Öffentliches Finanzierungsdefizit im 1. Halbjahr 2011 um 44,4 Milliarden Euro niedriger

  • Pressemitteilung der Firma Statistisches Bundesamt, 30.09.2011
Pressemitteilung vom: 30.09.2011 von der Firma Statistisches Bundesamt aus Wiesbaden

Kurzfassung: WIESBADEN -Im ersten Halbjahr 2011 errechnete sich auf der Basis vorläufiger Ergebnisse der vierteljährlichen Kassenstatistik ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit des öffentlichen Gesamthaushalts - in Abgrenzung der Finanzstatistik - von 15,6 ...

[Statistisches Bundesamt - 30.09.2011] Öffentliches Finanzierungsdefizit im 1. Halbjahr 2011 um 44,4 Milliarden Euro niedriger


WIESBADEN -Im ersten Halbjahr 2011 errechnete sich auf der Basis vorläufiger Ergebnisse der vierteljährlichen Kassenstatistik ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit des öffentlichen Gesamthaushalts - in Abgrenzung der Finanzstatistik - von 15,6 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, fiel das Defizit um 44,4 Milliarden Euro niedriger aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen des öffentlichen Gesamthaushalts (Kern- und Extrahaushalte) lagen im ersten Halbjahr 2011 bei 555,1 Milliarden Euro und waren damit um 11,2 % höher als im ersten Halbjahr 2010. Die Ausgaben beliefen sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 auf 570,7 Milliarden Euro. Ihr Zuwachs gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 war mit + 2,1 % deutlich geringer.

Im Berichtszeitraum reduzierte sich das Finanzierungsdefizit des Bundes um 26,5 Milliarden Euro auf 10,8 Milliarden Euro. Das Finanzierungsdefizit der Länder ging um 7,3 Milliarden Euro auf 4,0 Milliarden Euro zurück. Die Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen ein Finanzierungsdefizit von 4,8 Milliarden Euro aus, das um 3,5 Milliarden Euro geringer war als im ersten Halbjahr 2010. Für die Sozialversicherung errechnete sich ein Finanzierungsüberschuss von 4,0 Milliarden Euro - im ersten Halbjahr 2010 war es noch ein Finanzierungsdefizit von 3,0 Milliarden Euro.

Der kräftige Zuwachs bei den öffentlichen Einnahmen war maßgeblich auf die um 7,0 % auf 473,3 Milliarden Euro gestiegenen Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben zurückzuführen. Beim Bund lagen die Steuereinnahmen um 9,3 %, bei den Ländern um 8,6 % und bei den Gemeinden sogar um 12,8 % über dem im ersten Vorjahreshalbjahr erzielten Niveau. Etwas geringer fiel mit + 3,8 % der Zuwachs bei den Beitragseinnahmen der Sozialversicherung aus, die zu den steuerähnlichen Abgaben zählen.

Bei den öffentlichen Ausgaben stiegen die Personalausgaben im ersten Halbjahr 2011 um 2,5 % auf 113,7 Milliarden Euro. Die Ausgaben für den laufenden Sachaufwand erhöhten sich um 2,7 % auf 144,0 Milliarden Euro gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dagegen unterschritten die Ausgaben für soziale Leistungen mit 187,6 Milliarden Euro das Vorjahresniveau um 2,4 %.

Methodische Hinweise

Die vorläufigen Kassenergebnisse im ersten Halbjahr 2011 beziehen sich auf den öffentlichen Gesamthaushalt (Kern- und Extrahaushalte des Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände und der Sozialversicherung sowie EU-Anteile).

Die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2010 wurden revidiert und sind mit den im Vorjahr veröffentlichten Daten nicht vergleichbar. Gründe der Revision sind unter Anderem die erstmalige Einbeziehung der Extrahaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie methodische Anpassungen.

Endgültige Ergebnisse für den öffentlichen Gesamthaushalt im ersten Halbjahr 2011 werden in der Fachserie 14, Reihe 2 "Vierteljährliche Kassenergebnisse des öffentlichen Gesamthaushalts" voraussichtlich im November 2011 veröffentlicht.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.


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