Klare Kante - Die allmontägliche Fußball-Kolumne von Betclic-Botschafter Thomas Berthold

[BetClic - 17.10.2011] Kaum ein Spieltag vergeht in der Bundesliga ohne aufgeregte Diskussionen um das passive Abseits. Diskutieren über Fußball ist ja schon ok, aber die Regelungen zum passiven Abseits sind ein echter Spaßblocker. Ich finde, das passive Abseits gehört abgeschafft! Abseits ist Abseits, und Schluss. Alles andere ist viel zu kompliziert für Schiedsrichter und Assistenten. Wir können ja immer noch diskutieren, ob der Ball drin war oder nicht...

Beim Thema Notbremse finde ich, die Regel sollte so bleiben wie sie ist. Wer als letzter Mann grätscht, der muss den Ball treffen. Tut er es nicht, dann muss er eben mit Rot rechnen. Natürlich hat der Torwart hier ein noch höheres Risiko, aber das ist nun mal das Schicksal der Torhüter. Im Übrigen bedeutet das auch einen Vorteil für den Angreifer, und das ist gut so.

Wenn ich den HSV spielen sehe, dann stelle ich mir wieder mal die ewige Frage: Warum rennen Spieler eigentlich immer dann mehr, wenn ein neuer Trainer auf der Bank sitzt? Haben erst Cardoso und dann Arnesen so viele Sachen verändert im Vergleich zu Oenning? Oder ist das auch eine Charakterfrage? Ebenso aufgefallen ist mir jetzt schon zum wiederholten Mal das Auftreten einiger Spieler aus Hoffenheim. Wer mal sehen konnte, was die im Kraichgau für phantastische Arbeitsbedingungen haben, der kommt nicht um den Begriff "Wohlstandsoase" herum. Selbst im internationalen Vergleich sind die dort ganz weit vorne. Was einige scheinbar noch immer nicht begriffen haben ist, dass man als Spieler auch mal was zurückgeben darf. Dem Ball richtig hinterhergehen statt ihm lustlos hinterher zu traben, bei Standards wach sein, auch wenn die zweite Halbzeit grade erst angefangen hat - da muss Holger Stanislawski noch einiges tun in Sachen Einsatz und Disziplin. Ich wünsche ihm, dass er das schafft, und dass die TSG dann auch wieder den Fußball spielt, der der tollen Infrastruktur des Clubs würdig ist.

Über Thomas Berthold
Weltmeister, Vizeweltmeister, Pokalsieger in Deutschland und Italien - Thomas Berthold ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten. Und im reifen Alter von 46 Jahren steht der gebürtige Hanauer nun vor einer neuen Herausforderung: Berthold ist als Botschafter für den online Gaming Riesen Betclic (www.betclic.com) tätig.