Rückkehr des Wolfes: Hessen braucht Managementplan
- Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 11.01.2011
Pressemitteilung vom: 11.01.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt
Kurzfassung: Managementpläne: Ziel ist Vermeidung von Konflikten und "kritischen Situationen". / Rückkehrer: Wölfe seit Ende der Neunziger wieder in Deutschland. Frankfurt - Ein verletzter Wolf in der Region Gießen hat Anwohner und Behörden in Atem ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 11.01.2011] Rückkehr des Wolfes: Hessen braucht Managementplan
Managementpläne: Ziel ist Vermeidung von Konflikten und "kritischen Situationen". / Rückkehrer: Wölfe seit Ende der Neunziger wieder in Deutschland.
Frankfurt - Ein verletzter Wolf in der Region Gießen hat Anwohner und Behörden in Atem gehalten. Das offensichtlich verletzte Tier wurde von Spaziergängern, der Polizei, Jägern und Veterinären verfolgt, konnte nach Augenzeugenberichten aber trotz einer augenscheinlichen Verletzung am Hinterlauf entkommen. "Hessen muss sich auf die Rückkehr des Wolfes vorbereiten. Das Bundesland braucht dringend einen Managementplan nach dem Vorbild von Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern", fordert WWF-Experte Janosch Arnold. Unklare oder gar kritische Situationen wie derzeit in der Region Gießen würden durch verhindert werden können. In den Plänen der beiden "Wolfs-Länder" ist klar geregelt, wie mit einem verletzten Wolf umgegangen werden soll. Anders als bei angefahrene Wild, wie Reh oder Hirsch, darf dies beim unter Naturschutz stehenden Wolf nämlich nicht der zuständige Jagdausübungberechtigte entscheiden. Die bestehenden Managementpläne wurden in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Behörden, Wissenschaftlern, Jagdverbänden, Schafszüchtern und Umweltschutzorganisationen sowie Bürgerinitiativen erarbeitet.
"Wenn Anwohner oder Spaziergänger einen noch dazu verletzten Wolf verfolgen, ihn gar in die Enge treiben, kann das schnell zu einer kritischen Situation führen", warnt Arnold. Zum Schutz von Mensch und Wolf sei es notwendig einen Managementplan mit klaren Zuständigkeiten aufzustellen und durch Kommunikation und Aufklärungsarbeit vor Ort zu verankern. "Es braucht einen gelassenen, aber koordinierten Umgang mit den Tieren. Die Menschen in Deutschland müssen erst wieder lernen, mit Beutegreifern wie Wolf und Luchs zu leben", so Arnold. Panische Forderungen nach einem generellen Abschuss seien völlig unangebracht. "Im Gegensatz zu streunenden Haushunden haben Wölfe eine natürliche Scheu vor dem Menschen", beruhigt der WWF-Experte.
Trotzdem wird kaum eine Art so argwöhnisch beobachtet wie der Wolf. Doch die vielerorts tief verwurzelte Angst sei unbegründet, so der WWF. Obwohl der Wolf seit Ende der neunziger Jahre wieder in Deutschland heimisch ist, hat es bis heute keinen einzigen Übergriff auf den Menschen gegeben. Auch bei den bis zu 20.000 in Europa lebenden Wölfen gab es in den vergangenen fünfzig Jahren neun tödliche Angriffe auf Menschen, zumeist von tollwütigen Tieren. In den USA, ein Land mit immerhin etwa 60.000 Wölfen, wurden im selben Zeitraum zwei tödliche Wolfsangriffe gemeldet. Zum Vergleich: Allein in Deutschland sterben jedes Jahr rund 40 Menschen an den Folgen von Bienen- und Wespenstichen.
Ihre Ansprechpartner sind:
WWF Zentrale in Berlin
Jörn Ehlers, Leiter der Pressestelle
Tel.: 030 308742-12
joern.ehlers@wwf.de
Astrid Deilmann
Tel.: 030 308742-22
astrid.deilmann@wwf.de
WWF Büro Frankfurt
Christian Plaep
Tel.: 069 79144-214
christian.plaep@wwf.de
Roland Gramling
Tel.: 069 79144-216
roland.gramling@wwf.de
Internationales WWF-Zentrum für Meeresschutz, Hamburg
Britta König
Tel. 040 530200-118
britta.koenig@wwf.de
Managementpläne: Ziel ist Vermeidung von Konflikten und "kritischen Situationen". / Rückkehrer: Wölfe seit Ende der Neunziger wieder in Deutschland.
Frankfurt - Ein verletzter Wolf in der Region Gießen hat Anwohner und Behörden in Atem gehalten. Das offensichtlich verletzte Tier wurde von Spaziergängern, der Polizei, Jägern und Veterinären verfolgt, konnte nach Augenzeugenberichten aber trotz einer augenscheinlichen Verletzung am Hinterlauf entkommen. "Hessen muss sich auf die Rückkehr des Wolfes vorbereiten. Das Bundesland braucht dringend einen Managementplan nach dem Vorbild von Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern", fordert WWF-Experte Janosch Arnold. Unklare oder gar kritische Situationen wie derzeit in der Region Gießen würden durch verhindert werden können. In den Plänen der beiden "Wolfs-Länder" ist klar geregelt, wie mit einem verletzten Wolf umgegangen werden soll. Anders als bei angefahrene Wild, wie Reh oder Hirsch, darf dies beim unter Naturschutz stehenden Wolf nämlich nicht der zuständige Jagdausübungberechtigte entscheiden. Die bestehenden Managementpläne wurden in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Behörden, Wissenschaftlern, Jagdverbänden, Schafszüchtern und Umweltschutzorganisationen sowie Bürgerinitiativen erarbeitet.
"Wenn Anwohner oder Spaziergänger einen noch dazu verletzten Wolf verfolgen, ihn gar in die Enge treiben, kann das schnell zu einer kritischen Situation führen", warnt Arnold. Zum Schutz von Mensch und Wolf sei es notwendig einen Managementplan mit klaren Zuständigkeiten aufzustellen und durch Kommunikation und Aufklärungsarbeit vor Ort zu verankern. "Es braucht einen gelassenen, aber koordinierten Umgang mit den Tieren. Die Menschen in Deutschland müssen erst wieder lernen, mit Beutegreifern wie Wolf und Luchs zu leben", so Arnold. Panische Forderungen nach einem generellen Abschuss seien völlig unangebracht. "Im Gegensatz zu streunenden Haushunden haben Wölfe eine natürliche Scheu vor dem Menschen", beruhigt der WWF-Experte.
Trotzdem wird kaum eine Art so argwöhnisch beobachtet wie der Wolf. Doch die vielerorts tief verwurzelte Angst sei unbegründet, so der WWF. Obwohl der Wolf seit Ende der neunziger Jahre wieder in Deutschland heimisch ist, hat es bis heute keinen einzigen Übergriff auf den Menschen gegeben. Auch bei den bis zu 20.000 in Europa lebenden Wölfen gab es in den vergangenen fünfzig Jahren neun tödliche Angriffe auf Menschen, zumeist von tollwütigen Tieren. In den USA, ein Land mit immerhin etwa 60.000 Wölfen, wurden im selben Zeitraum zwei tödliche Wolfsangriffe gemeldet. Zum Vergleich: Allein in Deutschland sterben jedes Jahr rund 40 Menschen an den Folgen von Bienen- und Wespenstichen.
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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
Firmenkontakt:
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Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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