Malu Dreyer: Eine gute Pflege braucht qualifizierte Fachkräfte
- Pressemitteilung der Firma Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD RLP), 30.09.2011
Pressemitteilung vom: 30.09.2011 von der Firma Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD RLP) aus Mainz
Kurzfassung: Mainz - "Eine gute Pflege braucht genügend qualifizierte Fachkräfte." Das unterstrich Arbeitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz. Angesichts einer wachsenden Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen werde auch der Bedarf an professionellen ...
[Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD RLP) - 30.09.2011] Malu Dreyer: Eine gute Pflege braucht qualifizierte Fachkräfte
Mainz - "Eine gute Pflege braucht genügend qualifizierte Fachkräfte." Das unterstrich Arbeitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz. Angesichts einer wachsenden Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen werde auch der Bedarf an professionellen Pflegekräften steigen. Gleichzeitig gebe es aufgrund sinkender Geburtenzahlen immer weniger junge Menschen, die für einen Pflegeberuf in Frage kommen. "Rheinland-Pfalz unternimmt bereits große Anstrengungen, um den Fachkräftebedarf in den Gesundheitsfachberufen auch in Zukunft zu decken", so Malu Dreyer. Diese Anstrengungen sollen im Rahmen einer "Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsberufe 2012" weitergeführt und intensiviert werden. Die Ministerin stellte den Akteuren im Gesundheitswesen und in der Pflege heute in Mainz erste Überlegungen für die Initiative vor. Im weiteren Verlauf soll sie mit den Beteiligten konkretisiert werden.
Mit einem Dreiklang aus Ausbildung, Qualifizierung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen soll die Initiative junge Menschen, aber auch Menschen mit einer ursprünglich anderen oder einer unzureichenden Qualifikation für einen Beruf in der Pflege gewinnen und diejenigen, die einen Pflegeberuf ausüben, im Beruf halten. "Es gibt ein sehr großes Potential an Menschen, die für eine Tätigkeit in der Pflege in Frage kommen. Dieses Potential müssen wir noch besser nutzen, indem wir diese Menschen qualifizieren und motivieren", sagte Malu Dreyer.
In Sachen Ausbildung habe das Land bereits viel getan. So sei es beispielsweise mit der Einführung des Ausgleichsverfahrens und der Stufenausbildung in der Altenpflege- und der Altenpflegehilfeausbildung gelungen, die Zahl der Auszubildenden seit Einführung im Jahr 2004 kontinuierlich um über 30 Prozent zu steigern. "Wir werden alles tun, damit diese Instrumente weiter so gut greifen", sagte die Ministerin. Damit verbunden ist der Appell an die Träger der praktischen Ausbildung in der Pflege, die Zahl der Ausbildungsplätze noch einmal zu steigern. Darüber hinaus werden im Rahmen einer "Pflege on Tour" in Zusammenarbeit mit der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz in allgemeinbildenden Schulen gezielt Schülerinnen und Schüler angesprochen, um ihr Interesse für eine Tätigkeit in der Pflege zu wecken.
Mit einer Vorqualifizierungsmaßnahme für die Altenpflegehilfeausbildung soll der aktuell bestehende Bedarf an Fachkräften in der Altenpflegehilfe gedeckt und der Einstieg in die dreijährige Altenpflegeausbildung eröffnet werden. Zielgruppe der Maßnahme sind vor allem langzeitarbeitslose Menschen, die durch Betreuung und Qualifizierung auf eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer vorbereitet werden.
Die Ministerin will darüber hinaus mehr Menschen mit Migrationshintergrund für die Pflege gewinnen, um vor allem auch den Bedürfnissen einer steigenden Zahl von pflegebedürftigen Migrantinnen und Migranten nach kultursensibler Pflege gerecht zu werden. Dazu sollen Projekte entwickelt werden, bei denen Jugendliche mit Migrationshintergrund im Anschluss an das 9. Hauptschuljahr mit einer grundlegenden beruflichen Orientierung für das Gesundheits- und Sozialwesen an eine Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf herangeführt werden.
Das Angebot einer Nachqualifizierungsmaßnahme richtet sich an an- und ungelernt in der Pflege Tätige und nutzt ihre bereits erworbenen Kenntnisse. Das Projekt in enger Kooperation mit dem Bildungsministerium und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit ist bereits angelaufen und endet im August 2013. Es hat zum Ziel, dass die an- und ungelernten Kräfte einen Abschluss als Altenpflegefachkraft absolvieren können.
Mit einer Wiedereinstiegqualifizierung sollen überdies gezielt Berufsrückkehrerinnen und Berufsrückkehrer, die sogenannte "Stille Reserve", angesprochen werden. Für sie sollen spezielle Qualifizierungsmaßnahmen für einen Wiedereinstieg in den Beruf konzipiert werden. Dabei soll mit der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit geprüft werden, welche Projekte umgesetzt werden können.
An die Gruppe der arbeitslosen Menschen richten sich Maßnahmen zur Umschulung. Im Jahre 2011 sei die Zahl der Umschulungen in der Altenpflege in Rheinland-Pfalz aufgrund nicht geklärter Fragen der Finanzierung des dritten Jahres auf Bundesebene gesunken. Sie setze sich massiv dafür ein, dass diese Finanzierung zukünftig geklärt werde, so dass die Zahl der Umschulungen wieder steige. Für das Schuljahr 2012/2013 sei eine Zielvereinbarung mit der Regionaldirektion zu diesem Thema in Arbeit, sagte die Ministerin.
"Neben der Qualifizierung sind die Arbeitsbedingungen ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, Menschen für die Pflege zu gewinnen und sie in diesem Beruf zu halten", so Malu Dreyer. Hier seien vor allem die Arbeitgeber gefordert, mit entsprechenden Strategien dafür zu sorgen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Beruf in jeder Lebensphase gesund und zufrieden ausfüllen können. Das Land unterstütze die Arbeitgeber in dieser Verantwortung. So seien im Rahmen der Initiative Projekte der Führungskräftequalifizierung für die mittlere bis obere Führungsebene von Diensten und Einrichtungen geplant. Dabei sollen innerbetriebliche Strategien einer systematischen Organisations- und Personalentwicklung umgesetzt werden.
"Viele Beschäftigte in der Pflege arbeiten aufgrund der belastenden Arbeitsbedingungen in Teilzeit. Das ist ein Problem. Ziel muss es sein, die Arbeit so zu organisieren und auszugestalten, dass Menschen einen vollen Arbeitstag gesund und vital ausfüllen können", sagte die Ministerin. Dazu sollen Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. In diesen Kontext gehöre auch das betriebliche Gesundheitsmanagement, bei dem die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als strategischer Faktor in das Leitbild und in die Kultur eines Betriebs einbezogen seien. Hierzu bereits vorhandene Konzepte sollen in die Dienste und Einrichtungen der Pflege getragen werden. Weitere Maßnahmen betreffen die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf , Fort- und Weiterbildung und den Einsatz neuer Technologien zur Entlastung und Unterstützung der Pflegekräfte.
Die wissenschaftliche Grundlage für die Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative bilden die Ergebnisse eines Branchenmonitorings, das das Sozialministerium beim Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) an der Universität Frankfurt am Main in Auftrag gegeben hat. Danach gibt es schon jetzt einen erheblichen Fachkräftebedarf in den Gesundheitsberufen in Rheinland-Pfalz. Bei der Gegenüberstellung von Angebot und Nachfrage fehlen aktuell in der Altenpflege 965, in der Altenpflegehilfe rund 420, in der Gesundheits- und Krankenpflege etwa 1.070 und in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege rund 220 Fachkräfte. Der Bedarf wird in Zukunft aufgrund des demographischen Wandels weiter steigen.
Kontakt
Annelie Zimmer
Pressereferat
Bauhofstraße 9
55116 Mainz
Telefon 06131 16-2401
Telefax 06131 1617-2401
E-Mail: annelie.zimmer@msagd.rlp.de
http://www.msagd.rlp.de
Mainz - "Eine gute Pflege braucht genügend qualifizierte Fachkräfte." Das unterstrich Arbeitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz. Angesichts einer wachsenden Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen werde auch der Bedarf an professionellen Pflegekräften steigen. Gleichzeitig gebe es aufgrund sinkender Geburtenzahlen immer weniger junge Menschen, die für einen Pflegeberuf in Frage kommen. "Rheinland-Pfalz unternimmt bereits große Anstrengungen, um den Fachkräftebedarf in den Gesundheitsfachberufen auch in Zukunft zu decken", so Malu Dreyer. Diese Anstrengungen sollen im Rahmen einer "Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsberufe 2012" weitergeführt und intensiviert werden. Die Ministerin stellte den Akteuren im Gesundheitswesen und in der Pflege heute in Mainz erste Überlegungen für die Initiative vor. Im weiteren Verlauf soll sie mit den Beteiligten konkretisiert werden.
Mit einem Dreiklang aus Ausbildung, Qualifizierung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen soll die Initiative junge Menschen, aber auch Menschen mit einer ursprünglich anderen oder einer unzureichenden Qualifikation für einen Beruf in der Pflege gewinnen und diejenigen, die einen Pflegeberuf ausüben, im Beruf halten. "Es gibt ein sehr großes Potential an Menschen, die für eine Tätigkeit in der Pflege in Frage kommen. Dieses Potential müssen wir noch besser nutzen, indem wir diese Menschen qualifizieren und motivieren", sagte Malu Dreyer.
In Sachen Ausbildung habe das Land bereits viel getan. So sei es beispielsweise mit der Einführung des Ausgleichsverfahrens und der Stufenausbildung in der Altenpflege- und der Altenpflegehilfeausbildung gelungen, die Zahl der Auszubildenden seit Einführung im Jahr 2004 kontinuierlich um über 30 Prozent zu steigern. "Wir werden alles tun, damit diese Instrumente weiter so gut greifen", sagte die Ministerin. Damit verbunden ist der Appell an die Träger der praktischen Ausbildung in der Pflege, die Zahl der Ausbildungsplätze noch einmal zu steigern. Darüber hinaus werden im Rahmen einer "Pflege on Tour" in Zusammenarbeit mit der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz in allgemeinbildenden Schulen gezielt Schülerinnen und Schüler angesprochen, um ihr Interesse für eine Tätigkeit in der Pflege zu wecken.
Mit einer Vorqualifizierungsmaßnahme für die Altenpflegehilfeausbildung soll der aktuell bestehende Bedarf an Fachkräften in der Altenpflegehilfe gedeckt und der Einstieg in die dreijährige Altenpflegeausbildung eröffnet werden. Zielgruppe der Maßnahme sind vor allem langzeitarbeitslose Menschen, die durch Betreuung und Qualifizierung auf eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer vorbereitet werden.
Die Ministerin will darüber hinaus mehr Menschen mit Migrationshintergrund für die Pflege gewinnen, um vor allem auch den Bedürfnissen einer steigenden Zahl von pflegebedürftigen Migrantinnen und Migranten nach kultursensibler Pflege gerecht zu werden. Dazu sollen Projekte entwickelt werden, bei denen Jugendliche mit Migrationshintergrund im Anschluss an das 9. Hauptschuljahr mit einer grundlegenden beruflichen Orientierung für das Gesundheits- und Sozialwesen an eine Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf herangeführt werden.
Das Angebot einer Nachqualifizierungsmaßnahme richtet sich an an- und ungelernt in der Pflege Tätige und nutzt ihre bereits erworbenen Kenntnisse. Das Projekt in enger Kooperation mit dem Bildungsministerium und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit ist bereits angelaufen und endet im August 2013. Es hat zum Ziel, dass die an- und ungelernten Kräfte einen Abschluss als Altenpflegefachkraft absolvieren können.
Mit einer Wiedereinstiegqualifizierung sollen überdies gezielt Berufsrückkehrerinnen und Berufsrückkehrer, die sogenannte "Stille Reserve", angesprochen werden. Für sie sollen spezielle Qualifizierungsmaßnahmen für einen Wiedereinstieg in den Beruf konzipiert werden. Dabei soll mit der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit geprüft werden, welche Projekte umgesetzt werden können.
An die Gruppe der arbeitslosen Menschen richten sich Maßnahmen zur Umschulung. Im Jahre 2011 sei die Zahl der Umschulungen in der Altenpflege in Rheinland-Pfalz aufgrund nicht geklärter Fragen der Finanzierung des dritten Jahres auf Bundesebene gesunken. Sie setze sich massiv dafür ein, dass diese Finanzierung zukünftig geklärt werde, so dass die Zahl der Umschulungen wieder steige. Für das Schuljahr 2012/2013 sei eine Zielvereinbarung mit der Regionaldirektion zu diesem Thema in Arbeit, sagte die Ministerin.
"Neben der Qualifizierung sind die Arbeitsbedingungen ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, Menschen für die Pflege zu gewinnen und sie in diesem Beruf zu halten", so Malu Dreyer. Hier seien vor allem die Arbeitgeber gefordert, mit entsprechenden Strategien dafür zu sorgen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Beruf in jeder Lebensphase gesund und zufrieden ausfüllen können. Das Land unterstütze die Arbeitgeber in dieser Verantwortung. So seien im Rahmen der Initiative Projekte der Führungskräftequalifizierung für die mittlere bis obere Führungsebene von Diensten und Einrichtungen geplant. Dabei sollen innerbetriebliche Strategien einer systematischen Organisations- und Personalentwicklung umgesetzt werden.
"Viele Beschäftigte in der Pflege arbeiten aufgrund der belastenden Arbeitsbedingungen in Teilzeit. Das ist ein Problem. Ziel muss es sein, die Arbeit so zu organisieren und auszugestalten, dass Menschen einen vollen Arbeitstag gesund und vital ausfüllen können", sagte die Ministerin. Dazu sollen Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. In diesen Kontext gehöre auch das betriebliche Gesundheitsmanagement, bei dem die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als strategischer Faktor in das Leitbild und in die Kultur eines Betriebs einbezogen seien. Hierzu bereits vorhandene Konzepte sollen in die Dienste und Einrichtungen der Pflege getragen werden. Weitere Maßnahmen betreffen die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf , Fort- und Weiterbildung und den Einsatz neuer Technologien zur Entlastung und Unterstützung der Pflegekräfte.
Die wissenschaftliche Grundlage für die Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative bilden die Ergebnisse eines Branchenmonitorings, das das Sozialministerium beim Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) an der Universität Frankfurt am Main in Auftrag gegeben hat. Danach gibt es schon jetzt einen erheblichen Fachkräftebedarf in den Gesundheitsberufen in Rheinland-Pfalz. Bei der Gegenüberstellung von Angebot und Nachfrage fehlen aktuell in der Altenpflege 965, in der Altenpflegehilfe rund 420, in der Gesundheits- und Krankenpflege etwa 1.070 und in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege rund 220 Fachkräfte. Der Bedarf wird in Zukunft aufgrund des demographischen Wandels weiter steigen.
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