Deutscher Flugverkehr wird weiterhin massiv bevorteilt Luftverkehrssteuer ist lediglich ein Kompensationsinstrument

  • Pressemitteilung der Firma VCD - Verkehrsclub Deutschland, 23.08.2011
Pressemitteilung vom: 23.08.2011 von der Firma VCD - Verkehrsclub Deutschland aus Berlin

Kurzfassung: Berlin, 23. August 2011. Krise in der deutschen Luftverkehrsbranche aufgrund zu hoher Belastungen für die Airlines? Davon kann nach Ansicht des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland (VCD) nicht die Rede sein. Der Flugverkehr wird als einziger ...

[VCD - Verkehrsclub Deutschland - 23.08.2011] Deutscher Flugverkehr wird weiterhin massiv bevorteilt Luftverkehrssteuer ist lediglich ein Kompensationsinstrument


Berlin, 23. August 2011. Krise in der deutschen Luftverkehrsbranche aufgrund zu hoher Belastungen für die Airlines? Davon kann nach Ansicht des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland (VCD) nicht die Rede sein. Der Flugverkehr wird als einziger Verkehrsträger in hohem Maße subventioniert. Der Treibstoff, das Kerosin, ist steuerfrei und auf Flüge ins Ausland wird keine Mehrwertsteuer erhoben. Damit genießt ausgerechnet der besonders klimaschädliche Flugverkehr ein enormes Steuerprivileg.

*Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes erfreut sich der Luftverkehr an einem Steuerprivileg von jährlich rund 11,5 Milliarden Euro. Die Luftverkehrssteuer, die aktuell von den Airlines so harsch kritisiert wird, vermindert die Begünstigung lediglich um eine Milliarde Euro. Das heißt, der Flugverkehr in Deutschland wird weiterhin mit 10,5 Milliarden Euro subventioniert", betont Heiko Balsmeyer, Luftverkehrsexperte des ökologischen Verkehrsclub VCD.

Eine Milliarde Euro als Kompensation für die fehlende Mehrwertsteuer auf Flüge ins Ausland sieht Balsmeyer als legitim an. Um zusätzlich das Ziel gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger zu erreichen, fordert der VCD die Einführung einer Kerosinsteuer. Heiko Balsmeyer: *Von gleichen Wettbewerbsbedingungen sind wir derzeit noch meilenweit entfernt. Ein wichtiger Schritt zur Angleichung wäre die Einführung einer Kerosinsteuer. Mit Hilfe dieses Instrumentes wäre geklärt, wer viel und weit fliegt zahlt viel, wer auf die Umwelt achtet und auf ein klimafreundlicheres Verkehrsmittel umsteigt, zahlt weniger."

Zu den Befürchtungen, dass Millionen von Fluggästen aufgrund erhöhter Kosten dem Flieger fern bleiben, antwortet der VCD-Verkehrsreferent: *Laut Statistischem Bundesamt starteten und landeten an deutschen Flughäfen im ersten Halbjahr 2011 8,1 Prozent mehr Passagiere. Ein Zuwachs also von 92,6 Millionen Passagieren. Auch die International Air Transport Association (IATA) sieht einen weiteren Zuwachs, nämlich insgesamt 4,4 Prozent für das Jahr 2011".


Weitere Informationen zum Thema Kerosinsteuer: http://www.vcd.org/kerosinsteuer.html

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