Zweites THW-Heimspiel in der Königsklasse: Sonntag ist Partizan Belgrad zu Gast

  • Pressemitteilung der Firma THW Kiel, 18.11.2011
Pressemitteilung vom: 18.11.2011 von der Firma THW Kiel aus Kiel

Kurzfassung: Update #1 Am Sonntag geht es für den THW Kiel um wichtige Punkte in der Gruppenphase der Champions League: Um 17 Uhr erwartet der deutsche Rekordmeister den serbischen Meister Partizan Belgrad in der Kieler Sparkassen-Arena. Die Zebras wollen auch ...

[THW Kiel - 18.11.2011] Zweites THW-Heimspiel in der Königsklasse: Sonntag ist Partizan Belgrad zu Gast


Update #1

Am Sonntag geht es für den THW Kiel um wichtige Punkte in der Gruppenphase der Champions League: Um 17 Uhr erwartet der deutsche Rekordmeister den serbischen Meister Partizan Belgrad in der Kieler Sparkassen-Arena. Die Zebras wollen auch diese Partie unbedingt gewinnen, verliefen doch ihre bisherigen Auftritte in der Königsklasse nicht unbedingt nach Plan: Mit 3:3 Punkten stehen sie momentan nur auf Platz vier der Gruppe D. Anpfiff für das Duell gegen Partizan Belgrad ist um 17 Uhr, für Kurzentschlossene gibt es noch Karten in beinahe allen Kategorien. Eurosport überträgt die Partie live in die Wohnzimmer.

Dabei treffen die Zebras am Sonntag in Kiel und am darauf folgenden Mittwoch in Serbien auf eine Mannschaft, die aus mehreren Gründen eine Ausnahmestellung in der "VELUX EHF Champions League" einnimmt: So tritt der serbische Meister zum Beispiel ausschließlich mit einheimischen Spielern an. Kein Ausländer verirrt sich in die Haupstadt der Balkan-Republik, um dort dem Handballsport nachzugehen. Das liegt auch an der Liga: Sie übt keinerlei Sogwirkung aus. Und so verlassen immer wieder die Stars des Landes Serbien, um in den großen Handballländern Deutschland, Spanien und Frankreich ihr Geld zu verdienen.

Jüngster Trainer in der Champions-League-Geschichte
Einer von ihnen ist Momor Ilic, Rückraum-Star des THW Kiel. Er hat sich den Kader Partizan Belgrads angeschaut: "Dort spielen zumeist junge Spieler und einige ältere, die aus dem Ausland zurückgekehrt sind."

Tatsächlich ist Partizan nicht nur wegen des Verzichts auf ausländische Spieler eine Besonderheit in der Königsklasse. Denn der serbische Meister hat nicht nur das mit Abstand jüngste Team aller 24 Teilnehmer, sondern auch den jüngsten Trainer in der Geschichte des Wettbewerbs: Gerade einmal 30 Jahre alt ist Aleksandar Brkovic, der im März 2010 die Mannschaft übernahm und in der vergangenen Saison zur Meisterschaft führte. Doch dieser Erfolg war schnell durch einen anderen überstrahlt worden: Mit einem Sieg beim Qualifikationsturnier sicherte sich der serbische Meister einen Platz in der Königsklasse. In Presov holte Partizan durch einen knappen 26:25 (15:12)-Sieg gegen AEK Athen und das darauf folgende 33:26 (17:14) gegen Porto zum großen Wurf aus. Damit mischt zum ersten Mal seit der Saison 2008/2009 der Landesmeister der Balkan-Republik in der Königsklasse mit.

Platz vier ist das Ziel
Für Partizan, achtfacher serbischer Meister, ist es die erste Teilnahme seit 2003, als man in der Gruppenphase als Dritter unglücklich ausschied. Der jüngste Erfolg macht Brkovic stolz. "Auch, weil wir der erste serbische Club sind, der an der Champions League teilnimmt, seitdem es das Format mit 24 Mannschaften gibt." Für Generalsekretär Predrag Juskovic erfüllte sich durch Partizans Qualifikation ein lang gehegter Traum. "Wir wollen unser Bestes geben, und durch den einen oder anderen überraschenden Heimsieg auf Platz vier", gab er als Ziel aus. "Vor allem aber locken unsere starken Gruppengegner die Handball-Fans nach Belgrad, die sich so schon einmal auf die Europameisterschaft einstimmen können."

Dass die Königsklasse für Partizan Belgrad nicht leicht werden würde, wusste wohl auch Juskovic schon vor dem ersten Gruppenspieltag, muss der serbische Meister doch mit dem geringsten Etat aller 24 Champions-League-Teilnehmer auskommen. Zudem war die heimische Halle "Pionir" an den ersten beiden Heimspieltagen durch andere Veranstaltungen blockiert, Partizan musste ins 80 Kilometer entfernte Vrsac ausweichen. Prompt setzte es gegen AG Kopenhagen (26:31) und Szeged (23:29) Heim-Niederlagen. Da auch auswärts in Leon (28:33) und in Montpellier (27:36) nichts zu holen war, ziert Partizan momentan das Tabellenende der Gruppe D - Platz vier scheint nach nur vier Spieltagen in weite Ferne gerückt. "Das ist eine Todesgruppe", hatte Brkovic von Anfang an gewusst. "Aber wir freuen uns, dass sich unsere jungen Spieler mit Weltklasse-Leuten messen dürfen."

Jüngste Mannschaft aller 24 Teilnehmer
Es scheint, als ob die junge Truppe des erst 30-jährigen Coaches dabei allerdings viel Lehrgeld in der Königsklasse bezahlen muss. Zu den erfahreneren Akteuren bei Partizan zählt ohne Frage der Halblinke Vladimir Mandic, der 2003 für eine Saison das Trikot des SC Magdeburg trug. Der Neuzugang ist mit bisher 18 Toren erfolgreichster Werfer der Serben in der Königsklasse. Wichtig für Partizan ist auch Linkshänder Nenad Maksic: Der 39-jährige Kapitän hält die Zügel beim serbischen Meister fest in der Hand. Von der jungen Garde sind vor allem der Halblinke Ivan Dimitrijevic, Spielmacher Savo Mester und der Schlussmann Strahinja Milic ein Beweis der serbischen Talenschmiede. Alle drei klopfen an die Tür zur Nationalmannschaft, Milic macht dabei allein schon wegen seiner Statur auf sich aufmerksam: Der 20-jährige Torhüter ist 1,98 Meter groß und wiegt 135 Kilogramm. Ihm zur Seite steht mit dem 35-jährigen Dejan Vasic ein Routinier mit Auslandserfahrung, der jüngst zu seinem Heimatverein Partizan Belgrad zurückkehrte. Auf die Notizblöcke der Späher ausländischer Top-Clubs hat sich indes der 22-jährige Milos Kostadinovic geworfen: Bisher traf der Rechtsaußen 15 Mal in den vier Spielen der Königsklasse (siehe auch Gegnerkader Partizan Belgrad). Jüngst sicherte sich Partizan Belgrad einen weiteren Neuzugang. Der 18-jährige Montenegriner Bozidar Nikocevic, Sohn des Kreisläufers Steve Nikocevic, unterzeichnete seinen ersten Profivertrag bei den Schwarz-Weißen. Partizans Sportdirektor Stojan Radanovic soll den jungen Mittelmann schon länger im Auge gehabt haben.

Hauptaugenmerk auf Meisterschaft und Pokal
Obwohl die Truppe zu den jüngsten in Europa gehört, hat man bei Partizan Belgrad hohe Ziele - allerdings weniger in der Champions League. "Die nächste Runde zu erreichen wäre ein Traum", sagt Club-Manager Aleksandar Blagojevic, "aber wir legen unser Hauptaugenmerk auf den Gewinn der serbischen Meisterschaft und des serbischen Pokals. Das sind wir unserem Ruf und unserer Tradition schuldig." In der Liga läuft es - ähnlich wie bei den Zebras - bisher perfekt: Auch der serbische Meister hat in der nationalen "Merkur Osiguranje Superliga" noch keinen Punkt abgegeben. Nur Vojvodina Novi Sad ist ebenfalls noch ungeschlagen, spielte allerdings schon zweimal unentschieden. 63 Jahre nach seinem ersten Handballspiel steht Partizan damit vor der Herbstmeisterschaft.

Die Generalprobe für das Duell mit dem THW Kiel verlief ähnlich holprig wie der Auftritt der Zebras in Wetzlar: Während der zweimalige Champions-League-Sieger aus Kiel lange um den 28:24-Erfolg in Hessen zittern musste, taten sich auch die serbischen Schwarz-Weißen beim Schlußlicht Crvenka Jafa schwer: Mühevoll setzte sich Belgrad mit 32:26 (16:16) durch. Nach ausgeglichener erster Halbzeit lag der Underdog gut zehn Minuten später plötzlich mit 23:20 vorn. Eine verbesserte Abwehrleistung bescherte dem Team von Trainer Aleksandar Brkovic dann allerdings einen 5:0-Lauf, der zunächst den 23:23 Ausgleich beinhaltete (47.). Dem Tabellenführer reichte eine Leistungssteigerung in der Schlussphase, um bei der Generalprobe eine böse Überraschung zu vermeiden. Die beiden Routiniers Nenad Maksic (7/1) und Vladimir Mandic (6) steuerten einmal mehr die meisten Treffer bei. Auch Kostadinovic traf sechsmal.

Erstes Aufeinandertreffen beider Mannschaften
Die Partie am Sonntag ist die erste Begegnung beider Mannschaften in der Geschichte. Partizan Belgrad, 1948 gegründet, reist mit der Empfehlung von acht nationalen Meisterschaften und neun serbischen Pokalsiegen an die Kieler Förde (siehe auch Gegnerdaten Partizan Belgrad (SRB)). Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind die Weißrussen Andrei Gousko und Siarhei Repkin. Als offizieller EHF-Beobachter wird der Luxemburger Francis Leon Donven in der Sparkassen-Arena sein.


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Über THW Kiel:
Die erfolgreiche Teilnahme an internationalen Wettbewerben und die Einsätze der einzelnen Spieler in ihren jeweiligen Nationalmannschaften haben dem THW europa- und weltweit viel Sympathie und Bekanntheit eingebracht.
Seit Mitte der 90er zählt der THW Kiel zu den absoluten Top-Clubs in Europa. Highlights auf dem Weg dorthin waren die EHF-Pokalsiege im Schleswig-Holstein-Derby 1998, die gelungenen Revanche in 2002 für die unglückliche Champions- League-Finalniederlage 2000 gegen den FC Barcelona und schließlich 2004 der Erfolg gegen BM Altea - pünktlich zum 100-jährigen Bestehen des Vereins. Ein Ergebnis dieser kontinuierlichen Leistungen ist die Tatsache, dass der THW sich als einzige deutsche Mannschaft in der diesjährigen Champions-League-Auslosung in der Setzliste befindet.
Der gute Name des THW Kiel und das damit verbundene hohe Ansehen sorgen für beste Qualität auf dem Spielfeld: International bekannte Spieler finden den Weg nach Kiel und vertreten den THW bei Europa-, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Henning Fritz bestätigte mit seiner Wahl zum „Welthandballer 2004“ die internationale Klasse und Qualität des THW sowie den auf Kiel gerichteten Fokus der (Handballwelt-) Öffentlichkeit.
Ein Blick in das aktuelle Team mit seinen jungen Spielern genügt: Mit Namen wie Nikola Karabatic und Vid Kavticnik, beide im Allstar-Team der EM 2004, sowie Kim Andersson, bester Spieler der Junioren-WM 2003, wird der THW für Aufsehen sorgen und in ganz Europa gefürchtet sein.
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