ThyssenKrupp droht hohe Schadensersatzklage
- Pressemitteilung der Firma manager magazin Verlagsgesellschaft, 22.09.2011
Pressemitteilung vom: 22.09.2011 von der Firma manager magazin Verlagsgesellschaft aus Hamburg
Kurzfassung: Der Essener Industriekonzern ThyssenKrupp ist tiefer in den Skandal um die sogenannten Schienenfreunde verwickelt als bislang bekannt. Wie das manager magazin in seinem aktuellen Heft (Erscheinungstermin: 23. September) berichtet, war ThyssenKrupp ...
[manager magazin Verlagsgesellschaft - 22.09.2011] ThyssenKrupp droht hohe Schadensersatzklage
Der Essener Industriekonzern ThyssenKrupp ist tiefer in den Skandal um die sogenannten Schienenfreunde verwickelt als bislang bekannt. Wie das manager magazin in seinem aktuellen Heft (Erscheinungstermin: 23. September) berichtet, war ThyssenKrupp Hauptnutznießer des Kartells von Schienenherstellern. Laut dem Bericht soll eine Tochter von ThyssenKrupp rund die Hälfte der Jahresmenge, die das Kartell zwischen 2002 und 2009 kontrollierte, abgedeckt haben. Dem Konzern droht nun eine Schadensersatzklage seitens der Deutschen Bahn.
Insgesamt sollen rund 30 Unternehmen an dem Kartell beteiligt gewesen sein.
Die Gruppe hatte offenbar jahrelang die Preise für Schienenlieferungen an den Großkunden Deutsche Bahn abgesprochen. Nach Darstellung der Deutschen Bahn hat das Logistikunternehmen deswegen um bis zu 20 Prozent überhöhte Preise gezahlt. Der hohe Anteil von ThyssenKrupp kommt dadurch zustande, dass der Konzern in Deutschland auch die Schienen des österreichischen Stahlunternehmens Voestalpine auf eigene Rechnung vermarktete.
In einem Interview mit dem Magazin sagte Gerd Becht, Compliance-Vorstand der Deutschen Bahn, dass die Bahn bereits "intensive Gespräche mit kartellbeteiligten Unternehmen" über mögliche Ausgleichszahlungen führe.
"Ich bin zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr eine erste Einigung über Schadensersatzzahlungen mit einem Kartellanten erzielen können", sagte Becht. "Wir wären dann sogar schneller als Staatsanwaltschaft und Bundeskartellamt, denn eine Bußgeldentscheidung ist in diesem Fall nach unserer Einschätzung kaum vor Ende 2012 zu erwarten."
Zu dem ihr entstandenen Gesamtschaden macht die Deutsche Bahn bislang nur vage Aussagen. "Aus unserer Sicht scheint ein dreistelliger Millionenbetrag realistisch", sagte Becht.
Autor: Thomas Werres
Telefon: 040 308005-41
Hamburg, 22. September 2011
manager magazin
Kommunikation
Silke Döhren
Telefon: 040 3007-2870
E-Mail: Silke_Doehren@manager-magazin.de
Der Essener Industriekonzern ThyssenKrupp ist tiefer in den Skandal um die sogenannten Schienenfreunde verwickelt als bislang bekannt. Wie das manager magazin in seinem aktuellen Heft (Erscheinungstermin: 23. September) berichtet, war ThyssenKrupp Hauptnutznießer des Kartells von Schienenherstellern. Laut dem Bericht soll eine Tochter von ThyssenKrupp rund die Hälfte der Jahresmenge, die das Kartell zwischen 2002 und 2009 kontrollierte, abgedeckt haben. Dem Konzern droht nun eine Schadensersatzklage seitens der Deutschen Bahn.
Insgesamt sollen rund 30 Unternehmen an dem Kartell beteiligt gewesen sein.
Die Gruppe hatte offenbar jahrelang die Preise für Schienenlieferungen an den Großkunden Deutsche Bahn abgesprochen. Nach Darstellung der Deutschen Bahn hat das Logistikunternehmen deswegen um bis zu 20 Prozent überhöhte Preise gezahlt. Der hohe Anteil von ThyssenKrupp kommt dadurch zustande, dass der Konzern in Deutschland auch die Schienen des österreichischen Stahlunternehmens Voestalpine auf eigene Rechnung vermarktete.
In einem Interview mit dem Magazin sagte Gerd Becht, Compliance-Vorstand der Deutschen Bahn, dass die Bahn bereits "intensive Gespräche mit kartellbeteiligten Unternehmen" über mögliche Ausgleichszahlungen führe.
"Ich bin zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr eine erste Einigung über Schadensersatzzahlungen mit einem Kartellanten erzielen können", sagte Becht. "Wir wären dann sogar schneller als Staatsanwaltschaft und Bundeskartellamt, denn eine Bußgeldentscheidung ist in diesem Fall nach unserer Einschätzung kaum vor Ende 2012 zu erwarten."
Zu dem ihr entstandenen Gesamtschaden macht die Deutsche Bahn bislang nur vage Aussagen. "Aus unserer Sicht scheint ein dreistelliger Millionenbetrag realistisch", sagte Becht.
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