Deutsche Großunternehmen forschen oft intensiver als die internationale Konkurrenz
- Pressemitteilung der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin, 10.08.2011
Pressemitteilung vom: 10.08.2011 von der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin aus Berlin
Kurzfassung: DIW-Studie zeigt: Nicht die Forschungsintensität der Unternehmen, sondern ihr niedriger Anteil in besonders forschungs- und wissensintensiven Sektoren ist das Problem Wenn es um die Forschungsintensität geht, schneidet Deutschland im ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 10.08.2011] Deutsche Großunternehmen forschen oft intensiver als die internationale Konkurrenz
DIW-Studie zeigt: Nicht die Forschungsintensität der Unternehmen, sondern ihr niedriger Anteil in besonders forschungs- und wissensintensiven Sektoren ist das Problem
Wenn es um die Forschungsintensität geht, schneidet Deutschland im internationalen Vergleich meist nicht gut ab. Das, so stellten Forscherinnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) jetzt fest, liegt jedoch nicht an der niedrigen Aktivität der deutschen Unternehmen, sondern an der Branchenstruktur: In den besonders forschungs- und entwicklungsintensiven Industrien wie etwa dem Pharmasektor, der Rundfunk- und Nachrichtentechnik, der Produktion von Datenverarbeitungsgeräten sowie den wissensintensiven Dienstleistungen sind die deutschen Firmen sehr viel schlechterer vertreten als die internationale Konkurrenz. Vergleicht man hingegen die FuE-Intensitäten Branche für Branche, stehen die deutschen Unternehmen oft besser da als die Wettbewerber aus den USA, Japan und Europa, so das überraschende Ergebnis der Studie.
Japan, Finnland, Schweden, die Schweiz, Dänemark und die USA – all diese Länder liegen in den internationalen FuE-Rankings meist vor Deutschland. Während Unternehmen in Japan im Jahr 2009 zum Beispiel rund 2,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes in die Forschung und Entwicklung steckten, waren es in Deutschland nur 1,8 Prozent. Auch wenn man die weltweiten Forschungsaktivitäten der Großunternehmen betrachtet, so lagen die deutschen Unternehmen mit 3,5 Prozent FuE-Ausgaben in Relation zum Umsatz weit hinter Konkurrenten aus Dänemark, Finnland, den Niederlanden und Schweden mit jeweils 5 Prozent, den US-Unternehmen mit 4,8 Prozent sowie den japanischen Konzernen mit 3,9 Prozent.
"Das gilt zwar über alle deutschen Unternehmen hinweg, jedoch nicht im Vergleich der Wettbewerber innerhalb der einzelnen Branchen", erklärt DIW-Forscherin Heike Belitz, die den Bericht "Forschen deutsche Großunternehmen zu wenig?" gemeinsam mit Vaishali Zambre verfasst hat. "In der Chemieindustrie, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und dem Kraftfahrzeugbau geben die deutschen Unternehmen deutlich mehr aus als die Konkurrenz aus den USA, Japan oder Europa", so die Expertin. Sogar in der besonders forschungsintensiven Pharmaindustrie liegen sie nur hinter der japanischen Konkurrenz, aber deutlich vor den Amerikanern und den anderen Europäern. Das Problem, so erklärt Belitz, sei vor allem, dass es nur sehr wenige deutsche Großunternehmen in den besonders forschungsintensiven Industriebranchen und wissensintensiven Dienstleistungen gibt. "An den einzelnen Unternehmen liegt es ganz offensichtlich nicht, sondern an der Branchenstruktur." Zusätzliche Anreize der Politik zur Erhöhung der Forschungsaufwendungen in den bestehenden Großunternehmen - wie sie etwa eine immer wieder geforderte steuerliche Forschungsförderung bieten soll - seien deswegen auch wenig erfolgversprechend. "Die Politik sollte vielmehr versuchen, die Entstehung neuer Unternehmen in den besonders forschungsstarken und wissensintensiven Zukunftsbereichen zu fördern."
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DIW-Studie zeigt: Nicht die Forschungsintensität der Unternehmen, sondern ihr niedriger Anteil in besonders forschungs- und wissensintensiven Sektoren ist das Problem
Wenn es um die Forschungsintensität geht, schneidet Deutschland im internationalen Vergleich meist nicht gut ab. Das, so stellten Forscherinnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) jetzt fest, liegt jedoch nicht an der niedrigen Aktivität der deutschen Unternehmen, sondern an der Branchenstruktur: In den besonders forschungs- und entwicklungsintensiven Industrien wie etwa dem Pharmasektor, der Rundfunk- und Nachrichtentechnik, der Produktion von Datenverarbeitungsgeräten sowie den wissensintensiven Dienstleistungen sind die deutschen Firmen sehr viel schlechterer vertreten als die internationale Konkurrenz. Vergleicht man hingegen die FuE-Intensitäten Branche für Branche, stehen die deutschen Unternehmen oft besser da als die Wettbewerber aus den USA, Japan und Europa, so das überraschende Ergebnis der Studie.
Japan, Finnland, Schweden, die Schweiz, Dänemark und die USA – all diese Länder liegen in den internationalen FuE-Rankings meist vor Deutschland. Während Unternehmen in Japan im Jahr 2009 zum Beispiel rund 2,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes in die Forschung und Entwicklung steckten, waren es in Deutschland nur 1,8 Prozent. Auch wenn man die weltweiten Forschungsaktivitäten der Großunternehmen betrachtet, so lagen die deutschen Unternehmen mit 3,5 Prozent FuE-Ausgaben in Relation zum Umsatz weit hinter Konkurrenten aus Dänemark, Finnland, den Niederlanden und Schweden mit jeweils 5 Prozent, den US-Unternehmen mit 4,8 Prozent sowie den japanischen Konzernen mit 3,9 Prozent.
"Das gilt zwar über alle deutschen Unternehmen hinweg, jedoch nicht im Vergleich der Wettbewerber innerhalb der einzelnen Branchen", erklärt DIW-Forscherin Heike Belitz, die den Bericht "Forschen deutsche Großunternehmen zu wenig?" gemeinsam mit Vaishali Zambre verfasst hat. "In der Chemieindustrie, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und dem Kraftfahrzeugbau geben die deutschen Unternehmen deutlich mehr aus als die Konkurrenz aus den USA, Japan oder Europa", so die Expertin. Sogar in der besonders forschungsintensiven Pharmaindustrie liegen sie nur hinter der japanischen Konkurrenz, aber deutlich vor den Amerikanern und den anderen Europäern. Das Problem, so erklärt Belitz, sei vor allem, dass es nur sehr wenige deutsche Großunternehmen in den besonders forschungsintensiven Industriebranchen und wissensintensiven Dienstleistungen gibt. "An den einzelnen Unternehmen liegt es ganz offensichtlich nicht, sondern an der Branchenstruktur." Zusätzliche Anreize der Politik zur Erhöhung der Forschungsaufwendungen in den bestehenden Großunternehmen - wie sie etwa eine immer wieder geforderte steuerliche Forschungsförderung bieten soll - seien deswegen auch wenig erfolgversprechend. "Die Politik sollte vielmehr versuchen, die Entstehung neuer Unternehmen in den besonders forschungsstarken und wissensintensiven Zukunftsbereichen zu fördern."
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