Verbriefungen: Aus der Krise nichts gelernt
- Pressemitteilung der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin, 31.08.2011
Pressemitteilung vom: 31.08.2011 von der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin aus Berlin
Kurzfassung: Die Verbriefung von Kreditrisiken gilt wieder als attraktives Geschäftsmodell, obwohl sie eine der Hauptursachen für den Ausbruch der Finanzkrise war. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Wochenbericht des Deutschen Instituts für ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 31.08.2011] Verbriefungen: Aus der Krise nichts gelernt
Die Verbriefung von Kreditrisiken gilt wieder als attraktives Geschäftsmodell, obwohl sie eine der Hauptursachen für den Ausbruch der Finanzkrise war. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). "Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich der Verbriefungsmarkt insbesondere in den USA bemerkenswert erholt hat - trotz aller weiterhin bestehenden Risiken", sagte DIW Experte Georg Erber. Nach wie vor fehle es an einer einheitlichen Regulierung und verbindlicher Transparenz. Ohne zwingende zentrale Registrierung und gründliche Prüfung aller Verbriefungen seien neue Verwerfungen auf den Finanzmärkten nicht auszuschließen. "Man vertraut offenbar darauf, dass sich der Krisenfall nicht wiederholt. Das könnte sich als Trugschluss erweisen", so Erber.
Die Neuemissionen von Verbriefungen sind in den USA mit Beginn der Finanzkrise 2008 gegenüber dem Vorjahr von circa 2 405 Milliarden Euro auf circa 934 Milliarden Euro um über 60 Prozent scharf eingebrochen. Danach haben sich die Werte schrittweise auf circa 1 277 Milliarden Euro im Jahr 2010 erholt. Damit ist dieses Marktvolumen zwar nur noch halb so groß wie vor der Krise, von einer Austrocknung des Verbriefungsmarktes kann jedoch nicht die Rede sein. In Europa setzte der Einbruch der Neuemissionen von 711 Milliarden Euro auf 414 Milliarden Euro erst im Jahr 2009 ein, im Jahr 2010 lag der Wert bei 383 Milliarden Euro.
Bei den Bestandsgrößen dieser meist toxischen Papiere vollzieht sich der Abbau der Altlasten nur sehr schleppend. So existieren in den USA rund 3,335 Billionen Euro an Junk-Bonds auf dem Verbriefungsmarkt. "Der genaue Anteil der Altlasten aus der Zeit vor der Finanzkrise lässt sich allerdings schwer einschätzen. Fest steht, dass es noch einen erheblichen Wertberichtigungs- und Abschreibungsbedarf gibt", sagt Erber. Hinzu kommt, dass in den USA immer noch zu viele positive Ratings vergeben werden. In Europa setzt dagegen der Stabilitäts- und Wachstumspakt Fehlanreize für überschuldete Länder, ihre Staatshaushalte mittels Verbriefungen zu schönen.
Verbriefungen sind tot - lang leben Verbriefungen? Von Georg Erber, Wochenbericht 35-2011
Nach der Krise ist vor der Krise : Acht Fragen an Georg Erber
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Die Verbriefung von Kreditrisiken gilt wieder als attraktives Geschäftsmodell, obwohl sie eine der Hauptursachen für den Ausbruch der Finanzkrise war. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). "Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich der Verbriefungsmarkt insbesondere in den USA bemerkenswert erholt hat - trotz aller weiterhin bestehenden Risiken", sagte DIW Experte Georg Erber. Nach wie vor fehle es an einer einheitlichen Regulierung und verbindlicher Transparenz. Ohne zwingende zentrale Registrierung und gründliche Prüfung aller Verbriefungen seien neue Verwerfungen auf den Finanzmärkten nicht auszuschließen. "Man vertraut offenbar darauf, dass sich der Krisenfall nicht wiederholt. Das könnte sich als Trugschluss erweisen", so Erber.
Die Neuemissionen von Verbriefungen sind in den USA mit Beginn der Finanzkrise 2008 gegenüber dem Vorjahr von circa 2 405 Milliarden Euro auf circa 934 Milliarden Euro um über 60 Prozent scharf eingebrochen. Danach haben sich die Werte schrittweise auf circa 1 277 Milliarden Euro im Jahr 2010 erholt. Damit ist dieses Marktvolumen zwar nur noch halb so groß wie vor der Krise, von einer Austrocknung des Verbriefungsmarktes kann jedoch nicht die Rede sein. In Europa setzte der Einbruch der Neuemissionen von 711 Milliarden Euro auf 414 Milliarden Euro erst im Jahr 2009 ein, im Jahr 2010 lag der Wert bei 383 Milliarden Euro.
Bei den Bestandsgrößen dieser meist toxischen Papiere vollzieht sich der Abbau der Altlasten nur sehr schleppend. So existieren in den USA rund 3,335 Billionen Euro an Junk-Bonds auf dem Verbriefungsmarkt. "Der genaue Anteil der Altlasten aus der Zeit vor der Finanzkrise lässt sich allerdings schwer einschätzen. Fest steht, dass es noch einen erheblichen Wertberichtigungs- und Abschreibungsbedarf gibt", sagt Erber. Hinzu kommt, dass in den USA immer noch zu viele positive Ratings vergeben werden. In Europa setzt dagegen der Stabilitäts- und Wachstumspakt Fehlanreize für überschuldete Länder, ihre Staatshaushalte mittels Verbriefungen zu schönen.
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