Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland ist eine der niedrigsten in der EU
- Pressemitteilung der Firma Statistisches Bundesamt, 11.08.2011
Pressemitteilung vom: 11.08.2011 von der Firma Statistisches Bundesamt aus Wiesbaden
Kurzfassung: WIESBADEN - Im Juni 2011 waren 9,1 % oder 430 000 junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren erwerbslos. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des internationalen Tags der Jugend am 12. August 2011 mit. Nach diesen um ...
[Statistisches Bundesamt - 11.08.2011] Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland ist eine der niedrigsten in der EU
WIESBADEN - Im Juni 2011 waren 9,1 % oder 430 000 junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren erwerbslos. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des internationalen Tags der Jugend am 12. August 2011 mit. Nach diesen um saisonale und irreguläre Einflüsse bereinigten Ergebnissen hatte Deutschland im Juni die drittniedrigste Jugenderwerbslosenquote von allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) nach den Niederlanden (7,1 %) und Österreich (8,2 %).
Die Erwerbslosenzahlen werden auf Basis der EU-weit durchgeführten Arbeitskräfteerhebung bestimmt. Dabei wird das Erwerbstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) angewandt. Beides ermöglicht internationale Vergleiche.
Im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Staaten liegt die Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland - nach einem Anstieg im Jahr 2009 - sogar noch unter dem Niveau von vor der Wirtschaftskrise: Im April 2008 hatte in Deutschland die Erwerbslosenquote junger Menschen noch 10,7 % betragen und belegte damit Rang acht im Vergleich der EU-Staaten. Allerdings war im Juni 2011 die deutsche Jugenderwerbslosenquote immer noch höher als die allgemeine Erwerbslosenquote bezogen auf Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 74 Jahren. Diese lag bereinigt bei 6,1 %.
In allen EU-Staaten zusammen waren im Juni 2011 über fünf Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren erwerbslos. Die Jugenderwerbslosenquote lag im EU-Mittel bei 20,5 % und damit deutlich über der deutschen Quote. Die weitaus höchste Erwerbslosenquote hatte Spanien, wo im Juni fast jeder zweite (45,7 %) im Alter von 15 bis 24 Jahren erwerbslos war. Ebenfalls bemerkenswert ist die Situation in Griechenland: Nach den verfügbaren aktuellsten Zahlen lag dort im März 2011 die Jugenderwerbslosenquote bei 38,5 %.
Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise machten sich ab April 2008 durch einen Anstieg der Erwerbslosigkeit in den EU-Staaten der Europäischen Union bemerkbar. Dabei waren Dauer und Ausmaß des Anstiegs national sehr unterschiedlich. In Deutschland hatte die Jugenderwerbslosigkeit im Juli 2009 mit 11,5 % einen Höchststand erreicht. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und das System der dualen Berufsausbildung waren unter anderem dafür verantwortlich, dass der Anstieg im Vergleich zu anderen EU-Staaten moderat ausfiel.
Für den überwiegenden Teil der Staaten lagen die Jugenderwerbslosenquoten auch im Juni 2011 noch deutlich über dem Vorkrisenniveau. Für Spanien, Lettland, Litauen und Griechenland betrug der Niveauunterschied sogar rund 20 Prozentpunkte. Nur wenige Länder, nämlich Belgien (+ 1,7 Prozentpunkte), Österreich (+ 1,4 Prozentpunkte), Malta und die Niederlande (jeweils + 0,6 Prozentpunkte) konnten annähernd das Vorkrisenniveau wieder erreichen. Lediglich in Deutschland (- 1,6 Prozentpunkte) und Luxemburg (- 3,3 Prozentpunkte) lag die Erwerbslosenquote sogar unter dem Vorkrisenniveau.
Ungeachtet der im europäischen Vergleich günstigen Arbeitsmarktlage sind junge Menschen in Deutschland aber nicht nur häufiger mit Erwerbslosigkeit konfrontiert als die Gesamtbevölkerung, sondern auch deutlich häufiger atypisch beschäftigt als im Bevölkerungsdurchschnitt. Meist befinden sie sich dabei in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis. 2010 waren im Jahresdurchschnitt 36,8 % der jungen Erwerbstätigen in Deutschland atypisch. 27,3 % waren befristet beschäftigt. Bezogen auf alle Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren, lagen diese Anteile bei 22,4 % beziehungsweise 7,9 %. Personen, die sich noch in Ausbildung befinden oder als Schüler/-in oder Student/-in einer Erwerbstätigkeit nachgehen, werden bei dieser Betrachtung nicht berücksichtigt.
Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Christian Wingerter,
Telefon: (0611) 75-3496,
www.destatis.de/kontakt
WIESBADEN - Im Juni 2011 waren 9,1 % oder 430 000 junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren erwerbslos. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des internationalen Tags der Jugend am 12. August 2011 mit. Nach diesen um saisonale und irreguläre Einflüsse bereinigten Ergebnissen hatte Deutschland im Juni die drittniedrigste Jugenderwerbslosenquote von allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) nach den Niederlanden (7,1 %) und Österreich (8,2 %).
Die Erwerbslosenzahlen werden auf Basis der EU-weit durchgeführten Arbeitskräfteerhebung bestimmt. Dabei wird das Erwerbstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) angewandt. Beides ermöglicht internationale Vergleiche.
Im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Staaten liegt die Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland - nach einem Anstieg im Jahr 2009 - sogar noch unter dem Niveau von vor der Wirtschaftskrise: Im April 2008 hatte in Deutschland die Erwerbslosenquote junger Menschen noch 10,7 % betragen und belegte damit Rang acht im Vergleich der EU-Staaten. Allerdings war im Juni 2011 die deutsche Jugenderwerbslosenquote immer noch höher als die allgemeine Erwerbslosenquote bezogen auf Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 74 Jahren. Diese lag bereinigt bei 6,1 %.
In allen EU-Staaten zusammen waren im Juni 2011 über fünf Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren erwerbslos. Die Jugenderwerbslosenquote lag im EU-Mittel bei 20,5 % und damit deutlich über der deutschen Quote. Die weitaus höchste Erwerbslosenquote hatte Spanien, wo im Juni fast jeder zweite (45,7 %) im Alter von 15 bis 24 Jahren erwerbslos war. Ebenfalls bemerkenswert ist die Situation in Griechenland: Nach den verfügbaren aktuellsten Zahlen lag dort im März 2011 die Jugenderwerbslosenquote bei 38,5 %.
Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise machten sich ab April 2008 durch einen Anstieg der Erwerbslosigkeit in den EU-Staaten der Europäischen Union bemerkbar. Dabei waren Dauer und Ausmaß des Anstiegs national sehr unterschiedlich. In Deutschland hatte die Jugenderwerbslosigkeit im Juli 2009 mit 11,5 % einen Höchststand erreicht. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und das System der dualen Berufsausbildung waren unter anderem dafür verantwortlich, dass der Anstieg im Vergleich zu anderen EU-Staaten moderat ausfiel.
Für den überwiegenden Teil der Staaten lagen die Jugenderwerbslosenquoten auch im Juni 2011 noch deutlich über dem Vorkrisenniveau. Für Spanien, Lettland, Litauen und Griechenland betrug der Niveauunterschied sogar rund 20 Prozentpunkte. Nur wenige Länder, nämlich Belgien (+ 1,7 Prozentpunkte), Österreich (+ 1,4 Prozentpunkte), Malta und die Niederlande (jeweils + 0,6 Prozentpunkte) konnten annähernd das Vorkrisenniveau wieder erreichen. Lediglich in Deutschland (- 1,6 Prozentpunkte) und Luxemburg (- 3,3 Prozentpunkte) lag die Erwerbslosenquote sogar unter dem Vorkrisenniveau.
Ungeachtet der im europäischen Vergleich günstigen Arbeitsmarktlage sind junge Menschen in Deutschland aber nicht nur häufiger mit Erwerbslosigkeit konfrontiert als die Gesamtbevölkerung, sondern auch deutlich häufiger atypisch beschäftigt als im Bevölkerungsdurchschnitt. Meist befinden sie sich dabei in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis. 2010 waren im Jahresdurchschnitt 36,8 % der jungen Erwerbstätigen in Deutschland atypisch. 27,3 % waren befristet beschäftigt. Bezogen auf alle Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren, lagen diese Anteile bei 22,4 % beziehungsweise 7,9 %. Personen, die sich noch in Ausbildung befinden oder als Schüler/-in oder Student/-in einer Erwerbstätigkeit nachgehen, werden bei dieser Betrachtung nicht berücksichtigt.
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Über Statistisches Bundesamt:
Wir sind rund 2.780 Beschäftigte , die in Wiesbaden, Bonn und Berlin statistische Informationen erheben, sammeln, aufbereiten, darstellen und analysieren. Unser Hauptsitz mit sieben Abteilungen sowie die Amtsleitung befinden sich in Wiesbaden, zwei weitere Abteilungen in der Zweigstelle Bonn. Der i-Punkt, unsere Servicestelle in der Bundeshauptstadt Berlin, informiert und berät Mitglieder des deutschen Bundestages, der Bundesregierung, der Botschaften und Bundesbehörden, Wirtschaftsverbände sowie Interessenten aus dem Großraum Berlin-Brandenburg zur Datenlage der amtlichen Statistik – unmittelbar und effektiv. Moderne Informations- und Kommunikationsmittel ermöglichen eine reibungslose Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen an den verschiedenen Dienstorten.
Neben den beschriebenen Aufgaben betreiben wir am Dienstort Wiesbaden die größte Spezialbibliothek für Statistik in Deutschland
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