Kurzfassung: In der Aktuellen Stunde des Plenums "Der Hessentag lädt uns ein, künftig alle zwei Jahre dabei zu sein" kritisiert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, dass es an einer Stelle im Landeshaushalt eine heilige Kuh zu geben scheine, ...

[Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag - 25.08.2011] Aktuelle Stunde - GRÜNE: Der Hessentag lädt uns ein, künftig alle zwei Jahre dabei zu sein


In der Aktuellen Stunde des Plenums "Der Hessentag lädt uns ein, künftig alle zwei Jahre dabei zu sein" kritisiert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, dass es an einer Stelle im Landeshaushalt eine heilige Kuh zu geben scheine, während an vielen anderen Stellen zum Teil schmerzhafte Einsparungen vorgenommen würden.

Beim Hessentag wird offenkundig nicht nach Möglichkeiten der Einsparung gesucht, sondern ganz im Gegenteil nach Zwangsbeglückung. Anders kann ich es nicht nennen, wenn nach der Absage der Stadt Vellmar nicht die Chance ergriffen wird, ernsthaft über ein anderes Konzept nachzudenken", so die finanzpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Sigrid Erfurth. So habe die Durchführung des Hessentags 2009 in Langenselbold mehr als 3,3 Millionen Euro Landesmittel gekostet. Hinzu kommen Zuwendungen für Investitionen aus dem Landeshaushalt von mehr als 5,6 Millionen Euro und nochmal mehr als 2,8 Millionen aus dem Kommunalen Finanzausgleich.

"Der Hessentag – oder besser gesagt die Hessentage haben ein Ausmaß angenommen, die mit dem eigentlichen Ansatz nicht mehr viel zu tun haben. Ursprünglich als Fest der Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft angelegt, haben wir jetzt eine 10-tägige Megaparty, mit einem Unterhaltungsprogramm, das von Stars und Sternchen nur so wimmelt. Getreu nach dem Motto: höher, schneller, weiter wird der Erfolg nur nach Besucherzahlen gemessen, die zu den Großveranstaltungen strömen. Wir GRÜNE fragen: Ist es Aufgabe der Landespolitik eine solche Mega-Sause zu finanzieren? Ist es nicht an der Zeit, umzudenken und sich auf den Kern der Sache zurück zu besinnen und das zu tun, was Aufgabe der Landespolitik ist: Ein Forum für Austausch und Begegnung schaffen in einem qualitativen und angemessenen Rahmen. Dazu würde es nach unserer Überzeugung reichen, wenn wir uns das große Hessenfest mit neuem Konzept alle zwei Jahre vornehmen. Das würde den Landeshaushalt entlasten und den Hessentag neu erden."

"Den Kommunen dient ein neues, angepasstes Konzept ebenfalls. Denn der Verzicht auf zehn Tage Dauer-Party mit Großveranstaltungen bedeutet auch wesentlich weniger Aufwand für die ausrichtende Kommune. Die Absage der Stadt Vellmar sollte jetzt als Chance begriffen werden, das Motto des Hessentages neu zu erfinden: ‚Der Hessentag lädt und ein, alle zwei Jahre dabei zu sein‘", schlägt Sigrid Erfurth vor.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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