DJV fordert Zeitungsverlage zur Rückkehr in die Tarifbindung auf

  • Pressemitteilung der Firma Deutscher Journalisten-Verband (DJV), 23.08.2011
Pressemitteilung vom: 23.08.2011 von der Firma Deutscher Journalisten-Verband (DJV) aus Berlin

Kurzfassung: Berlin, 23.08.2011 - Der Deutsche Journalisten-Verband hat tarifflüchtige Zeitungsverlage dazu aufgefordert, in die Tarifbindung zurückzukehren. "Die Flächentarifverträge für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen sind das Siegel des ...

[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 23.08.2011] DJV fordert Zeitungsverlage zur Rückkehr in die Tarifbindung auf


Berlin, 23.08.2011 - Der Deutsche Journalisten-Verband hat tarifflüchtige Zeitungsverlage dazu aufgefordert, in die Tarifbindung zurückzukehren. "Die Flächentarifverträge für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen sind das Siegel des Qualitätsjournalismus in Deutschland", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Wer sich außerhalb der Tarifverträge stelle, negiere die journalistische Leistung der Kolleginnen und Kollegen. Nach dem Tarifergebnis mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger vom vergangenen Donnerstag gebe es zudem keine wirtschaftliche Notwendigkeit für Verlage, die Tarifverträge nicht anzuwenden. Der zwischen BDZV und den Gewerkschaften DJV und ver.di vereinbarte Kompromiss sieht unter anderem vor, die Redakteursgehälter im kommenden Jahr um 1,5 Prozent anzuheben und in diesem Jahr sowie 2013 Einmalzahlungen von je 200 Euro zu leisten.

Der DJV-Vorsitzende begrüßte in dem Zusammenhang den aktuellen Streik der Journalisten bei dem zur Zeitungsgruppe Süddeutsche Zeitung gehörenden Schwarzwälder Boten, die mit ihrer unbefristeten Arbeitsniederlegung einen Haustarifvertrag bei dem tariflosen Blatt erzwingen wollen. "Tariflose Zustände bei Zeitungsverlagen sind ein Skandal, der schnellstens beendet werden muss", kritisierte Konken. Für Haustarifverträge hatten in den zurückliegenden Monaten auch Journalisten des Südkuriers aus der Holtzbrinck-Gruppe und der Bremer Tageszeitungen AG gestreikt. Bei Weser-Kurier und Bremer Nachrichten summierten sich die Arbeitsniederlegungen auf rund drei Wochen.

Nach Recherchen des DJV praktizieren derzeit 21 Zeitungstitel das so genannte Outsourcing von Redaktionen. Auf Redakteure bzw. Volontäre, die dauerhaft als Leiharbeitnehmer beschäftigt werden, greifen 19 Blätter zurück. Und 45 Zeitungen sind Mitglied im BDZV, ohne die gültigen Tarife anzuerkennen. Als "besonders kritisch" wertete der DJV-Vorsitzende die Tarifflucht von drei Blättern während der jüngsten Tarifauseinandersetzungen. In die Mitgliedschaft im BDZV ohne Tarifbindung wechselten Ende Juni der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag, Anfang Juli die zu Madsack gehörende Leipziger Volkszeitung und Ende Juli die Nordwestzeitung.

Die Liste der tarifflüchtigen Verlage erscheint auf der DJV-Homepage www.djv.denach Eingabe des Suchbegriffs "Tarifumgehung".


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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), 1949 gegründet, vertritt die berufs- und medienpolitischen Ziele und Forderungen der hauptberuflichen Journalistinnen und Journalisten aller Medien. Er ist politisch wie finanziell unabhängig und handelt ohne sachfremde Rücksichtnahmen. Der DJV achtet und fördert die publizistische Unabhängigkeit seiner Mitglieder.
In seiner Kombination aus Gewerkschaft und Berufsverband befindet er sich auf deutlichem Erfolgskurs. Die Entwicklung der Mitgliedszahlen belegt dies: Allein in den letzten zehn Jahren wuchs die Zahl der Mitglieder von 16.592 (12/88) auf 36.150 (5/00). Dies ist nicht zuletzt auf das umfangreiche Leistungspaket des DJV zurückzuführen:
Tarife:
Der DJV schließt als Tarifpartei seit 1950 in allen Medien Tarifverträge und überwacht deren Einhaltung.
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