Castor rollt trotz ungeklärter Strahlenwerte am Gorlebener Zwischenlager
- Pressemitteilung der Firma Greenpeace, 16.11.2011
Pressemitteilung vom: 16.11.2011 von der Firma Greenpeace aus Hamburg
Kurzfassung: Greenpeace: Expertenrunde politisch unter Druck gesetzt? Die entscheidenden Fragen zur Bewertung der radioaktiven Strahlenmessungen am Zwischenlager Gorleben konnte auch eine vom niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) für ...
[Greenpeace - 16.11.2011] Castor rollt trotz ungeklärter Strahlenwerte am Gorlebener Zwischenlager
Greenpeace: Expertenrunde politisch unter Druck gesetzt?
Die entscheidenden Fragen zur Bewertung der radioaktiven Strahlenmessungen am Zwischenlager Gorleben konnte auch eine vom niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) für gestern einberufene Expertenrunde nicht aufklären. Greenpeace geht daher weiter davon aus, dass der Jahresgrenzwert von 0,3 Millisievert in diesem Jahr überschritten wird.
An dem vier Stunden dauernden Fachgespräch im Umweltministerium nahmen neben der unabhängigen Umweltschutzorganisation auch Minister Sander, Vertreter des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), des TÜV sowie der Samtgemeinde Gartow und des Landkreises Lüchow-Dannenberg teil. Trotz der bestehenden Ungereimtheiten wird der Castortransport nun rollen. Minister Sander hatte vergangene Woche seine Genehmigung zur Einlagerung des Atommülls erteilt.
""Der politische Druck, der auf den Experten in dem Gespräch lastete, war deutlich hör- und spürbar"", sagt Greenpeace-Kampagnengeschäftsführer Roland Hipp. ""Behördliche Vertreter nahmen ihre früheren Aussagen zurück. Die NLWKN wollte die eigenen Prognosen nicht mehr bestätigen."" Das NLWKN hatte im Sommer nach Auswertung der Strahlenmessdaten aus dem ersten Halbjahr 2011 eine Überschreitung des erlaubten Grenzwertes für dieses Jahr prognostiziert. Das Umweltministerium (NMU) ließ daraufhin neue Messungen und Prognosen durch die PTB erstellen, die zu einem deutlich niedrigeren Wert führten.
Die Streitpunkte: Gammastrahlung und Neutronenwert für das erste Halbjahr 2011
Streitpunkte des Fachgespräches waren vor allem die Bewertung des NMU bezüglich der Gammastrahlung und der Neutronenwerte, die durch die neuen Messungen und Prognosen der PTB verändert wurden. ""Die Behörden rechnen sich die Daten so hin, dass es für eine Einlagerung weiteren Atommülls reicht. Es wurden immer genau jene Werte herangezogen, die zu dem gewünschten Ergebnis führten, so Hipp. "" "" Greenpeace hatte Ende Oktober aufgedeckt, dass dem NMU drei gravierende Fehler bei der Bewertung der Strahlenwerte unterlaufen sind. Für seine Berechnung des niedrigeren Strahlenwertes hatte das NMU die Messdaten zweier Behörden kombiniert. Für das erste Halbjahr 2011 zog das NMU die Messergebnisse des NLWKN heran. Für das zweite Halbjahr 2011 stützte sich das NMU auf neue Messungen der PTB.
Ob der Jahresgrenzwert am Zwischenlager in Gorleben eingehalten wird, ist entscheidend für die Genehmigung einer weiteren Einlagerung hochradioaktiven Atommülls. Nur bei einer Unterschreitung der zulässigen Jahreshöchstdosis darf das NMU der weiteren Einlagerung von Castoren zustimmen. ‚"Am Jahresende werden die Dosimeter der Behörde ausgewertet. Sollte der Grenzwert dann überschritten sein, muss Ministerpräsident McAllister die Verantwortung übernehmen"‘, so Roland Hipp.
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Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
presse@greenpeace.de
Telefon: 040/30618 -340 oder -341
Fax: 040/30618-160
Greenpeace: Expertenrunde politisch unter Druck gesetzt?
Die entscheidenden Fragen zur Bewertung der radioaktiven Strahlenmessungen am Zwischenlager Gorleben konnte auch eine vom niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) für gestern einberufene Expertenrunde nicht aufklären. Greenpeace geht daher weiter davon aus, dass der Jahresgrenzwert von 0,3 Millisievert in diesem Jahr überschritten wird.
An dem vier Stunden dauernden Fachgespräch im Umweltministerium nahmen neben der unabhängigen Umweltschutzorganisation auch Minister Sander, Vertreter des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), des TÜV sowie der Samtgemeinde Gartow und des Landkreises Lüchow-Dannenberg teil. Trotz der bestehenden Ungereimtheiten wird der Castortransport nun rollen. Minister Sander hatte vergangene Woche seine Genehmigung zur Einlagerung des Atommülls erteilt.
""Der politische Druck, der auf den Experten in dem Gespräch lastete, war deutlich hör- und spürbar"", sagt Greenpeace-Kampagnengeschäftsführer Roland Hipp. ""Behördliche Vertreter nahmen ihre früheren Aussagen zurück. Die NLWKN wollte die eigenen Prognosen nicht mehr bestätigen."" Das NLWKN hatte im Sommer nach Auswertung der Strahlenmessdaten aus dem ersten Halbjahr 2011 eine Überschreitung des erlaubten Grenzwertes für dieses Jahr prognostiziert. Das Umweltministerium (NMU) ließ daraufhin neue Messungen und Prognosen durch die PTB erstellen, die zu einem deutlich niedrigeren Wert führten.
Die Streitpunkte: Gammastrahlung und Neutronenwert für das erste Halbjahr 2011
Streitpunkte des Fachgespräches waren vor allem die Bewertung des NMU bezüglich der Gammastrahlung und der Neutronenwerte, die durch die neuen Messungen und Prognosen der PTB verändert wurden. ""Die Behörden rechnen sich die Daten so hin, dass es für eine Einlagerung weiteren Atommülls reicht. Es wurden immer genau jene Werte herangezogen, die zu dem gewünschten Ergebnis führten, so Hipp. "" "" Greenpeace hatte Ende Oktober aufgedeckt, dass dem NMU drei gravierende Fehler bei der Bewertung der Strahlenwerte unterlaufen sind. Für seine Berechnung des niedrigeren Strahlenwertes hatte das NMU die Messdaten zweier Behörden kombiniert. Für das erste Halbjahr 2011 zog das NMU die Messergebnisse des NLWKN heran. Für das zweite Halbjahr 2011 stützte sich das NMU auf neue Messungen der PTB.
Ob der Jahresgrenzwert am Zwischenlager in Gorleben eingehalten wird, ist entscheidend für die Genehmigung einer weiteren Einlagerung hochradioaktiven Atommülls. Nur bei einer Unterschreitung der zulässigen Jahreshöchstdosis darf das NMU der weiteren Einlagerung von Castoren zustimmen. ‚"Am Jahresende werden die Dosimeter der Behörde ausgewertet. Sollte der Grenzwert dann überschritten sein, muss Ministerpräsident McAllister die Verantwortung übernehmen"‘, so Roland Hipp.
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Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. Die Organisation ist unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen.
Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.
Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
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Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.
Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
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