Wasserkrise: Experten warnen vor 'geopolitischen Spannungen'

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 26.08.2011
Pressemitteilung vom: 26.08.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Schwarzmarkt und illegaler Raubbau bedrohen Wasserressourcen. / WWF: Wasserkrise ist globales Problem und erfordert globale Lösungen. - Hintergrundinformationen unter

[WWF - World Wide Fund For Nature - 26.08.2011] Wasserkrise: Experten warnen vor "geopolitischen Spannungen"


Schwarzmarkt und illegaler Raubbau bedrohen Wasserressourcen. / WWF: Wasserkrise ist globales Problem und erfordert globale Lösungen.

- Hintergrundinformationen unter
www.wwf.de/weltwasserwoche
- Interviews: Martin Geiger, WWF Deutschland, Leiter Fachbereich Süßwasser, Tel. 0151 - 18 85 49 10, Mail martin.geiger@wwf.de

Berlin / Stockholm, 26.08.2011 Zum Abschluss der Weltwasserwoche warnen Konferenzteilnehmer davor, dass sich der globale Wasserbedarf bis 2030 um bis zu 40 Prozent steigern könnte. "Nicht nur die Versorgungssicherheit mit Wasser, sondern auch mit Nahrung und Energie ist davon direkt betroffen", warnt Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland. "Eine Verschärfung der weltweiten Wasserkrise wird die öffentlichen Gesundheitskosten steigen lassen, die wirtschaftliche Entwicklung ausbremsen, ökologische Probleme verschärfen und zu sozialen und geopolitischen Spannung führen."

Der WWF fordert von der internationalen Staatengemeinschaft daher einen entschiedenen Kampf gegen die illegale Ausbeutung und den Schwarzmarkt für Wasser. "Es braucht neue und vor allem verbindliche Konzepte. Wer die Wasserkrise aus politischem Kalkül ignoriert, wird die Rechnung in einigen Jahren erhalten", sagte Geiger. Das UN-Weltwasserforum im März 2012 und die UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung Rio+20 im Juni 2012 seien ein geeigneter Rahmen, um die Weltwirtschaft auf ein sozial und ökologisch nachhaltiges Fundament zu stellen. Oberstes Gebot müsse es sein, das Menschenrecht auf Wasser durchzusetzen. Dies könne jedoch nicht nur allein mit technischen Mittel durchgesetzt werden. "Wer die Wasserkrise bekämpfen will, der muss die entsprechenden Ökosysteme vor Zerstörung und Verschmutzung schützen", sagt Geiger. "Feuchtgebiete müssen renaturiert, das Oberflächenwasser von Flüssen und Seen gereinigt und Grundwasservorkommen vor Ausbeutung geschützt werden. Es gibt auch ein Naturrecht auf Wasser."

Wissenschaftler und Experten auf der Weltwasserwoche fordern daher die internationale Staatengemeinschaft auf, sich bei Rio+20 auf verbindliche Zielsetzungen festzulegen und diese bis 2020 umzusetzen. So müssten Nachernteverluste bei Lebensmitteln um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Außerdem sei eine Effizienzsteigerung der Bewässerung im Agrarsektor um mindestens 20 Prozent notwendig. Ähnliches gelte bei der Energieproduktion. Nicht zuletzt müsse die weltweite Menge an aufbereitetem Wasser um mindestens 20 Prozent gesteigert und die Wasserverschmutzung um den gleichen Faktor verringert werden.


Weitere Informationen: Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland, 030/311 777 425

Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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