Lehrerstudium in Chemnitz vor Neuanfang?

  • Pressemitteilung der Firma Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), 15.09.2011
Pressemitteilung vom: 15.09.2011 von der Firma Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) aus Leipzig

Kurzfassung: Damit Sachsen die Lehrer nicht ausgehen, wollen CDU- und FDP-Bildungspolitiker die Lehrer-Ausbildung in Chemnitz wiederbeleben. Damit Sachsen die Lehrer nicht ausgehen, wollen CDU- und FDP-Bildungspolitiker die Lehrer-Ausbildung in Chemnitz ...

[Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) - 15.09.2011] Lehrerstudium in Chemnitz vor Neuanfang?


Damit Sachsen die Lehrer nicht ausgehen, wollen CDU- und FDP-Bildungspolitiker die Lehrer-Ausbildung in Chemnitz wiederbeleben.

Damit Sachsen die Lehrer nicht ausgehen, wollen CDU- und FDP-Bildungspolitiker die Lehrer-Ausbildung in Chemnitz wiederbeleben.
Der Bildungsexperte der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Colditz, sagte der MDR Recherche-Redaktion, "die Ausbildung in Leipzig und Dresden reicht nicht, um den anstehenden Bedarf zu decken. Wir müssen auf Chemnitz zurückgreifen und wir wollen auf Chemnitz zurückgreifen." Die Lehrerausbildung in Chemnitz war im Zuge der Hochschulreform 1997 eingestellt worden.

Colditz zufolge fehlen allein bis 2020 voraussichtlich rund 8.000 neue Lehrer. "Es ist fünf Minuten nach zwölf. Wir bräuchten ab kommendem Jahr
1.300 Neueinstellungen jährlich. Das lässt sich nicht aussitzen", sagt der CDU-Bildungspolitiker. Weil zugleich die Anforderungen an die Ausbildung und Schülerzahlen stiegen, "würde es sich anbieten, wenn ein weiterer Ausbildungsstandort hinzukäme." Norbert Bläsner, Bildungspolitiker der FDP-Fraktion, stellte sich hinter Colditz. Gerade bei der Grundschullehrer-Ausbildung herrsche "besonderer Bedarf". Er schlug zudem vor, wie bei den Landärzten über Stipendien lenkend einzugreifen.

Sowohl Finanzministerium als auch Kultusministerium äußerten sich verhalten zu dem Vorstoß. Nach Angaben des Kultusministeriums können an den Universitäten Leipzig und Dresden derzeit bis zu 1.200 Studienanfänger pro Jahr starten. "Ein weiterer Standort ist nicht zwingend erforderlich", teilte eine Sprecherin mit. "Wenn es gelingt, mehr Interessenten zu gewinnen, werden die Hochschulen in die Lage versetzt, auch darüber hinaus weitere Studienanfänger für das Lehramtsstudium zu immatrikulieren." Das Finanzministerium verwies wie das Kultusministerium auf die aktuellen Gespräche beider Ministerien zur Feststellung des Lehrerbedarfs.

Chemnitz war Verlierer der Hochschulreform 1997: Seit 1999 wurden keine Lehramtsstudenten immatrikuliert. In diesem Jahr nun ist die Referendarausbildung in Chemnitz überraschend wieder reaktiviert worden:
82 junge Lehrer werden dort ab 21. September offiziell in ihre praktische Phase der Lehrerausbildung starten.

In Sachsen werden bis 2030 drei Viertel der 32.400 Lehrer aus Altersgründen aus dem Lehramt ausscheiden, der Großteil nach Angaben des Kultusministeriums zwischen 2015 und 2020. Um diese Abgänge auszugleichen, müssen vorsichtigen Prognosen zufolge schon ab 2014 jährlich weit mehr als 1.100 Lehrer neu eingestellt werden. Außerdem will das Finanzministerium die rund 32.400 Lehrerstellen im Land auf
23.000 reduzieren. Das Kultusministerium hält aber 29.000 Stellen für nötig.

zum Artikel bei MDR.DE:
http://www.mdr.de/presse/unternehmen/presseinformation432.html




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