Neue Bakterientoxine entwickelt
- Pressemitteilung der Firma aid, 26.10.2011
Pressemitteilung vom: 26.10.2011 von der Firma aid aus Bonn
Kurzfassung: Resistenzen ausschalten (aid) - Bakterientoxine aus Bacillus thuringiensis (Bt-Toxine) werden seit über 70 Jahren zum Schutz vor Raupen wie der Larve des Maiszünslers eingesetzt - sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen ...
[aid - 26.10.2011] Neue Bakterientoxine entwickelt
Resistenzen ausschalten
(aid) - Bakterientoxine aus Bacillus thuringiensis (Bt-Toxine) werden seit über 70 Jahren zum Schutz vor Raupen wie der Larve des Maiszünslers eingesetzt - sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft. Seit 1996 wirken die Toxine auch in transgenen Nutzpflanzen, in deren Genom die entsprechenden Bakteriengene eingebaut wurden und die so Schädlingen Widerstand leisten können.
Die Wirkung der natürlichen Bt-Toxine beruht auf der Bindung zu einem bestimmten Protein im Darm der Insektenlarven. Die Darmzellen sterben ab und lösen den Tod der Schädlingslarven aus. Der häufige Einsatz der Bt-Toxine blieb jedoch nicht ohne Folgen: Weltweit entstanden diverse resistente Schädlingsstämme, bei denen dieses Bindungs-Protein aufgrund von Mutationen verändert ist.
Daher forscht ein internationales Forschungskonsortium u.a. unter Beteiligung des Jenaer Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie an der Entwicklung neuer Toxinvarianten, bei denen die molekulare Struktur verändert ist. Diese sollten dem geläufigsten Resistenzmechanismus widerstehen können.
Die ersten Forschungsergebnisse erschienen kürzlich online in Nature Biotechnology. Die neuartigen Toxine wirken gegen fünf resistente Raupenarten, darunter auch Bt-resistente Maiszünsler. Verblüffenderweise wirkten die neuen Verbindungen zum Teil besonders gut gegen resistente Schädlingsstämme, deren Resistenz nicht auf der bekannten Proteinmutation beruht. Bei anderen dagegen war die Wirkung schwächer als erwartet. Gerade bei besonders widerstandsfähigen Schädlingen wirkten die modifizierten Verbindungen aber wesentlich besser als die bakterieneigenen Toxine.
Für den Einsatz in der Landwirtschaft ist es noch zu früh. Wenn die neuartigen Toxine jedoch brauchbar sind, könnte die Kombination von unterschiedlichen Bt-Toxinen einen möglichst umfassenden Schutz vor Fraßschädlingen gewährleisten.
Vor der konsequenten Anwendung von ackerbaulichen Maßnahmen zur Verminderung des Auftretens von resistenten Schädlingen bewahren aber auch die neuen Toxine nicht. Um Resistenzbildung bei Fraßschädlingen zu vermeiden, sollten weiterhin verschiedene Pflanzenschutzmittel eingesetzt, Fruchtfolgen eingehalten und Nicht-Bt-Sorten parallel zu Bt-transgenen Sorten ausgesät werden.
Dr. Margit Ritzka, www.aid.de www.ice.mpg.de
aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de
mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Vereinsregister (Reg.-Nr.: 2240) beim Amtsgericht Bonn
Geschäftsführender Vorstand:
Dr. Margareta Büning-Fesel
Chefredaktion:
Harald Seitz (V.i.S.d.P.): h.seitz@aid-mail.de
Renate Kessen: r.kessen@aid-mail.de
Resistenzen ausschalten
(aid) - Bakterientoxine aus Bacillus thuringiensis (Bt-Toxine) werden seit über 70 Jahren zum Schutz vor Raupen wie der Larve des Maiszünslers eingesetzt - sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft. Seit 1996 wirken die Toxine auch in transgenen Nutzpflanzen, in deren Genom die entsprechenden Bakteriengene eingebaut wurden und die so Schädlingen Widerstand leisten können.
Die Wirkung der natürlichen Bt-Toxine beruht auf der Bindung zu einem bestimmten Protein im Darm der Insektenlarven. Die Darmzellen sterben ab und lösen den Tod der Schädlingslarven aus. Der häufige Einsatz der Bt-Toxine blieb jedoch nicht ohne Folgen: Weltweit entstanden diverse resistente Schädlingsstämme, bei denen dieses Bindungs-Protein aufgrund von Mutationen verändert ist.
Daher forscht ein internationales Forschungskonsortium u.a. unter Beteiligung des Jenaer Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie an der Entwicklung neuer Toxinvarianten, bei denen die molekulare Struktur verändert ist. Diese sollten dem geläufigsten Resistenzmechanismus widerstehen können.
Die ersten Forschungsergebnisse erschienen kürzlich online in Nature Biotechnology. Die neuartigen Toxine wirken gegen fünf resistente Raupenarten, darunter auch Bt-resistente Maiszünsler. Verblüffenderweise wirkten die neuen Verbindungen zum Teil besonders gut gegen resistente Schädlingsstämme, deren Resistenz nicht auf der bekannten Proteinmutation beruht. Bei anderen dagegen war die Wirkung schwächer als erwartet. Gerade bei besonders widerstandsfähigen Schädlingen wirkten die modifizierten Verbindungen aber wesentlich besser als die bakterieneigenen Toxine.
Für den Einsatz in der Landwirtschaft ist es noch zu früh. Wenn die neuartigen Toxine jedoch brauchbar sind, könnte die Kombination von unterschiedlichen Bt-Toxinen einen möglichst umfassenden Schutz vor Fraßschädlingen gewährleisten.
Vor der konsequenten Anwendung von ackerbaulichen Maßnahmen zur Verminderung des Auftretens von resistenten Schädlingen bewahren aber auch die neuen Toxine nicht. Um Resistenzbildung bei Fraßschädlingen zu vermeiden, sollten weiterhin verschiedene Pflanzenschutzmittel eingesetzt, Fruchtfolgen eingehalten und Nicht-Bt-Sorten parallel zu Bt-transgenen Sorten ausgesät werden.
Dr. Margit Ritzka, www.aid.de www.ice.mpg.de
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aid – drei Buchstaben stehen für:
Wissenschaftlich abgesicherte Informationen
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Und ein kreatives Informationsangebot in den Bereichen "Verbraucher und Ernährung" sowie "Landwirtschaft und Umwelt".
Wer informieren will, muss besser informiert sein. Die Vielzahl von Informationen, die täglich auf jeden von uns einstürzt, ist kaum noch zu überblicken. Oft widersprechen sich die Aussagen und verwirren mehr als sie nützen. Gefragt sind Ratschläge, die wissenschaftlich abgesichert sind und sachlich informieren.
Der aid hat sich genau das zur Aufgabe gemacht und bietet wissenschaftlich abgesicherte Informationen in den Bereichen "Verbraucher und Ernährung" und "Landwirtschaft und Umwelt". Unsere Aussagen sind unabhängig und orientieren sich an den gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Praktikern sammeln wir Fakten und Hintergrundinformationen, werten sie aus und bereiten sie zielgruppengerecht auf.
Unsere Publikationen wenden sich an Verbraucher, Landwirte und Multiplikatoren wie Lehrer, Berater und Journalisten. Der aid ist ein gemeinnütziger Verein und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft finanziert. Sein Auftrag, sachlich und interessenunabhängig zu informieren, ist in der Satzung festgelegt. Beim aid arbeiten namhafte Experten, Praktiker und Medienfachleute zusammen. Informationsmedien, die der aid herausgibt, entsprechen dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und vermitteln Wissen zielgruppengrecht und praxisorientiert.
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