Trauriger Rekord in Südafrika

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 04.11.2011
Pressemitteilung vom: 04.11.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: So viele Nashörner wie seit Jahrzehnten nicht mehr gewildert Südafrika verzeichnet einen traurigen Rekord. In diesem Jahr wurden so viele Nashörner gewildert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bis Ende Oktober wurden 341 Tiere erlegt. Im gesamten ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 04.11.2011] Trauriger Rekord in Südafrika


So viele Nashörner wie seit Jahrzehnten nicht mehr gewildert

Südafrika verzeichnet einen traurigen Rekord. In diesem Jahr wurden so viele Nashörner gewildert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bis Ende Oktober wurden 341 Tiere erlegt. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 333. Hauptgrund ist die immer weiter steigende Nachfrage nach Nashornpulver als Arzneimittel. Erst in der vergangenen Woche gab es traurige Nachrichten aus Vietnam zu verzeichnen. Wissenschaftler des WWF hatten bestätigt, dass das letzte Java-Nashorn in Vietnam mit einer Gewehrkugel im Körper und ohne Horn aufgefunden wurde und die Art damit in Vietnam ausgestorben sei - hauptsächlich durch Wilderei verursacht. Auch die Hörner aus Südafrika gehen auf illegalem Weg vor allem nach Vietnam, wo sie in geriebener Form als dubiose Allheilmittel, die angeblich sogar Krebs bekämpfen sollen, eingesetzt werden. Der Handel mit Nashörnern ist nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen verboten.

"Nur in den 1970er Jahren hatte die Wilderei ein ähnlich erschreckendes Ausmaß erreicht wie im Moment", so Susanne Honnef, Artenschutzexpertin beim WWF Deutschland. "Die Wildereikontrollen sind viel zu lasch und die bestehenden Gesetze werden viel zu lax durchgesetzt. Oft wird das mögliche Strafmaß nicht einmal annähernd ausgeschöpft. Zugleich begünstigt eine Gesetzeslücke in einigen Provinzen Südafrikas den Schmuggel, da dort der Export von Jagdtrophäen noch immer erlaubt ist ".

Nashörner sind in ihrem Bestand besonders anfällig. Die Tiere pflanzen sich viel zu langsam fort, als dass sie den enormen Schwund durch Abschüsse ausgleichen könnten. Drei der fünf Nashornarten sind stark bedroht. Sollte die Wildereikrise anhalten, sieht der WWF bereits erzielte Erfolge beim Artenschutz im südlichen Afrika in Gefahr.

"Die Gründe für das Aussterben des Nashorns in Vietnam sind die gleichen, wie für seine Bedrohung in Afrika: nämlich Wilderei und Schmuggel durch profitsüchtige mafiaartige Händlerringe ", so Susanne Honnef.

Neben dem Nashorn leiden auch andere Arten wie der Tiger unter dem zweifelhaften Ruf heilender Wirkung. Dem Nashorn wird eine besondere Wirkung bei Krebs nachgesagt. Diese ist allerdings nicht nachgewiesen. Im offiziellen Arzneibuch (Pharmakopoe) der Traditionellen Chinesischen Medizin ist diese Wirkung nicht erwähnt.


Weitere Informationen:
Christian Plaep, Pressesprecher WWF Deutschland, Tel. 030 311777 424


Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

Firmenkontakt:
Christian Plaep, Pressesprecher WWF Deutschland, Tel. 030 311777 424

Die Pressemeldung "Trauriger Rekord in Südafrika" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Trauriger Rekord in Südafrika" ist WWF - World Wide Fund For Nature.