NABU: Bundesweites Amselsterben geht zurück
- Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 16.11.2011
Pressemitteilung vom: 16.11.2011 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn
Kurzfassung: Winterliche Kälte stoppt Überträger der Usutu-Viren Berlin – Nachdem in den Sommermonaten auffallend viele tote Amseln gefunden wurden, die das in Deutschland bisher unbekannte Usutu-Virus in sich trugen, rechnet der NABU nun mit einem ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 16.11.2011] NABU: Bundesweites Amselsterben geht zurück
Winterliche Kälte stoppt Überträger der Usutu-Viren
Berlin – Nachdem in den Sommermonaten auffallend viele tote Amseln gefunden wurden, die das in Deutschland bisher unbekannte Usutu-Virus in sich trugen, rechnet der NABU nun mit einem Abklingen der Epidemie. "Zumindest für dieses Jahr dürfte das Amselsterben ein Ende haben", sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Überträger der aus Afrika stammenden Krankheit seien ausschließlich Stechmücken. "Solange uns der Herbst noch milde Temperaturen bescherte, musste daher mit weiteren Fällen gerechnet werden. Doch mit dem Einzug winterlicher Kälte sind kaum noch Stechmücken unterwegs, die Vögel infizieren könnten", so Nipkow.
Aufmerksame Vogelfreunde hatten dem NABU mehr als 700 tote Amseln mit Verdacht auf eine Usutu-Infektion gemeldet. Die meisten Funde stammten aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. Etliche der toten Vögel wurden zur veterinärmedizinischen Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg geschickt. In rund 60 Prozent der Fälle konnten die Erreger nachgewiesen werden, die in Europa erstmals vor zehn Jahren in Wien auftraten. Damals starben auch dort hauptsächlich Amseln. Das nach einem Fluss im südlichen Afrika benannte Usutu-Virus ist für Menschen weitgehend harmlos, betroffen sind vor allem Vögel. "Bei den meisten Arten verläuft die Krankheit ohne äußere Symptome. Infizierte Amseln zeigen jedoch struppiges Gefieder im Hals- und Kopfbereich, oft mit heller Verfärbung, apathisches Verhalten und Bewegungsstörungen", erklärt Nipkow. Wie viele der Vögel auch daran sterben, sei bisher unbekannt.
Der NABU wird die weitere Entwicklung im Auge behalten, denn mit Usutu-Infektionen sei auch im kommenden Jahr zu rechnen. In Österreich und anderen Ländern hat sich gezeigt, dass innerhalb weniger Jahre eine Immunisierung der Vögel einsetzt. Dann könnten sich die Bestände wieder erholen. Schätzungen, wie viele Amseln der Usutu-Epidemie zum Opfer gefallen sind, gehen von einigen 100.000 Vögeln aus. Der NABU hofft, dass sich schon bald genauer sagen lässt, in welchem Umfang die Population der Amseln tatsächlich betroffen ist und in welchen Regionen Deutschlands ihr Bestand unter der Krankheit gelitten hat. Eine erste Gelegenheit dazu bietet die bundesweite Aktion "Stunde der Wintervögel", die vom 6. bis 8. Januar 2012 stattfindet. Dabei sind Vogelfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in Städten und Dörfern zu zählen und ihre Beobachtungen dem NABU zu melden.
Für Rückfragen:
Dr. Markus Nipkow
NABU-Referent für Ornithologie und Vogelschutz
Tel. 030-284984-1620
Informationen zur Aktion "Stunde der Wintervögel" (6.-8. Januar 2012) im Internet unter www.stundederwintervoegel.de.
Winterliche Kälte stoppt Überträger der Usutu-Viren
Berlin – Nachdem in den Sommermonaten auffallend viele tote Amseln gefunden wurden, die das in Deutschland bisher unbekannte Usutu-Virus in sich trugen, rechnet der NABU nun mit einem Abklingen der Epidemie. "Zumindest für dieses Jahr dürfte das Amselsterben ein Ende haben", sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Überträger der aus Afrika stammenden Krankheit seien ausschließlich Stechmücken. "Solange uns der Herbst noch milde Temperaturen bescherte, musste daher mit weiteren Fällen gerechnet werden. Doch mit dem Einzug winterlicher Kälte sind kaum noch Stechmücken unterwegs, die Vögel infizieren könnten", so Nipkow.
Aufmerksame Vogelfreunde hatten dem NABU mehr als 700 tote Amseln mit Verdacht auf eine Usutu-Infektion gemeldet. Die meisten Funde stammten aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. Etliche der toten Vögel wurden zur veterinärmedizinischen Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg geschickt. In rund 60 Prozent der Fälle konnten die Erreger nachgewiesen werden, die in Europa erstmals vor zehn Jahren in Wien auftraten. Damals starben auch dort hauptsächlich Amseln. Das nach einem Fluss im südlichen Afrika benannte Usutu-Virus ist für Menschen weitgehend harmlos, betroffen sind vor allem Vögel. "Bei den meisten Arten verläuft die Krankheit ohne äußere Symptome. Infizierte Amseln zeigen jedoch struppiges Gefieder im Hals- und Kopfbereich, oft mit heller Verfärbung, apathisches Verhalten und Bewegungsstörungen", erklärt Nipkow. Wie viele der Vögel auch daran sterben, sei bisher unbekannt.
Der NABU wird die weitere Entwicklung im Auge behalten, denn mit Usutu-Infektionen sei auch im kommenden Jahr zu rechnen. In Österreich und anderen Ländern hat sich gezeigt, dass innerhalb weniger Jahre eine Immunisierung der Vögel einsetzt. Dann könnten sich die Bestände wieder erholen. Schätzungen, wie viele Amseln der Usutu-Epidemie zum Opfer gefallen sind, gehen von einigen 100.000 Vögeln aus. Der NABU hofft, dass sich schon bald genauer sagen lässt, in welchem Umfang die Population der Amseln tatsächlich betroffen ist und in welchen Regionen Deutschlands ihr Bestand unter der Krankheit gelitten hat. Eine erste Gelegenheit dazu bietet die bundesweite Aktion "Stunde der Wintervögel", die vom 6. bis 8. Januar 2012 stattfindet. Dabei sind Vogelfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in Städten und Dörfern zu zählen und ihre Beobachtungen dem NABU zu melden.
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Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
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Tel. 030-284984-1620
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