Fair Play Preis des Deutschen Sports in Dresden verliehen
- Pressemitteilung der Firma Bundesministerium des Innern (BMI), 17.10.2011
Pressemitteilung vom: 17.10.2011 von der Firma Bundesministerium des Innern (BMI) aus Berlin
Kurzfassung: Fußball-Profi Gerald Asamoah, Paralympics-Siegerin Katrin Green, Ehrenamtlerin Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind die Gewinner des diesjährigen Fair Play Preises des Deutschen Sports, den das Bundesministerium des Innern und ...
[Bundesministerium des Innern (BMI) - 17.10.2011] Fair Play Preis des Deutschen Sports in Dresden verliehen
Fußball-Profi Gerald Asamoah, Paralympics-Siegerin Katrin Green, Ehrenamtlerin Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind die Gewinner des diesjährigen Fair Play Preises des Deutschen Sports, den das Bundesministerium des Innern und der Deutsche Olympische Sportbund am Freitag Abend in Dresden gemeinsam verliehen haben.
Die Preisübergabe fand anlässlich des "Festes der Begegnung" der Stiftung Deutsche Sporthilfe im Eventwerk in Dresden statt. Innenstaatssekretär Dr. Ole Schröder, DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper und die beiden Fair-Play-Botschafterinnen, Doppel-Olympiasiegerin Rosi Mit-termaier-Neureuther sowie Speerwurf-Ex-Weltmeisterin Steffi Nerius, zeichneten die Preisträgerinnen und Preisträger für ihre außergewöhnliche Fairness aus.
"Gerade im Sport wird deutlich, wie wichtig Fairness, die Einhaltung von Regeln und Respekt vor den Mitmenschen für die Gesellschaft sind. Wer sich fair verhält, gerade auch in schwierigen Wettkampfsituationen, und wer sich für andere einsetzt, der macht sich gleichzeitig um den Sport und um unsere Gesellschaft insgesamt verdient. Diesen Menschen, die sich derart vorbildlich verhalten, gebührt unser Dank und unsere Anerkennung. Es ist mir deshalb eine besondere Freude, dass wir heute Menschen mit dem Fair Play Preis auszeichnen, die sich in diesem Sinne verdient gemacht haben", erklärte Dr. Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im für Sport zuständigen Bundesinnenministerium, anlässlich der Preisverleihung in Dres-den.
Die Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, sagte: "Die von uns ausgezeichneten Sportlerinnen und Sportler sowie eine Sportart, die ganz ohne Schiedsrichter auskommt, sind ein Beleg dafür, dass das Motto ‚Fair geht vor‘ ein Herzstück des Sports ist. Sich dafür einzusetzen, lohnt sich im Sport genauso wie im täglichen Leben. Gerald Asamoah, Katrin Green, Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind Vorbilder für unsere Gesellschaft."
Gerald Asamoah erhielt den Preis für seinen Einsatz für Gerechtigkeit im Abstiegskampf während der zurückliegenden Saison der Fußball-Bundesliga. Im Februar 2011, in der Schlussphase des Spiels gegen Hannover 96, wurde seinem damaligen Club FC St. Pauli ein Eckstoß zuerkannt, allerdings zu Unrecht, wie Asamoah auf Nachfrage des Schiedsrichters erklärte. Der Eckstoß, eine Torchance für den vom Abstieg bedrohten FC St. Pauli, wurde daraufhin nicht gegeben. Hannover 96 gewann die Partie, St. Pauli stieg später ab. Dennoch sah Asamoah auch im Nachhinein keine Alternative: "Da muss man ehrlich sein", begründete der gebürtige Ghanaer seine Aktion und wurde mit seiner Mannschaft an diesem Tag nicht Verlierer, sondern "Fairlierer".
Die 26-jährige Katrin Green aus Leverkusen, die 2008 bei den Paralympics in Peking Gold im 200-Meter-Lauf gewonnen hatte, setzte sich bei der Leichtathletik-WM der Behinderten im Januar dieses Jahres in Christchurch/Neuseeland in außergewöhnlicher Weise für ihre schärfste Konkurrentin, die Französin Marie Amelie LeFur ein. Der Kampfrichter hatte die Spikes von Marie Amelie LeFur beanstandet, die daraufhin in normalen Turnschuhen und mit Tränen in den Augen zum Start kam. Katrin Green erkannte die Probleme der Mitfavoritin und bestand noch kurz vor dem Start darauf, dass die Französin ihre Spikes zurückerhielt. Diese gewann daraufhin Gold. Green, die im Alter von fünf Jahren nach einem tragischen Unfall den linken Unterschenkel verlor, blieb Silber – und die Gewissheit, dass es ein fairer Wettkampf war.
Zeichen gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit setzt Heike Schmidt aus Cramonshagen bei Schwerin unermüdlich in vielen Aktionen seit rund 20 Jahren. Als 1992 die Bilder vom Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Rostock-Lichtenhagen durch die Presse gingen und ausländerfeindliche Ausschreitungen gegenüber Asylbewerbern Deutschland erschütterten, begann die heute 60-Jährige, sich aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt zu engagieren. Selbst sportbegeistert, nutzt sie seither das Potenzial, das gerade der Sport auf diesem Feld bietet. Auf der "Toleranzmeile" ihres Vereins, des Schweriner SC, hat sie eine Vielzahl von Veranstaltungen initiiert, so etwa in diesem Jahr die "Sternenfahrt nach Schwerin", ein großes Kinder- und Jugendfußballfest. Mit viel prominenter Unterstützung, allen voran 24 Profispielern von Werder Bremen, setzten alle Teilnehmer gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit. Für die Initiatorin und Preisträgerin besonders erfreulich: die Fahrt geht weiter. Im nächsten Jahr findet die Sternenfahrt in Rostock statt!
Mannschaftssport auf höchstem Niveau ganz ohne Schiedsrichter kennzeichnet die Frisbee-Sportart "Ultimate". Die Spielregeln basieren darauf, dass Spaß und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen, dass Spieler nicht absichtlich Regeln verletzen und harte Strafen deshalb nicht nötig sind. Zu den Grundregeln gehört es deshalb, dass die gegnerischen Mannschaften ihre Konflikte selber lösen, und dies selbst in Bundesligen und bei Weltmeisterschaften. Für diese beispiellose Art, Mannschaftssport zu betreiben, wurde der in Köln ansässige Deutsche Frisbeesport-Verband (DFV) ausgezeichnet.
Die Preisverleihung war zugleich eine Premiere für den seit 1998 vom Bundesministerium des Innern vergebenen Fair Play Preis, denn er wird ab diesem Jahr zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund verliehen. Dies unterstreicht das gemeinsame Ziel der Preisverleihung - für die Grundwerte des Sports und insbesondere für Fair Play und Toleranz zu werben und das Bewusstsein dafür in der Bevölkerung zu stärken. Die ausgezeichneten Preisträger sind Vorbilder für andere und geben dem abstrakten Begriff "Fair Play" ein Gesicht. Gerade auch für Kinder und Jugendliche sind solche Vorbilder wichtig. Mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports werden deshalb Einzelpersonen, Gruppen oder auch Initiativen gewürdigt, die durch ihre Aktionen oder ihr Engagement ein besonders gutes Beispiel für Fair Play im Sport gegeben haben.
Näheres zum Preis unter www.fairplaypreis.de.
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Fax: +49 3018 681-2926
Fußball-Profi Gerald Asamoah, Paralympics-Siegerin Katrin Green, Ehrenamtlerin Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind die Gewinner des diesjährigen Fair Play Preises des Deutschen Sports, den das Bundesministerium des Innern und der Deutsche Olympische Sportbund am Freitag Abend in Dresden gemeinsam verliehen haben.
Die Preisübergabe fand anlässlich des "Festes der Begegnung" der Stiftung Deutsche Sporthilfe im Eventwerk in Dresden statt. Innenstaatssekretär Dr. Ole Schröder, DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper und die beiden Fair-Play-Botschafterinnen, Doppel-Olympiasiegerin Rosi Mit-termaier-Neureuther sowie Speerwurf-Ex-Weltmeisterin Steffi Nerius, zeichneten die Preisträgerinnen und Preisträger für ihre außergewöhnliche Fairness aus.
"Gerade im Sport wird deutlich, wie wichtig Fairness, die Einhaltung von Regeln und Respekt vor den Mitmenschen für die Gesellschaft sind. Wer sich fair verhält, gerade auch in schwierigen Wettkampfsituationen, und wer sich für andere einsetzt, der macht sich gleichzeitig um den Sport und um unsere Gesellschaft insgesamt verdient. Diesen Menschen, die sich derart vorbildlich verhalten, gebührt unser Dank und unsere Anerkennung. Es ist mir deshalb eine besondere Freude, dass wir heute Menschen mit dem Fair Play Preis auszeichnen, die sich in diesem Sinne verdient gemacht haben", erklärte Dr. Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im für Sport zuständigen Bundesinnenministerium, anlässlich der Preisverleihung in Dres-den.
Die Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, sagte: "Die von uns ausgezeichneten Sportlerinnen und Sportler sowie eine Sportart, die ganz ohne Schiedsrichter auskommt, sind ein Beleg dafür, dass das Motto ‚Fair geht vor‘ ein Herzstück des Sports ist. Sich dafür einzusetzen, lohnt sich im Sport genauso wie im täglichen Leben. Gerald Asamoah, Katrin Green, Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind Vorbilder für unsere Gesellschaft."
Gerald Asamoah erhielt den Preis für seinen Einsatz für Gerechtigkeit im Abstiegskampf während der zurückliegenden Saison der Fußball-Bundesliga. Im Februar 2011, in der Schlussphase des Spiels gegen Hannover 96, wurde seinem damaligen Club FC St. Pauli ein Eckstoß zuerkannt, allerdings zu Unrecht, wie Asamoah auf Nachfrage des Schiedsrichters erklärte. Der Eckstoß, eine Torchance für den vom Abstieg bedrohten FC St. Pauli, wurde daraufhin nicht gegeben. Hannover 96 gewann die Partie, St. Pauli stieg später ab. Dennoch sah Asamoah auch im Nachhinein keine Alternative: "Da muss man ehrlich sein", begründete der gebürtige Ghanaer seine Aktion und wurde mit seiner Mannschaft an diesem Tag nicht Verlierer, sondern "Fairlierer".
Die 26-jährige Katrin Green aus Leverkusen, die 2008 bei den Paralympics in Peking Gold im 200-Meter-Lauf gewonnen hatte, setzte sich bei der Leichtathletik-WM der Behinderten im Januar dieses Jahres in Christchurch/Neuseeland in außergewöhnlicher Weise für ihre schärfste Konkurrentin, die Französin Marie Amelie LeFur ein. Der Kampfrichter hatte die Spikes von Marie Amelie LeFur beanstandet, die daraufhin in normalen Turnschuhen und mit Tränen in den Augen zum Start kam. Katrin Green erkannte die Probleme der Mitfavoritin und bestand noch kurz vor dem Start darauf, dass die Französin ihre Spikes zurückerhielt. Diese gewann daraufhin Gold. Green, die im Alter von fünf Jahren nach einem tragischen Unfall den linken Unterschenkel verlor, blieb Silber – und die Gewissheit, dass es ein fairer Wettkampf war.
Zeichen gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit setzt Heike Schmidt aus Cramonshagen bei Schwerin unermüdlich in vielen Aktionen seit rund 20 Jahren. Als 1992 die Bilder vom Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Rostock-Lichtenhagen durch die Presse gingen und ausländerfeindliche Ausschreitungen gegenüber Asylbewerbern Deutschland erschütterten, begann die heute 60-Jährige, sich aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt zu engagieren. Selbst sportbegeistert, nutzt sie seither das Potenzial, das gerade der Sport auf diesem Feld bietet. Auf der "Toleranzmeile" ihres Vereins, des Schweriner SC, hat sie eine Vielzahl von Veranstaltungen initiiert, so etwa in diesem Jahr die "Sternenfahrt nach Schwerin", ein großes Kinder- und Jugendfußballfest. Mit viel prominenter Unterstützung, allen voran 24 Profispielern von Werder Bremen, setzten alle Teilnehmer gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit. Für die Initiatorin und Preisträgerin besonders erfreulich: die Fahrt geht weiter. Im nächsten Jahr findet die Sternenfahrt in Rostock statt!
Mannschaftssport auf höchstem Niveau ganz ohne Schiedsrichter kennzeichnet die Frisbee-Sportart "Ultimate". Die Spielregeln basieren darauf, dass Spaß und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen, dass Spieler nicht absichtlich Regeln verletzen und harte Strafen deshalb nicht nötig sind. Zu den Grundregeln gehört es deshalb, dass die gegnerischen Mannschaften ihre Konflikte selber lösen, und dies selbst in Bundesligen und bei Weltmeisterschaften. Für diese beispiellose Art, Mannschaftssport zu betreiben, wurde der in Köln ansässige Deutsche Frisbeesport-Verband (DFV) ausgezeichnet.
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Näheres zum Preis unter www.fairplaypreis.de.
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