Koalitionsbeschlüsse in Sachen Betreuungsgeld - Ein falscher Ansatz

  • Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 08.11.2011
Pressemitteilung vom: 08.11.2011 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln

Kurzfassung: Es gibt zwar immer mehr Kita-Plätze für die Kleinsten – doch noch lange nicht genug. Noch fehlen mehr als 230.000 Plätze für Kleinkinder, um bis 2013 jedes dritte in der Republik wohl betreut zu wissen. Noch bevor dieses Ziel der Regierung ...

[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 08.11.2011] Koalitionsbeschlüsse in Sachen Betreuungsgeld- Ein falscher Ansatz


Es gibt zwar immer mehr Kita-Plätze für die Kleinsten – doch noch lange nicht genug. Noch fehlen mehr als 230.000 Plätze für Kleinkinder, um bis 2013 jedes dritte in der Republik wohl betreut zu wissen. Noch bevor dieses Ziel der Regierung umgesetzt ist, setzt die Koalition mit den jüngsten Beschlüssen eine andere Priorität und möchte mit dem Betreuungsgeld ab dem Jahr 2013 jene Eltern finanziell unterstützen, die das Angebot des Staates nicht in Anspruch nehmen – ein falscher Ansatz.

Mit dem Betreuungsgeld bestünde die Gefahr, dass sich besonders aktuell Teilzeit beschäftigte und geringqualifizierte Eltern aus dem Arbeitsleben zurückziehen und ihre Kinder gar nicht mehr in die Kita schicken. Je länger dies der Fall, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass der oder die Daheimgebliebene später gar keinen Job mehr findet und dem Haushalt damit dauerhaft das zweite Einkommen fehlt. Damit steigt sowohl das Armutsrisiko im materiellen Sinne, aber auch im Sinne fehlender Bildung. Denn gerade Kinder von geringer qualifizierten Eltern profitieren in hohem Maße von einer frühkindlichen Förderung in einer Kita. Keine Effekte hat das Betreuungsgeld dagegen bei Familien, die bereits heute ihre Kinder nicht in die Krippe geben – hier hätte das Betreuungsgeld nur einen reinen Mitnahmeeffekt.


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Telefon: 0221 4981-701


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