Syrien: Regierung setzt Ärzte unter Druck
- Pressemitteilung der Firma Amnesty International, 25.10.2011
Pressemitteilung vom: 25.10.2011 von der Firma Amnesty International aus Bonn
Kurzfassung: Amnesty-Bericht: Krankenhauspersonal behandelt verletzte Oppositionelle nicht oder beteiligt sich an Folter 25. Oktober 2011 - "Ich werde deine Wunde nicht reinigen. Ich werde warten, bis dein Fuß anfängt zu faulen, dann können wir ihn ...
[Amnesty International - 25.10.2011] Amnesty-Bericht: Krankenhauspersonal behandelt verletzte Oppositionelle nicht oder beteiligt sich an Folter
Syrien: Regierung setzt Ärzte unter Druck
25. Oktober 2011 - "Ich werde deine Wunde nicht reinigen. Ich werde warten, bis dein Fuß anfängt zu faulen, dann können wir ihn abschneiden," so ein Arzt im Militärkrankenhaus in Homs am 16. Mai 2011 zu einem 28-jährigen Patienten mit einer Schussverletzung am Fuß. Es herrscht ein Klima der Angst in syrischen Krankenhäusern, so das Ergebnis eines Berichts von Amnesty International. Verletzte werden von Ärzten und Sicherheitskräften gefoltert, "verschwinden" oder das Klinikpersonal verweigert ihnen die Behandlung: "Es ist erschreckend, dass die syrischen Sicherheitskräfte Zugang zu den Krankenhäusern haben, um Ärzte unter Druck zu setzen oder Patienten zu misshandeln," sagt Kristina Schmidt, Syrien-Expertin von Amnesty International in Deutschland. "Oft ist sogar das Klinikpersonal an der Folter beteiligt."
Die Zahl der Patienten mit Schussverletzungen, die staatliche Krankenhäuser aufsuchen, ist seit Mai 2011 deutlich gesunken, berichten Ärzte des Krankenhauses in Homs - ganz im Gegensatz zur Zahl von Toten und Verletzten auf den Straßen. Die Angst vor Konsequenzen treibe viele Verletzte entweder in private oder in improvisierte Feldlazarette - wo man ihnen oftmals kaum weiterhelfen kann: "Jedes Mal, wenn wir einen Patienten mit Schussverletzungen bekommen, der dringend eine Blutspende braucht, stehen wir vor einem Dilemma. Denn senden wir eine Anfrage an die zentrale Blutspendebank, die dem Verteidigungsministerium untersteht, weiß die Regierung von ihm und wir setzen ihn der Foltergefahr aus," berichtet ein Mediziner, der an einem privaten Krankenhaus in Homs gearbeitet hat.
Amnesty International fordert die syrische Regierung auf, den staatlichen Krankenhäusern klare und deutliche Anweisungen zu geben, alle verwundeten Patienten schnell und umfassend zu behandeln: "Das syrische Klinikpersonal ist in einer unmöglichen Situation: Sie müssen sich entscheiden, ob sie Verletzte behandeln oder sich selbst in Gefahr bringen," so Schmidt. "Ob Mediziner oder Mitglied der Sicherheitskräfte, jeder, der verdächtigt wird, die medizinische Versorgung zu verzögern oder zu behindern, muss zur Rechenschaft gezogen werden."
Wir senden Ihnen den 39-seitigen Bericht "Health Crisis - Syrian Government targets the wounded and health workers" auf Anfrage gerne zu. Bitte kontaktieren sie die Pressestelle.
Amnesty International
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Syrien: Regierung setzt Ärzte unter Druck
25. Oktober 2011 - "Ich werde deine Wunde nicht reinigen. Ich werde warten, bis dein Fuß anfängt zu faulen, dann können wir ihn abschneiden," so ein Arzt im Militärkrankenhaus in Homs am 16. Mai 2011 zu einem 28-jährigen Patienten mit einer Schussverletzung am Fuß. Es herrscht ein Klima der Angst in syrischen Krankenhäusern, so das Ergebnis eines Berichts von Amnesty International. Verletzte werden von Ärzten und Sicherheitskräften gefoltert, "verschwinden" oder das Klinikpersonal verweigert ihnen die Behandlung: "Es ist erschreckend, dass die syrischen Sicherheitskräfte Zugang zu den Krankenhäusern haben, um Ärzte unter Druck zu setzen oder Patienten zu misshandeln," sagt Kristina Schmidt, Syrien-Expertin von Amnesty International in Deutschland. "Oft ist sogar das Klinikpersonal an der Folter beteiligt."
Die Zahl der Patienten mit Schussverletzungen, die staatliche Krankenhäuser aufsuchen, ist seit Mai 2011 deutlich gesunken, berichten Ärzte des Krankenhauses in Homs - ganz im Gegensatz zur Zahl von Toten und Verletzten auf den Straßen. Die Angst vor Konsequenzen treibe viele Verletzte entweder in private oder in improvisierte Feldlazarette - wo man ihnen oftmals kaum weiterhelfen kann: "Jedes Mal, wenn wir einen Patienten mit Schussverletzungen bekommen, der dringend eine Blutspende braucht, stehen wir vor einem Dilemma. Denn senden wir eine Anfrage an die zentrale Blutspendebank, die dem Verteidigungsministerium untersteht, weiß die Regierung von ihm und wir setzen ihn der Foltergefahr aus," berichtet ein Mediziner, der an einem privaten Krankenhaus in Homs gearbeitet hat.
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