Die Zukunft der Alterssicherung in Deutschland

  • Pressemitteilung der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin, 21.09.2011
Pressemitteilung vom: 21.09.2011 von der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin aus Berlin

Kurzfassung: Rund zehn Prozent aller älteren Menschen sind sowohl einkommens- als auch vermögensarm. Damit ist das Risiko der Altersarmut zwar bislang geringer als das Armutsrisiko der Gesamtbevölkerung. Erste Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass ...

[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 21.09.2011] Die Zukunft der Alterssicherung in Deutschland


Rund zehn Prozent aller älteren Menschen sind sowohl einkommens- als auch vermögensarm. Damit ist das Risiko der Altersarmut zwar bislang geringer als das Armutsrisiko der Gesamtbevölkerung. Erste Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass Altersarmut in Deutschland in Zukunft ein Problem werden könnte. Die Bundesregierung hat das Thema mit dem "Regierungsdialog Rente" in den Fokus genommen. Mit dem neuen Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung legt das DIW Berlin nun eine umfassende Analyse der Zukunft der Alterssicherung vor.

Die Aufsätze in Kürze: Karl Brenke und Klaus F. Zimmermann plädieren für einen längeren Verbleib der Älteren im Erwerbsleben. Bereits im letzten Jahrzehnt expandierte die Beschäftigung der Älteren in Deutschland erheblich, sie könnte jedoch noch weiter gesteigert werden. Stefan Moog und Christoph Müller zeigen, dass Deutschland im internationalen Vergleich mit seiner Rentenpolitik im Trend liegt: Die Mehrzahl der OECD-Staaten hat die Tendenz zur ausufernden Frühverrentung gestoppt, wobei die einzelnen Staaten bei ihren Reformen unterschiedliche Wege wählten. Bert Rürup setzt sich kritisch mit der Debatte um die Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auseinander. Entscheidend sei der von der Reform zu erwartende Wachstumsimpuls des Erwerbspersonenpotentials. Johannes Geyer und Peter Haan untersuchen die Einkommenswirkungen der Rente mit 67. Sie zeigen anhand von Modellrechnungen, dass die Erhöhung des Renteneintrittsalters nicht mit einer generellen Senkung der Renten einhergeht, wie Kritiker oft behaupten. Die Rentenhöhe hängt vielmehr in erster Linie von der Erwerbsbiografie und damit vom Arbeitsmarkt ab, weshalb Altersarmut nicht auszuschließen ist. Jan Göbel und Markus Grabka kommen zu dem erstaunlichen Befund, dass das Risiko der Altersarmut im vergangenen Jahrzehnt konstant geblieben ist, obwohl die ausgezahlten Rentenbeträge gesunken sind und das Armutsrisiko in der Gesamtbevölkerung gestiegen ist. Armutsmindernd wirkt, dass immer mehr Rentner in Paarhaushalten leben und immer mehr einkommensarme Rentner über Vermögen verfügen. Tim Bönke, Carsten Schröder und Katharina Schulte zeigen, dass sich die Einkommenssituation der Rentner in den 90er Jahren verbessert hat und danach stagnierte. Ihre Ergebnisse weisen auch auf eine zukünftige Zunahme der Ungleichheit der Einkommensverteilung im Alter hin. Patricia Frericks geht der Frage nach, ob das Rentensystem auch Frauen ermöglicht, angemessene Rentenanwartschaften nach dem Modell des "Eckrentners" aufzubauen. Der Befund zeigt, dass der Trend zur Individualisierung der Berechnungsnormen bei der Rente die sich nur sehr langsam verändernden geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Erwerbsbiografien nicht hinreichend berücksichtigt.
Die Zukunft der Alterssicherung. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 2/2011. Berlin, Duncker
Humblot
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