Zwei Drittel der Deutschen lehnen Castortransport ab
- Pressemitteilung der Firma Greenpeace, 21.11.2011
Pressemitteilung vom: 21.11.2011 von der Firma Greenpeace aus Hamburg
Kurzfassung: Greenpeace-Umfrage: Bevölkerung sieht Strahlenskandal unzureichend geklärt 68 Prozent der Deutschen halten den diesjährigen Castortransport für unverantwortlich. Ihrer Meinung nach ist der Streit um die Strahlenmessungen am Zwischenlager in ...
[Greenpeace - 21.11.2011] Zwei Drittel der Deutschen lehnen Castortransport ab
Greenpeace-Umfrage: Bevölkerung sieht Strahlenskandal unzureichend geklärt
68 Prozent der Deutschen halten den diesjährigen Castortransport für unverantwortlich. Ihrer Meinung nach ist der Streit um die Strahlenmessungen am Zwischenlager in Gorleben nicht hinreichend geklärt, um der Einlagerung weiterer Castoren zuzustimmen. Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace.
Die niedersächsische Landesregierung unter Ministerpräsident David McAllister (CDU) hält trotz der Ungereimtheiten um eine mögliche Überschreitung des Strahlengrenzwertes an dem geplanten Transport fest. Voraussichtlich kommenden Donnerstag, den 24. November, soll ein Zug mit hochradioaktivem Müll den Bahnhof in Valognes (Frankreich) verlassen und ins niedersächsische Gorleben fahren.
McAllister hätte den diesjährigen Castortransport absagen müssen
""McAllister hätte im Sinne der niedersächsischen Bevölkerung den Castortransport absagen müssen"", sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace. ""Ein Jahr vor den Landtagswahlen hätte er damit beweisen können, dass für ihn die Interessen der Bevölkerung über denen der Partei und der Konzerne stehen. Nun hat er das Gegenteil demonstriert.""
TNS Emnid hatte 1002 Menschen im gesamten Bundesgebiet am 10. und 11. November folgende Frage gestellt: ""Halten Sie die Frage der Überschreitung des Strahlengrenzwertes in Gorleben für hinreichend geklärt, um einen Castortransport verantworten zu können?"" 68 Prozent der Befragten antworteten mit ""Nein"". Selbst 59 Prozent der CDU-Wähler gaben an, sie hielten den Transport aufgrund unterschiedlicher Angaben zu austretender Strahlung am Zwischenlager für nicht verantwortbar.
""Jeder Transport, der die Strahlung in Gorleben weiter erhöht, ist illegal"", so Riedl
Seit Ende August haben mehrere Behörden im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums (NMU) die Strahlendosis außerhalb der Castor-Lagerhalle gemessen. Das NMU kam in seiner anschließenden Bewertung zum Ergebnis, der Strahlengrenzwert werde in diesem Jahr nicht überschritten. Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace deckte allerdings Fehler des NMU auf und prognostizierte für das Jahr 2011 eine Strahlendosis oberhalb des Grenzwertes von 0,3 Millisievert. Damit wäre eine weitere Einlagerung hochradioaktiven Mülls nicht zulässig. Das Umweltministerium genehmigte die Einlagerung jedoch. ""Für mehr Strahlung ist kein Platz in Gorleben. Der Grenzwert wird bis Jahresende überschritten. Jeder Transport nach Gorleben ist daher illegal"", so Riedl.
Bildunterschrift: Wärmebild vom Atommüllzwischenlager Gorleben: Aus den Lüftungsschlitzen tritt ungehindert die durch den hochradioaktiven Atommüll aufgeheizte Luft im Inneren der Zwischenlagerhalle aus. Aufgenommen am: 25.09.2011 Copyright: © Greenpeace
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Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
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www.greenpeace.de
Telefon: 040/30618 -340 oder -341
Fax: 040/30618-160
Greenpeace-Umfrage: Bevölkerung sieht Strahlenskandal unzureichend geklärt
68 Prozent der Deutschen halten den diesjährigen Castortransport für unverantwortlich. Ihrer Meinung nach ist der Streit um die Strahlenmessungen am Zwischenlager in Gorleben nicht hinreichend geklärt, um der Einlagerung weiterer Castoren zuzustimmen. Dies ergab eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace.
Die niedersächsische Landesregierung unter Ministerpräsident David McAllister (CDU) hält trotz der Ungereimtheiten um eine mögliche Überschreitung des Strahlengrenzwertes an dem geplanten Transport fest. Voraussichtlich kommenden Donnerstag, den 24. November, soll ein Zug mit hochradioaktivem Müll den Bahnhof in Valognes (Frankreich) verlassen und ins niedersächsische Gorleben fahren.
McAllister hätte den diesjährigen Castortransport absagen müssen
""McAllister hätte im Sinne der niedersächsischen Bevölkerung den Castortransport absagen müssen"", sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace. ""Ein Jahr vor den Landtagswahlen hätte er damit beweisen können, dass für ihn die Interessen der Bevölkerung über denen der Partei und der Konzerne stehen. Nun hat er das Gegenteil demonstriert.""
TNS Emnid hatte 1002 Menschen im gesamten Bundesgebiet am 10. und 11. November folgende Frage gestellt: ""Halten Sie die Frage der Überschreitung des Strahlengrenzwertes in Gorleben für hinreichend geklärt, um einen Castortransport verantworten zu können?"" 68 Prozent der Befragten antworteten mit ""Nein"". Selbst 59 Prozent der CDU-Wähler gaben an, sie hielten den Transport aufgrund unterschiedlicher Angaben zu austretender Strahlung am Zwischenlager für nicht verantwortbar.
""Jeder Transport, der die Strahlung in Gorleben weiter erhöht, ist illegal"", so Riedl
Seit Ende August haben mehrere Behörden im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums (NMU) die Strahlendosis außerhalb der Castor-Lagerhalle gemessen. Das NMU kam in seiner anschließenden Bewertung zum Ergebnis, der Strahlengrenzwert werde in diesem Jahr nicht überschritten. Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace deckte allerdings Fehler des NMU auf und prognostizierte für das Jahr 2011 eine Strahlendosis oberhalb des Grenzwertes von 0,3 Millisievert. Damit wäre eine weitere Einlagerung hochradioaktiven Mülls nicht zulässig. Das Umweltministerium genehmigte die Einlagerung jedoch. ""Für mehr Strahlung ist kein Platz in Gorleben. Der Grenzwert wird bis Jahresende überschritten. Jeder Transport nach Gorleben ist daher illegal"", so Riedl.
Bildunterschrift: Wärmebild vom Atommüllzwischenlager Gorleben: Aus den Lüftungsschlitzen tritt ungehindert die durch den hochradioaktiven Atommüll aufgeheizte Luft im Inneren der Zwischenlagerhalle aus. Aufgenommen am: 25.09.2011 Copyright: © Greenpeace
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Über Greenpeace:
Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. Die Organisation ist unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen.
Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.
Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
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