Interview von Hermann Gröhe in der Saarbrücker Zeitung
- Pressemitteilung der Firma CDU, 22.09.2011
Pressemitteilung vom: 22.09.2011 von der Firma CDU aus Berlin
Kurzfassung: Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit: CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gab der "Saarbrücker Zeitung" (heutige Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Hagen Strauß. Frage: Herr Gröhe, was erwarten Sie von der ...
[CDU - 22.09.2011] Interview von Hermann Gröhe in der Saarbrücker Zeitung
Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit:
CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gab der "Saarbrücker Zeitung" (heutige Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Hagen Strauß.
Frage: Herr Gröhe, was erwarten Sie von der Bundestag-Rede des Papstes?
Hermann Gröhe: Ich bin sehr gespannt, wie sich der Papst zu Europa äußert. Benedikt XVI. ist eine der herausragenden intellektuellen Stimmen, wenn es darum geht, das Wesen Europas jenseits von Markt und Materiellem zu beschreiben.
Frage: Haben Sie Verständnis für jene, die den Auftritt kritisieren und ihm fernbleiben werden?
Gröhe: In dieser Weise einer so bedeutenden Persönlichkeit im Bundestag den Respekt zu verweigern, finde ich beschämend, ja schäbig. Wer das damit begründet, dass Religion im öffentlichen Raum nichts zu suchen hat, der hat von der Bedeutung der Religionsfreiheit in unserem Land nichts verstanden. Und an die Adresse der Linksfraktion sage ich: Es ist skandalös, wenn diejenigen, die den Menschenfreund Papst Benedikt boykottieren, gleichzeitig den Menschenschinder Castro hofieren.
Frage: Nun hat sich die CDU ein Stück weit modernisiert, die katholische Kirche nach Auffassung vieler aber nicht. Muss ihre Partei den Papst nicht kritischer sehen?
Gröhe: Nein. Die Politik sollte sich nicht als Schiedsrichter des innerkirchlichen Dialogs aufspielen. Wir haben zugleich viele besonders engagierte Katholiken in den Reihen der Union, die an diesem Dialog teilnehmen und ihn auch prägen.
Frage: Sie finden es also akzeptabel, dass der katholische Bundespräsident Christian Wulff vom Abendmahl ausgeschlossen wird, weil er wieder geheiratet hat?
Gröhe: Zunächst: Ich verteidige das Selbstbestimmungsrecht der Kirchen ganz entschieden, auch gegen politische Einmischungen. Aber ich nehme die innerkirchliche Diskussion über Wiederverheiratete mit Sympathie wahr. Und als Protestant würde ich gerne mit meiner katholischen Frau zusammen das Abendmahl feiern.
Frage: Wie können Kirche und Menschen einander wieder näher kommen?
Gröhe: Die Vorstellung, man müsste der katholischen Kirche von außen zwei oder drei Reformschritte aufnötigen, und dann ist sie den Menschen näher, empfinde ich als naiv. Ich erlebe in beiden großen Kirchen immer wieder eindrucksvolle Aufbrüche, die sie den Menschen näher bringen.
Frage: War der Umgang mit dem Missbrauchsskandal auch ein solcher Aufbruch?
Gröhe: Es hat schreckliche Vorfälle gegeben. Aber die katholische Kirche arbeitet diese Vorfälle und auch eigene Fehler entschieden auf. Die dramatischen Missbrauchsfälle wurden und werden in der Öffentlichkeit für eine anti-katholische Stimmungsmache genutzt. Gegen eine solche Stimmungsmache wird die CDU die Kirche aus sehr grundsätzlicher Nähe heraus immer in Schutz nehmen.
CDU Deutschlands
Klingelhöferstraße 8
10785 Berlin
Telefon: 030-22070-0
Telefax: 030-22070-111
E-Mail: pressemitteilung@cdu.de
Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit:
CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gab der "Saarbrücker Zeitung" (heutige Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Hagen Strauß.
Frage: Herr Gröhe, was erwarten Sie von der Bundestag-Rede des Papstes?
Hermann Gröhe: Ich bin sehr gespannt, wie sich der Papst zu Europa äußert. Benedikt XVI. ist eine der herausragenden intellektuellen Stimmen, wenn es darum geht, das Wesen Europas jenseits von Markt und Materiellem zu beschreiben.
Frage: Haben Sie Verständnis für jene, die den Auftritt kritisieren und ihm fernbleiben werden?
Gröhe: In dieser Weise einer so bedeutenden Persönlichkeit im Bundestag den Respekt zu verweigern, finde ich beschämend, ja schäbig. Wer das damit begründet, dass Religion im öffentlichen Raum nichts zu suchen hat, der hat von der Bedeutung der Religionsfreiheit in unserem Land nichts verstanden. Und an die Adresse der Linksfraktion sage ich: Es ist skandalös, wenn diejenigen, die den Menschenfreund Papst Benedikt boykottieren, gleichzeitig den Menschenschinder Castro hofieren.
Frage: Nun hat sich die CDU ein Stück weit modernisiert, die katholische Kirche nach Auffassung vieler aber nicht. Muss ihre Partei den Papst nicht kritischer sehen?
Gröhe: Nein. Die Politik sollte sich nicht als Schiedsrichter des innerkirchlichen Dialogs aufspielen. Wir haben zugleich viele besonders engagierte Katholiken in den Reihen der Union, die an diesem Dialog teilnehmen und ihn auch prägen.
Frage: Sie finden es also akzeptabel, dass der katholische Bundespräsident Christian Wulff vom Abendmahl ausgeschlossen wird, weil er wieder geheiratet hat?
Gröhe: Zunächst: Ich verteidige das Selbstbestimmungsrecht der Kirchen ganz entschieden, auch gegen politische Einmischungen. Aber ich nehme die innerkirchliche Diskussion über Wiederverheiratete mit Sympathie wahr. Und als Protestant würde ich gerne mit meiner katholischen Frau zusammen das Abendmahl feiern.
Frage: Wie können Kirche und Menschen einander wieder näher kommen?
Gröhe: Die Vorstellung, man müsste der katholischen Kirche von außen zwei oder drei Reformschritte aufnötigen, und dann ist sie den Menschen näher, empfinde ich als naiv. Ich erlebe in beiden großen Kirchen immer wieder eindrucksvolle Aufbrüche, die sie den Menschen näher bringen.
Frage: War der Umgang mit dem Missbrauchsskandal auch ein solcher Aufbruch?
Gröhe: Es hat schreckliche Vorfälle gegeben. Aber die katholische Kirche arbeitet diese Vorfälle und auch eigene Fehler entschieden auf. Die dramatischen Missbrauchsfälle wurden und werden in der Öffentlichkeit für eine anti-katholische Stimmungsmache genutzt. Gegen eine solche Stimmungsmache wird die CDU die Kirche aus sehr grundsätzlicher Nähe heraus immer in Schutz nehmen.
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Über CDU:
Die Christlich Demokratische Union Deutschlands ist die Volkspartei der Mitte. Wir wenden uns an Menschen aus allen Schichten und Gruppen unseres Landes.
Grundlage unserer Politik ist das christliche Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott. Unsere Grundwerte Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind daraus abgeleitet. Die CDU ist für jeden offen, der die Würde und Freiheit aller Menschen und die daraus abgeleiteten Grundüberzeugungen unserer Politik bejaht.
Unsere Partei wurde 1945 von Menschen gegründet, die Deutschlands Zukunft mit einer christlich geprägten, überkonfessionellen Volkspartei gestalten wollten. In dieser neuen Volkspartei fanden sich katholische und evangelische Christen, Konservative, Liberale und Christlich-Soziale, Frauen und Männer aus verschiedenen Regionen, aus allen sozialen Schichten und demokratischen Traditionen unseres Vaterlandes.
Die CDU Deutschlands steht für die freiheitliche und rechtsstaatliche Demokratie, für die Soziale und Ökologische Marktwirtschaft, die Einbindung Deutschlands in die westliche Werte- und Verteidigungsgemeinschaft, für die Einheit der Nation und die Einigung Europas.
Die CDU war immer die Partei zukunftsweisender moderner Konzepte. Unsere Ideen und Vorstellungen haben das Aufbauwerk nach dem Krieg erfolgreich vorangetrieben, unser Land in Europäischer Union und NATO fest verankert und Deutschland zu einem blühenden Gemeinwesen gemacht. Mit der Deutschen Einheit hat sich eine unserer großen politischen Visionen erfüllt.
Ein menschlicher, an christlichen Werten ausgerichteter Kurs: Das sind Kompaß und Richtmaß unserer Politik. Auf dieser Grundlage treten wir an, unser Gemeinwesen in der sich verändernden Welt weiterzuentwickeln. Wir werden diesen Weg mit Mut und Tatkraft gehen, um unseren Kindern und Enkeln für ihre Zukunft im 21. Jahrhundert alle Chancen zu geben.
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Unsere Partei wurde 1945 von Menschen gegründet, die Deutschlands Zukunft mit einer christlich geprägten, überkonfessionellen Volkspartei gestalten wollten. In dieser neuen Volkspartei fanden sich katholische und evangelische Christen, Konservative, Liberale und Christlich-Soziale, Frauen und Männer aus verschiedenen Regionen, aus allen sozialen Schichten und demokratischen Traditionen unseres Vaterlandes.
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Die CDU war immer die Partei zukunftsweisender moderner Konzepte. Unsere Ideen und Vorstellungen haben das Aufbauwerk nach dem Krieg erfolgreich vorangetrieben, unser Land in Europäischer Union und NATO fest verankert und Deutschland zu einem blühenden Gemeinwesen gemacht. Mit der Deutschen Einheit hat sich eine unserer großen politischen Visionen erfüllt.
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