Alarm für seltene Schmetterlinge in Europa: Verbände und Wissenschaftler stellen neuen Verbreitungsatlas der Tagfalter vor
- Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 05.10.2011
Pressemitteilung vom: 05.10.2011 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn
Kurzfassung: Der Atlas beinhaltet Verbreitungskarten aller 441 europäischen Tagfalterarten. Über 655.000 Datensätze aus ganz Europa wurden dafür erfasst und ausgewertet. Neben der umfangreichen Bereitstellung von Informationen für die Taxonomie und ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 05.10.2011] Alarm für seltene Schmetterlinge in Europa: Verbände und Wissenschaftler stellen neuen Verbreitungsatlas der Tagfalter vor
Halle/Berlin – Die Gesellschaft für Schmetterlingsschutz (GfS), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) veröffentlichten heute den aktuellen europäischen Schmetterlingsatlas ("Distribution Atlas of Butterflies in Europe"), die größte Zusammenstellung zur Verbreitung von Schmetterlingen in Europa. "Die neuen Daten zeigen den zerbrechlichen Zustand der Tagfaltervorkommen in Europa. Um zerstreute Populationen zu vernetzen und dadurch dauerhaft zu retten, ist der Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume dringlicher denn je", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Dabei sei insbesondere die europäische Agrarpolitik gefordert, wirksame Maßnahmen sicherzustellen. Allein der Aurorafalter könnte unter heutigen Bedingungen bis zum Jahr 2080 über 85 Prozent seines Lebensraumes verloren haben.
Der Atlas beinhaltet Verbreitungskarten aller 441 europäischen Tagfalterarten. Über 655.000 Datensätze aus ganz Europa wurden dafür erfasst und ausgewertet. Neben der umfangreichen Bereitstellung von Informationen für die Taxonomie und Biogeographie soll der Atlas eine Grundlage für den Schutz der europäischen Tagfalter darstellen. Dazu dienen vor allem die Karten, auf denen die "Hotspots" der Faltervielfalt wie auch des Vorkommens besonders seltener und gefährdeter Arten erkennbar sind. "Betrachten wir die Konzentration der endemischen – also nur in Europa vorkommenden – Arten, so sticht die Bedeutung des Alpenraumes, sowie das Mittelmeergebiet ins Auge", erklärte Josef Settele, Mitautor und Vorsitzender der GfS. "Dies zeigt, dass vor allem dort Veränderungen des Klimas oder auch der Landnutzung gravierende Folgen für Arten erwarten lassen, für die Europa in besonderem Maße verantwortlich ist."
Von zentraler Bedeutung ist das Engagement der insgesamt 272 ehrenamtlichen Mitarbeiter aus ganz Europa, die die Daten für den Atlas bereitgestellt haben. Die Daten aus Deutschland hat zu großen Teilen die Bundesarbeitsgemeinschaft Schmetterlinge des NABU erhoben, dem neben dem vom UFZ betriebenen "Tagfalter-Monitoring Deutschland" größten deutschen Netzwerk ehrenamtlicher Schmetterlingsforscher.
Das Atlas-Projekt wurde von Dr. Otakar Kudrna ins Leben gerufen; es ist das Ergebnis seiner langjährigen Arbeit sowie der Arbeit eines von ihm geleiteten Autorenteams. Er wird wiederum als Datenbasis für zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten dienen – ähnlich wie für den "Climatic Risk Atlas of European Butterflies", der 2008 veröffentlicht wurde und eine aktuelle Antwort auf den laufenden Klimawandel und damit ein Beitrag für die Erhaltung der Tagfalter darstellt.
Publikation:
Otakar Kudrna, Alexander Harpke, Kristian Lux, Josef Pennerstorfer, Oliver Schweiger, Josef Settele, Martin Wiemers (2011). Distribution Atlas of Butterflies in Europe. GfS, Halle, Germany. 576 pp.
Gefördert durch die Projekte STEP, SCALES und CLIMIT sowie durch Spenden vor allem des NABU und des Bayerischen Naturschutzfonds (München), des Fördervereins der ANL (Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, Laufen/Bayern), von "De Vlinderstichting" (niederländische Falterstiftung, Wageningen), der European Interests Group (EIG) der Butterfly Conservation UK (Wareham, GB), und vom Wissenschaftlichen Verlag
Delta-Druck Peks (Schwanfeld).
Für Rückfragen:
Werner Schulze
BAG Schmetterlinge im NABU
Tel. 0521 336443
E-Mail: WSchulze@entomon.de
PD Dr. Josef Settele
Gesellschaft für Schmetterlingsschutz/Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
E-Mail: Josef.Settele@ufz.de
Tilo Arnhold
Pressestelle Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Tel. 0341 235 1635
E-mail: presse@ufz.de
Dr. Otakar Kudrna
Initiator des Atlas-Projekt und Hauptautor
Tel. 09721 805200
E-Mail: kudrna.meb@t-online.de
Weiterführende Links:
BAG-Schmetterlinge: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/schmetterlinge/bagschmetterlinge/index.html
GfS: http://www.european-butterflies.ufz.de/
Climatic Risk Atlas of European Butterflies: http://pensoftonline.net/biorisk/index.php/journal/article/viewArticle/3
Homepages der Projekte CLIMIT, STEP und SCALES:
http://www.climit-project.net; http://www.step-project.net; http://www.scales-project.net
Halle/Berlin – Die Gesellschaft für Schmetterlingsschutz (GfS), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) veröffentlichten heute den aktuellen europäischen Schmetterlingsatlas ("Distribution Atlas of Butterflies in Europe"), die größte Zusammenstellung zur Verbreitung von Schmetterlingen in Europa. "Die neuen Daten zeigen den zerbrechlichen Zustand der Tagfaltervorkommen in Europa. Um zerstreute Populationen zu vernetzen und dadurch dauerhaft zu retten, ist der Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume dringlicher denn je", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Dabei sei insbesondere die europäische Agrarpolitik gefordert, wirksame Maßnahmen sicherzustellen. Allein der Aurorafalter könnte unter heutigen Bedingungen bis zum Jahr 2080 über 85 Prozent seines Lebensraumes verloren haben.
Der Atlas beinhaltet Verbreitungskarten aller 441 europäischen Tagfalterarten. Über 655.000 Datensätze aus ganz Europa wurden dafür erfasst und ausgewertet. Neben der umfangreichen Bereitstellung von Informationen für die Taxonomie und Biogeographie soll der Atlas eine Grundlage für den Schutz der europäischen Tagfalter darstellen. Dazu dienen vor allem die Karten, auf denen die "Hotspots" der Faltervielfalt wie auch des Vorkommens besonders seltener und gefährdeter Arten erkennbar sind. "Betrachten wir die Konzentration der endemischen – also nur in Europa vorkommenden – Arten, so sticht die Bedeutung des Alpenraumes, sowie das Mittelmeergebiet ins Auge", erklärte Josef Settele, Mitautor und Vorsitzender der GfS. "Dies zeigt, dass vor allem dort Veränderungen des Klimas oder auch der Landnutzung gravierende Folgen für Arten erwarten lassen, für die Europa in besonderem Maße verantwortlich ist."
Von zentraler Bedeutung ist das Engagement der insgesamt 272 ehrenamtlichen Mitarbeiter aus ganz Europa, die die Daten für den Atlas bereitgestellt haben. Die Daten aus Deutschland hat zu großen Teilen die Bundesarbeitsgemeinschaft Schmetterlinge des NABU erhoben, dem neben dem vom UFZ betriebenen "Tagfalter-Monitoring Deutschland" größten deutschen Netzwerk ehrenamtlicher Schmetterlingsforscher.
Das Atlas-Projekt wurde von Dr. Otakar Kudrna ins Leben gerufen; es ist das Ergebnis seiner langjährigen Arbeit sowie der Arbeit eines von ihm geleiteten Autorenteams. Er wird wiederum als Datenbasis für zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten dienen – ähnlich wie für den "Climatic Risk Atlas of European Butterflies", der 2008 veröffentlicht wurde und eine aktuelle Antwort auf den laufenden Klimawandel und damit ein Beitrag für die Erhaltung der Tagfalter darstellt.
Publikation:
Otakar Kudrna, Alexander Harpke, Kristian Lux, Josef Pennerstorfer, Oliver Schweiger, Josef Settele, Martin Wiemers (2011). Distribution Atlas of Butterflies in Europe. GfS, Halle, Germany. 576 pp.
Gefördert durch die Projekte STEP, SCALES und CLIMIT sowie durch Spenden vor allem des NABU und des Bayerischen Naturschutzfonds (München), des Fördervereins der ANL (Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, Laufen/Bayern), von "De Vlinderstichting" (niederländische Falterstiftung, Wageningen), der European Interests Group (EIG) der Butterfly Conservation UK (Wareham, GB), und vom Wissenschaftlichen Verlag
Delta-Druck Peks (Schwanfeld).
Für Rückfragen:
Werner Schulze
BAG Schmetterlinge im NABU
Tel. 0521 336443
E-Mail: WSchulze@entomon.de
PD Dr. Josef Settele
Gesellschaft für Schmetterlingsschutz/Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
E-Mail: Josef.Settele@ufz.de
Tilo Arnhold
Pressestelle Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Tel. 0341 235 1635
E-mail: presse@ufz.de
Dr. Otakar Kudrna
Initiator des Atlas-Projekt und Hauptautor
Tel. 09721 805200
E-Mail: kudrna.meb@t-online.de
Weiterführende Links:
BAG-Schmetterlinge: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/schmetterlinge/bagschmetterlinge/index.html
GfS: http://www.european-butterflies.ufz.de/
Climatic Risk Atlas of European Butterflies: http://pensoftonline.net/biorisk/index.php/journal/article/viewArticle/3
Homepages der Projekte CLIMIT, STEP und SCALES:
http://www.climit-project.net; http://www.step-project.net; http://www.scales-project.net
Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
Firmenkontakt:
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Werner Schulze
BAG Schmetterlinge im NABU
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E-Mail: Josef.Settele@ufz.de
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E-mail: presse@ufz.de
Dr. Otakar Kudrna
Initiator des Atlas-Projekt und Hauptautor
Tel. 09721 805200
E-Mail: kudrna.meb@t-online.de
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
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