularen sagte Oletzky: "Wir haben in den vergangenen Wochen viel Kritik erfahren. Viele Sachverhalte konnten wir vollständig aufklären. Nach innen und außen haben wir Klartext gesprochen und die erforderlichen Maßnahmen umgehend auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Neuausrichtung der ERGO im vergangenen Jahr richtig war. Wir werden den bereits eingeschlagenen Weg dieser Neuausrichtung daher konsequent fortsetzen."
Rückversicherung: Quartalsgewinn von 551 Mio. € trotz hoher Schadenbelastung
Das Rückversicherungsgeschäft wurde im 1. Halbjahr 2011 von hohen Belastungen aus Großschäden geprägt. Das operative Ergebnis sank auf -679 (1.697) Mio. €, davon entfielen 578 Mio. € auf das 2. Quartal. Die Rückversicherung trug zum Gesamtergebnis der Gruppe -132 (1.057) Mio. € bei; davon 551 (633) Mio. € im 2. Quartal.
Im 1. Halbjahr lag die Schaden-Kosten-Quote bei 133,1 (106,4) % der verdienten Nettobeiträge; für April bis Ende Juni betrug sie 99,6 (103,8) %. Davon entfielen im 2. Quartal 12,2 (5,4) Prozentpunkte auf Naturkatastrophen, im 1. Halbjahr waren es 44,3 (12,8) Prozentpunkte. Die Belastung aus Naturkatastrophen übertraf damit deutlich die durchschnittliche erwartete Jahresschadenquote aus Naturkatastrophen in Höhe von 6,5 %. In Summe betrugen die Schäden aus Naturkatastrophen im 1. Halbjahr rund 3.358 (889) Mio. €; im Zeitraum von April bis Juni waren es 449 (195) Mio. €.
Beim Erdbeben in Japan vom 11. März mit dem darauffolgenden Tsunami handelt es sich um die größte Schadenbelastung aus einer Naturkatastrophe für Munich Re seit dem Hurrikan Katrina 2005. Gemäß den bisherigen, immer noch vorläufigen Prognosen erwartet Munich Re hieraus eine Schadenlast von 1,5 Mrd. €, nach Retrozessionen und Risikotransfer in den Kapitalmarkt sowie vor Steuern. Die Schäden, die Munich Re zu tragen hat, resultieren vor allem aus gewerblichen Deckungen. Die Schätzung unterliegt nach wie vor hohen Unsicherheiten, vor allem bedingt durch das Ausmaß der Zerstörungen und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Schadenregulierung. Daneben ereigneten sich im 1. Halbjahr weitere große Naturkatastrophen: Für das Erdbeben in der Region von Christchurch, Neuseeland, im Februar 2011 hebt Munich Re ihre Schätzung um 261 Mio. € auf rund 1 Mrd. € an. Umgekehrt werden jetzt aus den Wettereignissen in Australien 110 Mio. € weniger an Schäden erwartet, als ursprünglich zurückgestellt wurden. Im April und Mai starben bei den schlimmsten Tornadoserien seit fast vier Jahrzehnten in den Südstaaten und im Mittleren Westen der USA Hunderte von Menschen und es entstanden hohe Sachschäden. Die Schadenbelastungen, die hieraus auf Munich Re entfallen, belaufen sich auf etwas über 200 Mio. €. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re, betonte: "Die Schadenbelastungen im 1. Quartal haben sich bereits bei den Verhandlungen in der Vertragserneuerung zum 1. Juli niedergeschlagen. Dieser Effekt sollte auch die Erneuerung zum 1. Januar 2012 spürbar beeinflussen. Wir sehen uns mit unserer Kapitalstärke gut positioniert, um in einem Marktumfeld mit steigenden Preisen ausreichend Kapazitäten zur Verfügung zu stellen."
Die Beitragseinnahmen stiegen in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,2 % auf 13,3 (11,6) Mrd. €; davon 6,4 (5,6) Mrd. € im 2. Quartal. Währungsbereinigt wäre der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 16,6 % gewachsen. In der Schaden- und Unfallrückversicherung verzeichnete Munich Re im 1. Halbjahr 2011 einen Beitragsanstieg von 10,4 % auf 8,5 (7,7) Mrd. €. Im 2. Quartal verbuchte Munich Re in diesem Segment Beiträge von 4,0 (3,6) Mrd. €. Besonders im Bereich Motor kam es zu einem deutlichen Beitragswachstum von 474 Mio. €, vor allem aus Verträgen mit chinesischen und britischen Erstversicherern. In der Lebens-Rückversicherung profitierte Munich Re weiterhin von einer lebhaften Nachfrage der Erstversicherer, die ihr Eigenkapital über einen Risikotransfer entlasten wollen, und einem anhaltend erfreulichen Wachstum in Asien. Die gebuchten Beiträge in diesem Segment stiegen im 1. Halbjahr um 24,7 % auf 4,9 (3,9) Mrd. €.
Zum 1. Juli 2011 wurde in Teilen des US-Markts, Australien und Lateinamerika Geschäft mit einem Volumen von knapp 1,6 Mrd. € erneuert. Das sind rund 15 % des gesamten zu erneuernden Vertragsgeschäfts von Munich Re. Munich Re konnte ihr Prämienaufkommen steigern und vor allem die Qualität des Portfolios verbessern. In Märkten mit aktueller Schadenbelastung konnten signifikante Preiserhöhungen bei Naturkatastrophendeckungen erzielt werden. So lagen die Ratenerhöhungen in Australien und Neuseeland bei durchschnittlich 40 bis 50 %. Auch im Naturkatastrophengeschäft in den USA und Lateinamerika realisierte Munich Re Ratenzuwächse von 10 %. Insgesamt ist das Beitragsvolumen in dieser Erneuerungsrunde im Vergleich zum Vorjahr um 10 % (ca. 160 Mio. €) auf 1.791 Mio. € gestiegen; die Raten, also das Preisniveau, sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 % gestiegen.
Munich Health: Ergebnis im 1. Halbjahr mit 36 Mio. € klar verbessert
Munich Health konnte ein operatives Ergebnis von 65 (60) Mio. € (+8,3 %) erzielen. Zum Gesamtergebnis der Gruppe trug Munich Health 36 (16) Mio. € bei; davon entfielen 15 Mio. € auf das 2. Quartal.
Die Schaden-Kosten-Quote für den Zeitraum Januar bis Juni 2011 lag bei 99,7 (100,4) %; von April bis Juni waren es 99,6 (99,5) %. Diese Kennzahl bezieht sich nur auf das kurzfristige Krankenversicherungsgeschäft und nicht auf das nach Art der Lebensversicherung betriebene Geschäft.
Die Bruttobeiträge kletterten im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 18,8 % auf 3.036 (2.555) Mio. €, vor allem aufgrund von Großverträgen in der Rückversicherung, die Kunden zur Kapitalentlastung abschlossen. Auch der Kauf der Windsor Health Group (Windsor) machte sich weiterhin positiv bemerkbar: Gemeinsam mit dem anderen US-Kranken-versicherer der Gruppe, der Sterling Life, bietet Windsor Krankenversicherungs-Leistungen und spezielle Managed-Care-Programme für das Seniorensegment an. Dabei kann Sterling auf das von Windsor aufgebaute Netz aus Leistungserbringern zurückgreifen. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 19,2 % gestiegen.
Kapitalanlagen: Ergebnis von 1,5 Mrd. € im 2. Quartal (3,5 Mrd. € im 1. Halbjahr)
Der Bestand an Kapitalanlagen zu Bilanzwerten ist zum 30.6.2011 im Vergleich zum Jahresende 2010 mit 193,7 (193,1) Mrd. € (zu Marktwerten: 196,3 Mrd. €) nahezu unverändert. Die Zugänge bei den Depotforderungen wurden durch Bestandsminderungen aus Währungskursverlusten vor allem des US-Dollars gegenüber dem Euro ausgeglichen.
Der Schwerpunkt des Portfolios liegt weiterhin auf festverzinslichen Anlagen: Insgesamt 159 Mrd. € sind in festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen investiert. Bezogen auf diesen Bestand einschließlich der kurzfristigen Anlagemittel entfallen gut 45 % auf Staatsanleihen oder ähnliche Instrumente mit Haftung öffentlicher Institutionen. Dieser Bestand wurde seit Jahresbeginn leicht abgebaut. Von den Staatsanleihen entfallen rund 74 % (51 % AAA, 23 % AA) auf Wertpapiere mit erstklassigem Rating, nur 4 % auf portugiesische, irische und griechische Emittenten. Die Aktienquote lag am 30.6.2011 bei 3,5 % (31.12.2010: 4,4 %), gemessen an den Kapitalanlagen zu Marktwerten einschließlich aktienbezogener Derivate.
Finanzvorstand Jörg Schneider erklärte: "Das von der MEAG sorgsam ausbalancierte Kapitalanlageportfolio, eng orientiert an der Struktur der Verbindlichkeiten, mit einem guten Mix von unterschiedlichen Festverzinslichen und Realwerten hat sich auch in diesen turbulenten Zeiten erneut bewährt."
Der gesamte Saldo der Zu- und Abschreibungen sowie der Abgangsgewinne und -verluste aus den Kapitalanlagen belief sich im 1. Halbjahr auf -166 (+1.351) Mio. €. Da das Zinsniveau stieg, verzeichnete die Gruppe per saldo Abschreibungen von 80 (Vorjahr: Zuschreibung 170) Mio. € auf derivative Finanzinstrumente, mit denen sich die Lebenserstversicherer vor Wiederanlagerisiken in Niedrigzinsphasen schützen. Hinsichtlich der griechischen Staatsanleihen entschied sich die Gruppe im Interesse der Klarheit für eine Abschreibung des Gesamtbestands auf die Marktwerte zum 30.6.2011: Dies führte zu Aufwendungen von 703 Mio. € und zu einer Belastung des Konzernergebnisses von 125 Mio. €. Von den Zuschreibungen von 1.103 Mio. € entfielen rund 211 Mio. € auf einen Ertrag aus dem Transfer von Versicherungsrisiken in den Kapitalmarkt nach dem Erdbeben in Japan.
Insgesamt sank das Kapitalanlageergebnis der Gruppe von Januar bis Juni 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31,7 % auf 3.468 (5.078) Mio. €. Das entspricht einer annualisierten Rendite von 3,6 % des durchschnittlichen Kapitalanlagebestands zu Marktwerten.
Vermögensverwalterin für die Gruppe ist die MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH. Sie betreute zum 30.6.2011 neben den konzerneigenen Kapitalanlagen Spezial- und Publikumsfonds im Wert von 9,9 (10,2) Mrd. €.
Ausblick 2011: Weiterhin positives Konzernergebnis angestrebt
Die Gruppe rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2011 im Rückversicherungssegment mit Bruttobeiträgen von rund 26 Mrd. €. Für die Erstversicherung werden gebuchte Bruttobeiträge zwischen 17 und 18 Mrd. € erwartet. Die gesamten Beitragseinnahmen in der Erstversicherung (inkl. Sparbeiträgen aus fondsgebundenen Lebensversicherungen und Kapitalisierungsprodukten) sollten zwischen 19 und 20 Mrd. € liegen. Für Munich Health werden rund 6 Mrd. € gebuchte Bruttobeiträge erwartet. Inzwischen erwartet Munich Re in der Erst- und Rückversicherung sowie bei Munich Health insgesamt gebuchte Bruttobeiträge zwischen 48 und 50 Mrd. € (konsolidierter Gesamtumsatz). Voraussetzung dafür ist, dass die Wechselkurse konstant bleiben.
In der Schaden- und Unfallrückversicherung rechnet Munich Re über den Marktzyklus hinweg mit einer Schaden-Kosten-Quote von ca. 97 % der verdienten Nettobeiträge, die in 2011 jedoch deutlich überschritten werden dürfte. Dieser Schätzung lag eine erwartete durchschnittliche Großschadenbelastung aus Naturkatastrophen von 6,5 Prozentpunkten zugrunde. 2011 waren schon im 1. Halbjahr sehr schwere Schadenereignisse zu verzeichnen, die bezogen auf die erwarteten Nettobeiträge des ganzen Jahres für ca. 22 Prozentpunkte Schadenquote stehen.
In der Erstversicherung hingegen sollte die Schaden-Kosten-Quote 2011 wieder unter der langfristigen Zielmarke von 95 % liegen.
Für 2011 erwartet Munich Re weiterhin keinen deutlichen Anstieg der Kapitalmarktzinsen und somit etwas niedrigere laufende Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen. Darüber hinaus hat die Wertberichtigung des Bestandes an griechischen Wertpapieren und Darlehen das Kapitalanlagenergebnis spürbar belastet. Deshalb geht Munich Re von einer Verzinsung auf den Bestand von knapp unter 4 % aus.
Munich Re hält an dem langfristigen Ziel einer Rendite von 15 % auf das Risikokapital (RoRaC) nach Steuern über den Zyklus der Versicherungs- und Zinsmärkte hinweg fest. Es ist jedoch angesichts der gegenwärtig noch immer niedrigen Zinsen nur schwer zu erreichen und liegt für 2011 wegen der schon sehr erheblichen Großschadenbelastung außer Reichweite. Die mittel- und langfristigen Geschäftsmöglichkeiten schätzt Munich Re weiterhin positiv ein. Vorstandsvorsitzender von Bomhard: "In der Rückversicherung sehen wir eine generelle Stabilisierung der Preise und in einzelnen Segmenten auch härtere Märkte. Das können wir nutzen, um unser Geschäft profitabel auszubauen. Für ERGO rechnen wir weiter mit 450 bis 550 Mio. € Gewinn. Munich Health, unser drittes Geschäftsfeld, ist auf einem guten Weg. Unser integriertes Geschäftsmodell bewährt sich gerade auch in diesem Jahr."
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Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement, finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Gruppe, die ein integriertes Geschäftsmodell aus Erst- und Rückversicherung verfolgt, einen Gewinn in Höhe von 2,4 Mrd. €. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 46 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit rund 47.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 24 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Die Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe. Mit über 20 Mrd. € Beitragseinnahmen ist ERGO eine der großen Versicherungsgruppen in Europa und in Deutschland. Sowohl in der Krankenversicherung als auch in der Rechtsschutzversicherung ist sie europäischer Marktführer. Über 40 Millionen Kunden in über 30 Ländern vertrauen der Leistung und der Sicherheit der ERGO. Im internationalen Gesundheitsgeschäft bündelt Munich Re ihre Leistungen in der Erst- und Rückversicherung sowie den damit verbundenen Services unter dem Dach der Marke Munich Health. Die weltweiten Kapitalanlagen von Munich Re in Höhe von 193 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.
Disclaimer
Diese Pressemitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Nach sehr hohen Belastungen durch Naturkatastrophen im 1. Quartal 2011 ist Munich Re im 2. Quartal mit einem Ergebnis von 738 (Vorjahreszeitraum: 709) Mio. € wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im gesamten 1. Halbjahr verzeichnete Munich Re allerdings noch einen Konzernverlust von 210 Mio. € (Vorjahresgewinn: 1.194 Mio. €). Für das Gesamtjahr 2011 strebt Munich Re weiterhin einen Gewinn an.
Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard zu der hohen Belastung durch Naturkatastrophen im 1. Halbjahr: "Es war eine außergewöhnliche Häufung von Großschäden, aber genau dafür ist Rückversicherung da. Denn ein gut ausgebautes und funktionierendes Versicherungs- und Rückversicherungssystem trägt dazu bei, Katastrophen dieses Ausmaßes zu bewältigen." Auch im 2. Quartal gab es hohe Schäden durch Naturkatastrophen, insbesondere bei mehreren Tornadoserien in den USA.
Von Bomhard hob die Vorteile des integrierten Geschäftsmodells von Munich Re hervor: "Die Erstversicherung liefert stabile Erträge und gleicht Belastungen aus, wenn in der Rückversicherung hohe Kosten aus Naturkatastrophen oder industriellen Großrisiken anfallen."
Im 1. Halbjahr war ERGO vor allem wegen einer Incentive-Veranstaltung für Vermittler, die 2007 in Budapest stattfand, und dem Umgang mit fehlerhaften Antragsformularen für Riester-Renten in die Kritik geraten. Die Ereignisse bei ERGO bedauerte von Bomhard und betonte gleichzeitig: "Die Fehler der Vergangenheit zeigen, dass der eingeschlagene Kurs der ERGO notwendig und richtig war. ERGO wird zeigen, dass Kundenorientierung und eine hohe Beratungsqualität, Transparenz und Offenheit der Schlüssel zum Erfolg sind."
Für das Gesamtjahr 2011 bekräftigte von Bomhard: "Trotz der außergewöhnlich großen Schadenbelastungen wollen wir ein positives Jahresergebnis erzielen." Dies gelte auch, wenn im weiteren Verlauf des Jahres erneut Großschäden eintreten, solange sie das durchschnittlich zu erwartende Ausmaß nicht wesentlich überschreiten.
Zusammenfassung der Zahlen der ersten sechs Monate
Die Gruppe erzielte von Januar bis Juni ein operatives Ergebnis von -437 (2.218) Mio. €. Im 2. Quartal wurde ein operatives Ergebnis von 947 Mio. € erreicht. Das Eigenkapital sank im Vergleich zum Jahresende um 11,8 % auf 20,3 Mrd. €. Die Gründe dafür waren: der Verlust im 1. Quartal, der relativ starke Euro, die Dividendenzahlung von 1,1 Mrd. € und ein infolge der Kapitalmarktentwicklung eingetretener moderater Rückgang bei den Bewertungsreserven. Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) bei -2,2 %, die Rendite auf das gesamte Eigenkapital (RoE) bei -2,0 %. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 10,3 % auf 24,9 (22,6) Mrd. €; von den Beiträgen entfielen 12,0 Mrd. € auf das 2. Quartal. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,1 % gestiegen.
Erstversicherung: ERGO verstärkt Compliance und setzt auf noch mehr Transparenz
Das operative Ergebnis für die ersten sechs Monate 2011 betrug 639 (627) Mio. €; davon 466 Mio. € im 2. Quartal. Das Konzernergebnis vor Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 358 (293) Mio. €; davon 302 Mio. € im 2. Quartal. Geprägt war das Konzernergebnis des 1. Halbjahrs von Sondereffekten: Im 1. Quartal Abschreibungen in Höhe von 34 Mio. € in Südkorea, im 2. Quartal ein erfreulicher Gewinn von 156 Mio. € aus dem Verkauf einer Immobiliengesellschaft in Singapur sowie Abschreibungen in Höhe von 113 Mio. € auf griechische Staatsanleihen und eine Belastung in Höhe von 15 Mio. € aus der Neubewertung von derivativen Finanzinstrumenten zur Absicherung gegen Niedrigzinsszenarien. Die ERGO Versicherungsgruppe erreichte ein Konzernergebnis in Höhe von 178 (164) Mio. €.
ERGO-Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentierte: "Mit dem Geschäftsverlauf des 2. Quartals können wir zufrieden sein. Durch Sondereffekte in der Kapitalanlage wird das etwas überlagert."
Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden- und Unfallversicherung (inkl. Rechtsschutz) betrug im 1. Halbjahr 96,5 (96,6) %. Im 2. Quartal lag die Schaden-Kosten-Quote mit 94,7 (94,5) % auf einem guten Niveau.
Die gebuchten Bruttobeiträge über alle Sparten wiesen von Januar bis Juni ein Plus von 0,9 % auf und beliefen sich auf 8,95 (8,87) Mrd. €; davon 4,17 (4,15) Mrd. € von April bis Juni. Wachstum kam vor allem aus der Schaden- und Unfallversicherung und der deutschen Krankenversicherung.
Die gesamten Beitragseinnahmen im Segment Leben gingen im In- und Ausland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 6,3 % zurück. ERGO hat im In- und Ausland deutlich weniger Einmalbeitragsgeschäft gezeichnet (-17,1 %). Da ERGO die laufenden Neugeschäftsbeiträge um 10,7 % steigern konnte, lag das in Jahresbeitragsäquivalent (Annual Premium Equivalent, APE, entspricht dem laufenden Beitrag plus 10 % der Einmalbeiträge) gemessene Neugeschäft von 363 (362) Mio. € mit einer Steigerung von 0,3 % in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Im Erstversicherungssegment Gesundheit nahmen die Beitragseinnahmen in den ersten sechs Monaten 2011 um 4,5 % auf 2,9 (2,8) Mrd. € zu; davon 1,4 Mrd. € im 2. Quartal. Die Steigerung im 2. Quartal betrug 6,2 %. Im Neugeschäft konnten deutliche Zuwächse erzielt werden, insbesondere in der Ergänzungsversicherung.
Im Segment Schaden- und Unfallversicherung erzielte ERGO in den ersten sechs Monaten 2011 Beitragseinnahmen von 3,1 (3,0) Mrd. €; davon von April bis Juni 1,3 Mrd. €. Das internationale Geschäft legte um 5,2 % auf 1,22 (1,16) Mrd. € zu. Das Inlandsgeschäft wuchs ebenfalls: Seit Jahresbeginn erreichten die Beiträge hier 1,9 (1,8) Mrd. €, ein Plus von 1,9 %. Insbesondere im Gewerbe-/Industriegeschäft konnte ERGO die Beitragseinnahmen steigern.
Zu den Konsequenzen aus den Vorfällen in Budapest und den Fehlern beim Umgang mit Riester-Formularen sagte Oletzky: "Wir haben in den vergangenen Wochen viel Kritik erfahren. Viele Sachverhalte konnten wir vollständig aufklären. Nach innen und außen haben wir Klartext gesprochen und die erforderlichen Maßnahmen umgehend auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Neuausrichtung der ERGO im vergangenen Jahr richtig war. Wir werden den bereits eingeschlagenen Weg dieser Neuausrichtung daher konsequent fortsetzen."
Rückversicherung: Quartalsgewinn von 551 Mio. € trotz hoher Schadenbelastung
Das Rückversicherungsgeschäft wurde im 1. Halbjahr 2011 von hohen Belastungen aus Großschäden geprägt. Das operative Ergebnis sank auf -679 (1.697) Mio. €, davon entfielen 578 Mio. € auf das 2. Quartal. Die Rückversicherung trug zum Gesamtergebnis der Gruppe -132 (1.057) Mio. € bei; davon 551 (633) Mio. € im 2. Quartal.
Im 1. Halbjahr lag die Schaden-Kosten-Quote bei 133,1 (106,4) % der verdienten Nettobeiträge; für April bis Ende Juni betrug sie 99,6 (103,8) %. Davon entfielen im 2. Quartal 12,2 (5,4) Prozentpunkte auf Naturkatastrophen, im 1. Halbjahr waren es 44,3 (12,8) Prozentpunkte. Die Belastung aus Naturkatastrophen übertraf damit deutlich die durchschnittliche erwartete Jahresschadenquote aus Naturkatastrophen in Höhe von 6,5 %. In Summe betrugen die Schäden aus Naturkatastrophen im 1. Halbjahr rund 3.358 (889) Mio. €; im Zeitraum von April bis Juni waren es 449 (195) Mio. €.
Beim Erdbeben in Japan vom 11. März mit dem darauffolgenden Tsunami handelt es sich um die größte Schadenbelastung aus einer Naturkatastrophe für Munich Re seit dem Hurrikan Katrina 2005. Gemäß den bisherigen, immer noch vorläufigen Prognosen erwartet Munich Re hieraus eine Schadenlast von 1,5 Mrd. €, nach Retrozessionen und Risikotransfer in den Kapitalmarkt sowie vor Steuern. Die Schäden, die Munich Re zu tragen hat, resultieren vor allem aus gewerblichen Deckungen. Die Schätzung unterliegt nach wie vor hohen Unsicherheiten, vor allem bedingt durch das Ausmaß der Zerstörungen und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Schadenregulierung. Daneben ereigneten sich im 1. Halbjahr weitere große Naturkatastrophen: Für das Erdbeben in der Region von Christchurch, Neuseeland, im Februar 2011 hebt Munich Re ihre Schätzung um 261 Mio. € auf rund 1 Mrd. € an. Umgekehrt werden jetzt aus den Wettereignissen in Australien 110 Mio. € weniger an Schäden erwartet, als ursprünglich zurückgestellt wurden. Im April und Mai starben bei den schlimmsten Tornadoserien seit fast vier Jahrzehnten in den Südstaaten und im Mittleren Westen der USA Hunderte von Menschen und es entstanden hohe Sachschäden. Die Schadenbelastungen, die hieraus auf Munich Re entfallen, belaufen sich auf etwas über 200 Mio. €. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re, betonte: "Die Schadenbelastungen im 1. Quartal haben sich bereits bei den Verhandlungen in der Vertragserneuerung zum 1. Juli niedergeschlagen. Dieser Effekt sollte auch die Erneuerung zum 1. Januar 2012 spürbar beeinflussen. Wir sehen uns mit unserer Kapitalstärke gut positioniert, um in einem Marktumfeld mit steigenden Preisen ausreichend Kapazitäten zur Verfügung zu stellen."
Die Beitragseinnahmen stiegen in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,2 % auf 13,3 (11,6) Mrd. €; davon 6,4 (5,6) Mrd. € im 2. Quartal. Währungsbereinigt wäre der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 16,6 % gewachsen. In der Schaden- und Unfallrückversicherung verzeichnete Munich Re im 1. Halbjahr 2011 einen Beitragsanstieg von 10,4 % auf 8,5 (7,7) Mrd. €. Im 2. Quartal verbuchte Munich Re in diesem Segment Beiträge von 4,0 (3,6) Mrd. €. Besonders im Bereich Motor kam es zu einem deutlichen Beitragswachstum von 474 Mio. €, vor allem aus Verträgen mit chinesischen und britischen Erstversicherern. In der Lebens-Rückversicherung profitierte Munich Re weiterhin von einer lebhaften Nachfrage der Erstversicherer, die ihr Eigenkapital über einen Risikotransfer entlasten wollen, und einem anhaltend erfreulichen Wachstum in Asien. Die gebuchten Beiträge in diesem Segment stiegen im 1. Halbjahr um 24,7 % auf 4,9 (3,9) Mrd. €.
Zum 1. Juli 2011 wurde in Teilen des US-Markts, Australien und Lateinamerika Geschäft mit einem Volumen von knapp 1,6 Mrd. € erneuert. Das sind rund 15 % des gesamten zu erneuernden Vertragsgeschäfts von Munich Re. Munich Re konnte ihr Prämienaufkommen steigern und vor allem die Qualität des Portfolios verbessern. In Märkten mit aktueller Schadenbelastung konnten signifikante Preiserhöhungen bei Naturkatastrophendeckungen erzielt werden. So lagen die Ratenerhöhungen in Australien und Neuseeland bei durchschnittlich 40 bis 50 %. Auch im Naturkatastrophengeschäft in den USA und Lateinamerika realisierte Munich Re Ratenzuwächse von 10 %. Insgesamt ist das Beitragsvolumen in dieser Erneuerungsrunde im Vergleich zum Vorjahr um 10 % (ca. 160 Mio. €) auf 1.791 Mio. € gestiegen; die Raten, also das Preisniveau, sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 % gestiegen.
Munich Health: Ergebnis im 1. Halbjahr mit 36 Mio. € klar verbessert
Munich Health konnte ein operatives Ergebnis von 65 (60) Mio. € (+8,3 %) erzielen. Zum Gesamtergebnis der Gruppe trug Munich Health 36 (16) Mio. € bei; davon entfielen 15 Mio. € auf das 2. Quartal.
Die Schaden-Kosten-Quote für den Zeitraum Januar bis Juni 2011 lag bei 99,7 (100,4) %; von April bis Juni waren es 99,6 (99,5) %. Diese Kennzahl bezieht sich nur auf das kurzfristige Krankenversicherungsgeschäft und nicht auf das nach Art der Lebensversicherung betriebene Geschäft.
Die Bruttobeiträge kletterten im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 18,8 % auf 3.036 (2.555) Mio. €, vor allem aufgrund von Großverträgen in der Rückversicherung, die Kunden zur Kapitalentlastung abschlossen. Auch der Kauf der Windsor Health Group (Windsor) machte sich weiterhin positiv bemerkbar: Gemeinsam mit dem anderen US-Kranken-versicherer der Gruppe, der Sterling Life, bietet Windsor Krankenversicherungs-Leistungen und spezielle Managed-Care-Programme für das Seniorensegment an. Dabei kann Sterling auf das von Windsor aufgebaute Netz aus Leistungserbringern zurückgreifen. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 19,2 % gestiegen.
Kapitalanlagen: Ergebnis von 1,5 Mrd. € im 2. Quartal (3,5 Mrd. € im 1. Halbjahr)
Der Bestand an Kapitalanlagen zu Bilanzwerten ist zum 30.6.2011 im Vergleich zum Jahresende 2010 mit 193,7 (193,1) Mrd. € (zu Marktwerten: 196,3 Mrd. €) nahezu unverändert. Die Zugänge bei den Depotforderungen wurden durch Bestandsminderungen aus Währungskursverlusten vor allem des US-Dollars gegenüber dem Euro ausgeglichen.
Der Schwerpunkt des Portfolios liegt weiterhin auf festverzinslichen Anlagen: Insgesamt 159 Mrd. € sind in festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen investiert. Bezogen auf diesen Bestand einschließlich der kurzfristigen Anlagemittel entfallen gut 45 % auf Staatsanleihen oder ähnliche Instrumente mit Haftung öffentlicher Institutionen. Dieser Bestand wurde seit Jahresbeginn leicht abgebaut. Von den Staatsanleihen entfallen rund 74 % (51 % AAA, 23 % AA) auf Wertpapiere mit erstklassigem Rating, nur 4 % auf portugiesische, irische und griechische Emittenten. Die Aktienquote lag am 30.6.2011 bei 3,5 % (31.12.2010: 4,4 %), gemessen an den Kapitalanlagen zu Marktwerten einschließlich aktienbezogener Derivate.
Finanzvorstand Jörg Schneider erklärte: "Das von der MEAG sorgsam ausbalancierte Kapitalanlageportfolio, eng orientiert an der Struktur der Verbindlichkeiten, mit einem guten Mix von unterschiedlichen Festverzinslichen und Realwerten hat sich auch in diesen turbulenten Zeiten erneut bewährt."
Der gesamte Saldo der Zu- und Abschreibungen sowie der Abgangsgewinne und -verluste aus den Kapitalanlagen belief sich im 1. Halbjahr auf -166 (+1.351) Mio. €. Da das Zinsniveau stieg, verzeichnete die Gruppe per saldo Abschreibungen von 80 (Vorjahr: Zuschreibung 170) Mio. € auf derivative Finanzinstrumente, mit denen sich die Lebenserstversicherer vor Wiederanlagerisiken in Niedrigzinsphasen schützen. Hinsichtlich der griechischen Staatsanleihen entschied sich die Gruppe im Interesse der Klarheit für eine Abschreibung des Gesamtbestands auf die Marktwerte zum 30.6.2011: Dies führte zu Aufwendungen von 703 Mio. € und zu einer Belastung des Konzernergebnisses von 125 Mio. €. Von den Zuschreibungen von 1.103 Mio. € entfielen rund 211 Mio. € auf einen Ertrag aus dem Transfer von Versicherungsrisiken in den Kapitalmarkt nach dem Erdbeben in Japan.
Insgesamt sank das Kapitalanlageergebnis der Gruppe von Januar bis Juni 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31,7 % auf 3.468 (5.078) Mio. €. Das entspricht einer annualisierten Rendite von 3,6 % des durchschnittlichen Kapitalanlagebestands zu Marktwerten.
Vermögensverwalterin für die Gruppe ist die MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH. Sie betreute zum 30.6.2011 neben den konzerneigenen Kapitalanlagen Spezial- und Publikumsfonds im Wert von 9,9 (10,2) Mrd. €.
Ausblick 2011: Weiterhin positives Konzernergebnis angestrebt
Die Gruppe rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2011 im Rückversicherungssegment mit Bruttobeiträgen von rund 26 Mrd. €. Für die Erstversicherung werden gebuchte Bruttobeiträge zwischen 17 und 18 Mrd. € erwartet. Die gesamten Beitragseinnahmen in der Erstversicherung (inkl. Sparbeiträgen aus fondsgebundenen Lebensversicherungen und Kapitalisierungsprodukten) sollten zwischen 19 und 20 Mrd. € liegen. Für Munich Health werden rund 6 Mrd. € gebuchte Bruttobeiträge erwartet. Inzwischen erwartet Munich Re in der Erst- und Rückversicherung sowie bei Munich Health insgesamt gebuchte Bruttobeiträge zwischen 48 und 50 Mrd. € (konsolidierter Gesamtumsatz). Voraussetzung dafür ist, dass die Wechselkurse konstant bleiben.
In der Schaden- und Unfallrückversicherung rechnet Munich Re über den Marktzyklus hinweg mit einer Schaden-Kosten-Quote von ca. 97 % der verdienten Nettobeiträge, die in 2011 jedoch deutlich überschritten werden dürfte. Dieser Schätzung lag eine erwartete durchschnittliche Großschadenbelastung aus Naturkatastrophen von 6,5 Prozentpunkten zugrunde. 2011 waren schon im 1. Halbjahr sehr schwere Schadenereignisse zu verzeichnen, die bezogen auf die erwarteten Nettobeiträge des ganzen Jahres für ca. 22 Prozentpunkte Schadenquote stehen.
In der Erstversicherung hingegen sollte die Schaden-Kosten-Quote 2011 wieder unter der langfristigen Zielmarke von 95 % liegen.
Für 2011 erwartet Munich Re weiterhin keinen deutlichen Anstieg der Kapitalmarktzinsen und somit etwas niedrigere laufende Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen. Darüber hinaus hat die Wertberichtigung des Bestandes an griechischen Wertpapieren und Darlehen das Kapitalanlagenergebnis spürbar belastet. Deshalb geht Munich Re von einer Verzinsung auf den Bestand von knapp unter 4 % aus.
Munich Re hält an dem langfristigen Ziel einer Rendite von 15 % auf das Risikokapital (RoRaC) nach Steuern über den Zyklus der Versicherungs- und Zinsmärkte hinweg fest. Es ist jedoch angesichts der gegenwärtig noch immer niedrigen Zinsen nur schwer zu erreichen und liegt für 2011 wegen der schon sehr erheblichen Großschadenbelastung außer Reichweite. Die mittel- und langfristigen Geschäftsmöglichkeiten schätzt Munich Re weiterhin positiv ein. Vorstandsvorsitzender von Bomhard: "In der Rückversicherung sehen wir eine generelle Stabilisierung der Preise und in einzelnen Segmenten auch härtere Märkte. Das können wir nutzen, um unser Geschäft profitabel auszubauen. Für ERGO rechnen wir weiter mit 450 bis 550 Mio. € Gewinn. Munich Health, unser drittes Geschäftsfeld, ist auf einem guten Weg. Unser integriertes Geschäftsmodell bewährt sich gerade auch in diesem Jahr."
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Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement, finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Gruppe, die ein integriertes Geschäftsmodell aus Erst- und Rückversicherung verfolgt, einen Gewinn in Höhe von 2,4 Mrd. €. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 46 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit rund 47.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 24 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Die Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe. Mit über 20 Mrd. € Beitragseinnahmen ist ERGO eine der großen Versicherungsgruppen in Europa und in Deutschland. Sowohl in der Krankenversicherung als auch in der Rechtsschutzversicherung ist sie europäischer Marktführer. Über 40 Millionen Kunden in über 30 Ländern vertrauen der Leistung und der Sicherheit der ERGO. Im internationalen Gesundheitsgeschäft bündelt Munich Re ihre Leistungen in der Erst- und Rückversicherung sowie den damit verbundenen Services unter dem Dach der Marke Munich Health. Die weltweiten Kapitalanlagen von Munich Re in Höhe von 193 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.
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Diese Pressemitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
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