1300 Globalisierungskritiker aus aller Welt erörtern Wege aus der Krise

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 12.08.2011
Pressemitteilung vom: 12.08.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: Mehr als 1300 Globalisierungskritiker aus aller Welt erörtern Wege aus der Krise Europäische Netzwerk-Akademie von Attac vom 9. bis 14. August in Freiburg Mehr als 1300 Aktivisten aus aller Welt haben sich bei der Europäischen ...

[Attac Deutschland - 12.08.2011] 1300 Globalisierungskritiker aus aller Welt erörtern Wege aus der Krise


Mehr als 1300 Globalisierungskritiker aus aller Welt erörtern Wege aus der Krise Europäische Netzwerk-Akademie von Attac vom 9. bis 14. August in Freiburg Mehr als 1300 Aktivisten aus aller Welt haben sich bei der Europäischen Netzwerk-Akademie von Attac (European Network Academy / ENA) vom 9. bis 14. August in Freiburg versammelt, um Alternativen zum krisengeschüttelten Weltwirtschaftssystem zu entwickeln und vorantreiben. Die desaströse Funktionsweise der Finanzmärkte ist zentraler Gegenstand der Kritik der Teilnehmer.

"Attac ist nicht hier, um zu sagen 'Wir haben es euch ja gesagt' – auch wenn wir es gesagt haben, und zwar seit Jahren. Wir haben konkrete Vorschläge, wie Menschen und die Umwelt Vorrang erhalten vor den unverschämten Profiten einiger weniger. Diese Vorschläge funktionieren, sie müssen nur eine Chance erhalten", sagte die prominente Globalisierungskritikerin und Ehrenpräsidentin von Attac Frankreich, Susan George.

"Mehr als ein Jahrzehnt lang haben die Politiker unsere Forderungen nach demokratischer Kontrolle der Finanzmärkte ignoriert. Inzwischen wird die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung breit diskutiert. Doch die tatsächliche Einführung einer Finanztransaktionssteuer und anderer regulierender Instrumente ist weit entfernt – trotz schöner Reden und herzerwärmender Erklärungen der G20 und anderer internationaler Gremien.
Und das bisschen Regulierung, das es inzwischen gibt, ist viel zu spät gekommen", sagte Hugo Braun vom deutschen Attac-Koordinierungskreis und einer der Organisatoren des Treffens.

Die Panik auf den Finanzmärkten ist zurückgekehrt. Angesichts dessen, dass die Verschuldung der USA und der EU-Länder seit langem bekannt ist, zeigt der Börsencrash nach der Abwertung der US-Staatschulden abermals die Irrationalität der Finanzmärkte.

"Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf: Steht auf und schließt euch unserer Bewegung an! Gemeinsam entwickeln wir Alternativen zur Krise und setzen uns für eine bessere Welt ein. Das ist der beste Weg in eine Zukunft, in der alle Menschen ein gutes Leben auf einer ökologisch und sozial nachhaltigen Basis führen können", sagte Benedikte Hansen, Präsidentin von Attac Norwegen.

Attac fordert:
Die sofortige Einführung der Finanztransaktionssteuer, um Spekulation einzudämmen. Das sofortige Verbot aller Spekulationsformen, die ganze Volkswirtschaften und Gesellschaften gefährden – einschließlich eines umfassenden und endgültigen Verbots von Leerverkäufen und Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps). Keine bedingungslosen Bankenrettungen. Banken, die nicht überlehensfähig sind, müssen vergesellschaftet und unter demokratische Kontrolle gestellt werden, damit sie den Bedürfnissen der Menschen und nicht den Profiten der privaten Aktionäre dienen. Alle Finanzinstitute, die als zu groß zum Scheitern ("too big to fail") erachtet werden, müssen in kleinere Einheiten zerlegt werden. Keine Kürzungspolitik. Stattdessen müssen neue Quellen für Staatseinnahmen erschlossen werden. Öffentliche Daseinsvorsorge und öffentliche Investitionen müssen ausgebaut, nicht reduziert werden. Alle finanz- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen müssen darauf abzielen, den Reichtum umzuverteilen und öffentliche Einnahmen zu generieren. Alle Staatschulden müssen von einem unabhängigen, zivilgesellschaftlichen Gremium überprüft werden (Schuldenaudit). Illegale und illegitime Schulden müssen gestrichen werden. Die Europäische Zentralbank muss demokratischer Kontrolle unterworfen werden. Ihr Mandat muss geändert werden, so dass sie direkt Kredite an Staaten der Eurozone vergeben kann. Mehr Informationen:

http://www.ena2011.eu
http://www.attac.org/de
http://www.attac.de/eurokrise


Für Rückfragen und Interviews:

* Susan George, Ehrenpräsidentin von Attac Frankreich, susangeorge@free.fr.
* Hugo Braun, Koordinierungskreis Attac Deutschland, +49 - 171 54 22 515
* Benedikte Hansen, Präsidentin von Attac Nowegen, +47 - 915 87 423


Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

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* Susan George, Ehrenpräsidentin von Attac Frankreich, susangeorge@free.fr.
* Hugo Braun, Koordinierungskreis Attac Deutschland, +49 - 171 54 22 515
* Benedikte Hansen, Präsidentin von Attac Nowegen, +47 - 915 87 423

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